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bly und Spindler beweisen, und diese Tradition wurde,
wie man sieht, auch im Klassizismus fortgeführt.
Bei der Anbringung der Bronzen ist noch auf etwas hin-
zuweisen, das stets für den harmonischen Gesamtein-
druck der Komposition von großer Wichtigkeit ist: Der
sinnvolle Zusammenhang der einzelnen Teile. Nehmen
wir als Beispiel die Festons. Sie sind mit Absicht, weil
sie die schwersten Motive unter den Beschlägen dar-
stellen, an tiefster Stelle angebracht. Der Künstler geht
aber noch weiter und verbindet diese dekorativ richtige
Placierung mit einem illusionistischen Effekt, indem er
vortäuscht die beiden Stränge des Lorbeergewindes wür-
den über dem Maskaron (in der Mitte der Front) mit
einer Masche zusammengehalten und von deren Bändern
umwunden, seien um die Kommode herumgeschlungcn
und durch die bronzenen Rosetten durchgezogen (man
kann das besonders gut an der Seitcnfront [Al-ib. 7] der
Kommode sehen). Ähnlich verhält es sich mit den figu-
ralen Intarsien. Auch hier soll der Eindruck erweckt
werden, als seien sie gerahmte Mcdaillons, die B. an
der Seitenfront, mit einem Band auf einem Nagel hän-
gend) an der Kommode befestigt sind." - Diese Art, die
Bronzebesehläge nicht bloß als starre ,.Muster" der Mö-
helwand zu applizieren, sondern ihnen eine illusionisti-
sehe Funktion zu gehen und sie so organisch mit dem
Möbelkörper zu verbinden, regt die Phantasie an und
steigert damit den ästhetischen Reiz des Möhels.
Fiedler hatte sich also in der Verwendung der Bronzen
seit dem Hamburger Sekretär, bei dem sie eine nur un-
tergeordnete Rolle spielen, völlig dem franzö. sehen Vor-
bild verschrieben. Wie steht es nun um die Marketeric?
lm Jahre 1775 war sie für die Gestaltung des Möbels
ausschlaggebend gewesen. Aber nicht nur die Marketerie
allein, - so müssen wir sogleich unsere Feststellung kor-
rigieren, - denn, um die Wlirkung zu steigern, oder,
mag sein, um es sich leichter zu machen, hat liiedler die
Malerei zu Hilfe gerufen. So geschickt ging er dabei vor,
daß es gar nicht immer leicht fällt, die beiden Techniken
voneinander zu trennen. Erst bei genauerem Hinsehen
wird man feststellen, daß die Marketerie bloß den Um-
riß bestimmt, also nur eine ziemlich großflächige, aus
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