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dessen natürliche Lage eine sehr günstige ist, sind die eigentlichen
Hafenbauten hier von weniger Belang und beschränken sich auf die
Herstellung von nicht bedeutenden Moli- und Ufermauern, deren
geringerer Th eil auf den für den Handel reservirten Hafen und der
grössere Theil auf das Arsenal selbst und die sogenannte Oliven-Insel
entfallen. Während ersterer durch die Organe der k. k. Seebehörde
ausgeführt wurde, so geschah die Herstellung des letzteren unter
der Leitung der k. k. Marine.
Um so wichtiger sind die auf die Ausrüstung des Hafens, respec-
tive des Arsenales, bezüglichen Bauten, von welchen wir in dem
2. Capitel sprechen werden.
Sämmtliche bis nun in Pola ausgeführte Bauten wurden nach
1860 vollendet.
Wie ersichtlich, so handelt es sich in den drei genannten Häfen
um Seebauten in grossem Maassstabe. Die Arbeiten in den
kleineren Hafenplätzen beschränken sich darauf, früher geschaffene
M erke zu erhalten und im Verhältnisse des zunehmenden Handels-
und Seeverkehres, sowie mit kluger Benützung der örtlichen Lage
zu erweitern, d. h. Landungs-Moli, Quai-Mauern und hie und da
Dämme zu verlängern oder neu zu errichten.
Das System, welches zur Fundirung und Herstellung der Bau-
Objecte angewendet wird, ist Folgendes:
Bei geringeren Tiefen und gutem Baugrunde geschieht die
Fundirung durch Versetzung grosser lagerhafter Sandstein-Platten,
welche mit hydraulischem Gement und unter Beobachtung des
Fugenverbandes versetzt werden, um so die einer homogenen Masse
eigenen Verbindung zu erzielen.
Bei grösseren Tiefen und elastischem Untergründe hingegen
wird auf einem Steinwurf mit verlorenen Steinen, mit möglichst
breiten Bennen und sanften Böschungen fundirt, wobei hervorzu
heben ist, dass bei den Moli der Steinwurf auf die ganze Breite (in
der Mitte kleineres Material) ausgeführt wird. Nach der einer gerau
men Zeit überlassenen Setzungs-Periode wird mit der Aufführung der
Quai-Mauern begonnen, welche mittelst Fangkästen in Beton (gleich-
massige Schichten und Comprimirung mittelst Stösseln) hergestellt