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Volltext: Alte und Moderne Kunst VII (1962 / Heft 56 und 57)

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in den (Zrivlienverhiiltnissen (etwa halbe Lebens- 
grtäße, das ist die kleinere der beiden "Normal- 
großen" für Schone Madonnen) und in handschrifts 
lichcn liiitzellteitexi. liin charakteristisches Detail 
solcher Art ist es. wie der Zusammenstoß zweier 
(äexrandteile durch eine geritzte Linie wieder- 
gegeben und die dazwischen zu denkende Faltentiefe 
verschluckt wird: so am rechten Rand der großen 
(liagonxilen Schleppfalte. (Äharakteristisch sind die 
schräg in das ' "h aufs iuende Gewand eingekerbteti 
Falten (am unteren Rand der Rückseite). Solche 
 
Falten finden sich zwar auch in Pilsen, sind aber 
dort mit einem weicheren, gekonnteren Auslaufen 
der längeren lialten verbunden. All das weist meines 
Erachtens zwar nicht unbedingt auf eine einzige 
ausführende lland, aber wenigstens auf eine gemeine 
Same Werkstatt. Nach der tut zwei von den drei 
Werken gesicherten Salzburger Provenienz liegt die 
Annahme am niichsteii, daß der Sitz der Werkstatt 
inlSalzburg war. liine Abspaltung der Louvre? 
Madonna von dieser (iruppe und ihre Verlegung in 
den Westen (nach „BurgundÜ erscheinen umm" 
lich. Als westliches Vorbild der Schönen Madonnen 
kommt die Louvre-Älatlonna vielmehr auch tiualir 
tativ und zeitlich nicht in Betracht. 
Daß die (Qualität der Gruppe in iedent einzelnen 
XY"..-I.,. f l).-..v,. 
  
nL-L- .... ,i:.. Q.-L,L._t..,-..._...,...IV.. ..i:.. 
1: 
noch besser i eigene Anschauung) zur Verfügung 
steht. Diese Voraussetzungen sind 
W23 heute gegeben und helfen bei der Klärung 
des Problems. (ileichxrohl soll auf das Verhältnis zu 
anderen 'l'ypen der Schönen Nladcinnen kurz ein- 
anders als 
gegangen werden. 
Am nächsten steht dem Typ Louvre-(Äolli zweifellos 
der Pilsener 'l"_vp der Schiäneit Nladtxnncn, der in 
Österreich z. B. 
stein bei Laa a. d. 'I'ha_xa und durch die Älarlonnzi 
von Salzburg-Xonnberg vertreten wirrlt"). Die 
Pilsener Madonna erscheint mir nicht nur nach dem 
auf uns gekommenen Xlaterizil als Prototyp ihrer 
(iruppe, sondern man wird sie auch absolut als 
ein XYerk schiäiwferisclwer (Qualität ansehen 
dürfen. Die grundsätzlichen lnterschietle im Typ 
sind gar nicht einmal groß. Ausschlaggebend ist 
eigentlich nur, daß die große diagonale Schleppfalte 
nicht auftritt, sondern daß das Spielbeinknie ein 
dreistrilhliges Falten _ tem hervorruft, welches (lClU- 
ienigen der Krumauer Madonna nahesteht. Moti- 
visch wird dieser Unterschied vor allem dadurch 
hervorgerufen, daß der Mantel der Pilsener Äladonna 
nicht bis zum Boden herabschlepfit, sondern doppelt 
durch die Madonna von lialken- 
von 
 
vor dem Leib geschützt ist und mit doppeltem 
Saum unterhalb der Knie abschließt. Diese grunde 
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