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Volltext: Alte und Moderne Kunst XII (1967 / Heft 91)

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urteilen, erlebte die Schemnitzer Gold- 
hmiedekunst im Verlauf des 17. und am 
ufang des 18. Jahrhunderts eine glanz- 
rlle Periode. 
ner der besten und gleichzeitig auch 
oduktivsten slowakischen Goldschmiede 
s 18. Jahrhunderts, Johannes Szilassy 
est. 1782), stammt aus dem Leutschauer 
reis. Sein Name wurde durch pracht- 
rllC, mit Schmelz und Edelsteinen reich 
schmückte Kjrchengeräte bekannt. Mit 
1er Anzahl von ungefähr zweihundert 
onstranzen, Kelchen und Ziborien be- 
lcherte seine Werkstatt unseren spät- 
rocken Kunstbestand. Seine Arbeiten, 
hauptsächlich liturgische Gefäße mit ge- 
triebenen und gegossenen Barockornamen- 
ten, buntemaillierten und mit Steinen ver- 
zierten Blumenranken und Figuren sowie 
auf Schmelzplättchen aufgetragenen Minia- 
turen, bilden den Höhepunkt der spät- 
barocken Guldschmiedekunst des Landes 
(Abb. 7, S). 
Erwähnenswert ist auch die Tatsache, daß 
einer der Großen dieses Kunstzweiges, der 
Siebenbürger Sebastian Hahn, ein gebür- 
tiger Leutschauer war, der seine Heimat- 
stadt als Geselle verließ, auf Wanderschaft 
ging und in Hermanstadt seßhaft wurde. 
Eine nicht allzu leichte Stellung hatten im 
Laufe der Jahrhunderte die Preßburger 
Goldschmiede. Die unmittelbare Nähe 
Wiens mit seinem regen und auf hohem 
Niveau stehenden Kunstleben bildete oft 
eine unüberbietbare Konkurrenz im künstle- 
rischen Schaffen der Stadt. Alles was N2- 
men, Rang und Mittel besaß, befriedigte 
seinen Bedarf an Kunstwerken und Luxus- 
gegenständen in der nahgelegenen Resi- 
denz. Aus diesem Grund paßte sich die 
heimische Produktion mehr den An- 
sprüchen der breiten bürgerlichen Schich- 
ten an. Für die meisten Preßburger Gold- 
schmiedearbeiten sind daher solide Aus- 
führung und nüchterne Formgebung be- 
Dcckclkanne, Bartholomäus Wcigl. 17. jahrhundvfl. 
Lwrschau (Lcvnäz) 
Zunftbechet der Handschullmathcrgcscllcn, Daniel 
Faber, 18. Iahrhundert. Prcßburg (Bralislava)
	        
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