l Großer Noppenbechcr, sog. Krautslrunk, deutsch, 16. jahrhundert. 2 Humpen mit Kallmal
rei, Bayerischer Wald, 16. Jahrhundert. 3 Humpcn mit Diamanlgravierung, Hall in Tirc
um 1580. 4 Gcschnincner Humpen mit dem Urteil des Paris in zeitgenössischer Tracht. Gccu
Schwanhardt d. Ä, Nürnberg, um 1630.
setzten sich von Haus aus thema-
tisch mehr oder weniger enge Gren-
zen. Auf diese Art entstanden - ge-
fördert nicht nur durch die nötigen
Geldmittel sondern vor allem durch
eingehende Sachkenntnis - solche
Kabinettstücke von Sammlungen
wie etwa Karl Mayer (Wiener Por-
zellan) Rothberger (Wiener und
deutsches Porzellan in besonders er-
lesener Qualität), Frau liloderer-
Redlich (Wiener Porzellan der Du
Paquierzeit) - später ging diese
Sammlung in den Besitz Anton Red-
lich über -, Bloeh-Bauer (Wiener
Porzellan des Klassizismus, kost-
barstes Sorgenthal-Porzellan), Cahn-
Speyer (Porzellanflakons), Karl
Ruhmann (Zinn) u.a.m.
Während das Porzellan in allen sei-
nen Abarten so zahlreich in den
Wiener Privatsammlungen vertreten
war, gab es in Wien nur einen be-
deutenden Glassammler: Franz Ruha
mann.
Daß es in der ganzen Welt nur we-
nige wirklich bedeutende Sammler
alter Gläser gab und gibt, mag sei-
nen Grund darin haben, daß das
Glas ein sehr sprödes Sammelthema
ist: keine Marken, wenige Signatu-
ren, dagegen eine Fülle von Stilko-
pien und Fälschungen aller Art, die
es dem Sammler schwer machen
sein Schifflein an den verschiedenen
Klippen vorbeizusteuern. Ob es sich
nun um einfaches Hüttenglas oder
um zusätzlich behandeltes Glas
handelt, immer ist ein feines Gefühl
lür das Wesen des in Zeit und Ort
so wandelbaren Materials unbe-
dingte Voraussetzung. Und wenn
der Sammler sich nicht im Uferlo-
sen verlieren will, dann war eine
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