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Volltext: Alte und Moderne Kunst VI (1961 / Heft 53)

 
liche Welt verbreiten. Von diesen beiden Münzbildern 
führt der Weg direkt zu den barbarischen Prägungen der 
Ostkelten. Als Landsknechte Philipps II. empfingen sie 
den „Philipper" als Löhnung und es kursierte diese Münze 
in den keltischen Ostgcbieten auch nach dem Tode des 
Königs, bis die Schlacht von Pydna, 168 v. Chr., mit dem 
Sieg der Römer über die Makedonen dieser Prägung von 
Amphipolis ein Ende macht; wie Karl Pick in seinen 
grundlegenden Arbeiten über die keltische Numismalik 
darlegt, setzt sie sich im Barbarenlande fort, zunächst 
noch von Stempelschneidern der alten Prägesliitte und 
schließlich mit zunehmenden Deformierungen und gro- 
tesken Abwandlungen im Sinne keltischer Kunstübung, 
zu deren Eigenart wilde Phantastik und der Hang zur 
Molivmischung und Raumfüllung gehört; ein Beispiel 
hiefür mag die Silbermünze (Abb. 8) mit dem „Kopf- 
reiter" sein, die lypmäßig Ähnlichkeit mit den Stücken 
des Fundes von Kroisbach im Burgenland aufweist. 
Philipps großer Sohn Alexander III. prägte auf seinen 
weit über Asien verbreiteten Tetradrachmen sein halb- 
göuliches Idol, Herakles in der Löwenhaut (Abb. 9). Er 
liebte es, selbst im Kostüm des Verehrten bei Gelagen 
zu erscheinen. Immerhin rührte er noch nicht an das 
heilige Recht der Götter, im „kleinen Tempel" der 
Münze zu wohnen. Erst den Diadochen blieb es nach 
seinem Tode vorbehalten, das lleraklesbild zunächst mit 
den Zügen des deifizierten Alexander zu verschmelzen 
(auf den Tetradrachmen des Ihrakischen Königs Lysi- 
maehos) und schließlich das eigene Bildnis auf die 
ß Kßltischl: Münzr mit „KopIxx-ilul", 1. jnhrhundcrt v. (Ihr. 
(D1'Ccr11(IRs.SilI1cI' 22111111.) 
I] 'l'ulrndruchmc IUCXRDÖCTS III d. (Jr. (336-323 v. Chr.) mil 
dcm Heu Iss-Kopf in der IJhvcnI1aul. (Dm-er 1087 X3. Silber 
20mm.) 
ll] 'l"etrndruchmc dcS KÖnigS Anliochus VIII. Grypos von Syrien 
(121-90 v. Chr.) mit scincm läxldnib. (Drccr 3336 Vs. Silber 
ZWZL) mm.) 
 
 
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