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Volltext: Alte und Moderne Kunst VI (1961 / Heft 51)

l Großer Noppenbechcr, sog. Krautslrunk, deutsch, 16. jahrhundert. 2 Humpen mit Kallmal 
rei, Bayerischer Wald, 16. Jahrhundert. 3 Humpcn mit Diamanlgravierung, Hall in Tirc 
um 1580. 4 Gcschnincner Humpen mit dem Urteil des Paris in zeitgenössischer Tracht. Gccu 
Schwanhardt d. Ä, Nürnberg, um 1630. 
setzten sich von Haus aus thema- 
tisch mehr oder weniger enge Gren- 
zen. Auf diese Art entstanden - ge- 
fördert nicht nur durch die nötigen 
Geldmittel sondern vor allem durch 
eingehende Sachkenntnis - solche 
Kabinettstücke von Sammlungen 
wie etwa Karl Mayer (Wiener Por- 
zellan) Rothberger (Wiener und 
deutsches Porzellan in besonders er- 
lesener Qualität), Frau liloderer- 
Redlich (Wiener Porzellan der Du 
Paquierzeit) - später ging diese 
Sammlung in den Besitz Anton Red- 
lich über -, Bloeh-Bauer (Wiener 
Porzellan des Klassizismus, kost- 
barstes Sorgenthal-Porzellan), Cahn- 
Speyer (Porzellanflakons), Karl 
Ruhmann (Zinn) u.a.m. 
Während das Porzellan in allen sei- 
nen Abarten so zahlreich in den 
Wiener Privatsammlungen vertreten 
war, gab es in Wien nur einen be- 
deutenden Glassammler: Franz Ruha 
mann. 
Daß es in der ganzen Welt nur we- 
nige wirklich bedeutende Sammler 
alter Gläser gab und gibt, mag sei- 
nen Grund darin haben, daß das 
Glas ein sehr sprödes Sammelthema 
ist: keine Marken, wenige Signatu- 
ren, dagegen eine Fülle von Stilko- 
pien und Fälschungen aller Art, die 
es dem Sammler schwer machen 
sein Schifflein an den verschiedenen 
Klippen vorbeizusteuern. Ob es sich 
nun um einfaches Hüttenglas oder 
um zusätzlich behandeltes Glas 
handelt, immer ist ein feines Gefühl 
lür das Wesen des in Zeit und Ort 
so wandelbaren Materials unbe- 
dingte Voraussetzung. Und wenn 
der Sammler sich nicht im Uferlo- 
sen verlieren will, dann war eine 
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