8 „Wklsch pirg", 149.7. rXquarell, Ashmnlean Museum, (1x-
lord.
9 FClscnschloli am Wasser, H95. Aquarell und Deckfarben.
Ehemals Kunsthalle Bremen.
10 .llin Welsch Schloli" (Segonzzinol. H95. Aquarell und Deck-
fatben. Wimmlung Blasius. Braunschweig.
ll Palistralie tn den Alpen. H95. Aquarell. l'.sc "1 .
Da ist das Wlasserfarhenblatt mit dem Bergkegel von
Are 0 (Abb, 4), aufbewahrt im Lo u v re. von Dürer
rechts oben als „fenedier klawsen" bezeichnet. Nach der
lirische und den verschiedenen Abstufungen des Grüns
muli Dürer die Zeichnung im vollen Frühjahr, im Mai
1495, gemacht haben, wahrscheinlich an einem Morgen,
mich den silbrigen Olivenbäumehen zu schlicllen. Dürer
mufi viel Zeit gehabt haben. In der köstlichen Durch-
bildung aller nzelheiten übertrifft das Blatt die andern
weit. llrstaunlich die Feinarbeit des Pinsels, die Scharf-
sichtigkeit his in alle Details! Ein norddeutscher For-
scher, Berthold llaendke, hat die Gegend zuerst erkannt.
Von allen im südlichen Tirol entstandenen Landschafts-
aquztrellen ist Areo jedenfalls das schönste und am wei-
testen durchgeführte.
Das S c h l o [i v 0 n Tr i e n t (Abb. S), im Britischen
Museum in Lon den, schließt sich an. Die Aufnahme
ist sehr genau. wie man heute noch erkennen kann, da
das Castell Buonconsiglio mit der gotischen Loggia und
dem Adlerturm sich gut erhalten hat.
llin Hauptstück dieser Reihe, überhaupt von Dürers
Landschaftsmalerei, ist dann das Blatt ,_Tr i en t v o m
N 0 r d e n g e s e h e n" (Abb. (I), ehemals in der Kunst-
halle zu Bremen. Das Kolorit ist einfach und groß-
z ' Am meisten geglückt ist der feine Silberspiegel des
X asstrs, Mit Recht hat Heinrich Xlflölfflin gefragt: "Wem
unter allen deutschen Malern möchte man diesen be-
herrschenden Blick zutrauen? Wie groli dieses Trient
gesehen ist! ist es nicht ein neuer Eindruck, die große
Luftmasse dieses Bildes? Dürer reizt es, wie die großen
Massen gegeneinander stehen, und was für Räume von
ihnen beschlossen werden. in seinem kubischen Gehalt
liegt die außerordentliche Qualität dieses Blattes. Die
gotischen Zeichner hatten sonst die Neigung, die Berge
zu üherhöhen, Dürer aber hat der Landschaft durchaus
ihr Maß von llorizontalismus gewithrt."
liin anderes Blatt, im Museum zu ll annovc r, mit
„t ri n t p e r g" (Abb. 7) bezeichnet, erst 1932 entdeckt,
zeigt die noch bestehende Kirche San Apollinarc vor dem
charakteristischen Doss T'rento, einem noch heute be-
festigten Bergrücken in der Nähe der Bahnstation.
liin weiteres Hauptstück der Rückreise von 1495 ist dann
die schöne Landschaft im Ashmolean-Museum in Ox-
fo r d, die Dürer mit „We l s c h p i r g" (Abb. 8) be-
zeichnet hat, uns dergestalt zunächst viele Rätsel aufge-
hend. Das Blatt ist herrlich in den Farbtönen der reichen
buckligen Terrainbildung und in der summarisch breiten
Pinselarbeit. Die Örtlichkeit suchte man zunächst in-
folge falscher Lesung bei Welsherg im Pustertal und
später sogar im Eisacktal bei Bozen mit dem Kohlerer-
und dem Karneiderberg. Es wäre aber doch merkwürdig
5