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Volltext: Alte und Moderne Kunst VI (1961 / Heft 53)

Stadt Krems an der Donau 
tener Fassung dürfte einer Beweinungsgruppe angehört 
haben, die für Weiflenkirchen in der Wachau geschaffen 
wurde. Die Physiognomie spiegelt bei aller Weichheit 
der Züge eindringlich den verhaltenen Schmerz des Lieb- 
lingsapostels wider. Das Spielbein ist weit nach vorne 
gestellt und zeichnet sich deutlich durch die Kleidung ab. 
Die stark zusammengeschobenen Falten in der Brust- 
und Bauchgegend sowie am linken Oberarm machen eine 
zeitliche Fixierung des Werkes um I49SI1SOO sehr wahr- 
scheinlich. Zur selben Zeit dürfte jene mit einer ba- 
rocken liasstmg versehene hl. Margaretha, gleichfalls aus 
Weißenkirehen, entstanden sein. Dafür sprechen sowohl 
die enge Taille, die leichte Rückwärtsneigung des Ober- 
körpers sowie die reiche, schwere zusammengeschobcne 
Faltenbildung des Mantels. 
Wenig Beachtung hat bisher eine Skulptur gefunden, die 
1954 aus einem privaten Nachlaß in Wien erworben 
wurde, und als Kunstwerk von hohem Rang bezeichnet 
werden mull: eine aus Lindenholz geschnitzte, ungefaßte 
thronende Madonna mit Kind. Bei Betrachtung des Ant- 
litzes der Muttergottes fallen die edlen, überaus weichen 
Gesichtszüge, die Anmut und Schönheit besonders ins 
Auge. Bescheiden und versonnen blickt sie zu Boden. 
Die feine, zarte Draperie wird in weichen Linien geführt 
und lassen die Figur der Muttergottes erahnen. Die Da- 
tierung ist ziemlich umstritten, wird aber keinesfalls vor 
1505 anzusetzen sein. 
Der hl. Vcit, der in einem Kessel siedenden Ols den 
Märtyrertod fand, war seit dem 12. Jahrhundert der 
Patron der Stadt Krems. Ein Künstler der „Donau- 
Schule" schuf dessen Figur für das Bürgerspital in Krems, 
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