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und Nicolus Oläh (1536) schreiben mit Entzücken über die Kopeke, über die Pracht des
rothen Marmors und der vergoldeten Reliefs in ihrem Innern und über die außen
mit versilberten Platten gedeckte Kuppel. Selbst die Wuth der Barbaren war ihr gnädig.
Es mußte wohl so sein, denn die Basilica sank sammt allen ihren Nebengebäuden in
Trümmer und wurde verheert, während die Kapelle wunderbarerweise die schlechten Zeiten
überlebte und, unter Einbuße ihrer Kuppel, zwischen dem Trümmerwerk aufrecht blieb.
Nach der Austreibung der Türken (1683) wurde sie ansgebessert und wieder dem Gottes
dienst gewidmet, zu Anfang dieses Jahrhunderts aber demolirt und dergestalt in die
Südseite der neuen Domkirche eingebaut, daß sie sich mit ihrem niedrigen Bogen, der
früher gegen Süden lag und seht gegen Norden liegt, in die Kirche öffnet. Der hohe
Bogen der früheren Nordseite aber ist vermauert und mit einem großen Fenster versehen,
das nach Süden sieht.
Wie die Kapelle nun wieder aufgebaut ist, haben doch die Hauptelemente ihrer
inneren Construction: die edel gestalteten Pilaster, das auf ihnen ruhende Kranzgesimse
und die Tonnengewölbe der Krenzesarme, die reichen Cassetten derselben, sowie die übrigen
Ornamente im Ganzen ihren ursprünglichen Zustand bewahrt. Auch die über der Vierung
der Kreuzesarme auf ihren Bogenzwickeln stehende Hängekuppel ist ein getreues Abbild
der alten. Jeder der vier Bogenzwickel ist mit einem runden Wappen geschmückt; zwei
derselben sind die des Bakocs, eines gehört Wladislaus II. und eines dem Erzbischof
Georg Szathmary, Nachfolger des Bakocs. Die Beleuchtung der Kapelle hat sich insofern
geändert, als sich früher an ihrer Ost- und Südwand (jetzt an der West- und Nordwand) in
den zwischen den Bogenzwickeln befindlichen Bogenschilden, ferner in der Südwand je ein
rundes Fenster befand. Auch wurde das Gestühl von rothem Marmor aus dem früheren
südlichen Kreuzarm in den jetzigen südlichen Arm versetzt.
Ein früher nach Osten, jetzt nach Westen gerichteter Kreuzesarm, der nebst den beiden
anderen wegen seiner geringen Tiefe eher als Nische gelten kann, ist durch den Altar
eingenommen. Der Altartisch besteht aus rothem, der darüber sich erhebende Aufbau ans
weißem Carraramarmor. Er ist ebenso reich in seiner architektonischen Gliederung als an
plastischem Schmuck. Auf dem mit Fruchtgewinden in Relief geschmückten Sockel stehen vier
Pfeiler, welche zwei niedrigere und in der Mitte eine höhere Nische umfassen. Die alten
Statuen der Nischen sind verloren gegangen. Auf dem einen Pfeiler sieht man die Relief
gestalt des knienden Cardinals. Über jeder der zwei Seitennischen befinden sich in einem von
je zwei Consolen eingefaßten quadratischen Felde Reliefs, welche in Halbfiguren die vier
Evangelisten darstellen. Auf den vier Consolen ruht das Hauptgesimse. Über diesem sieht
man zwischen Füllhörnern und Sphinxen die Relicfdarstellung des Englischen Grußes.
An den beiden Ecken knien fackelhaltende Engel. Dieser figurale und architektonische