9 Höfi
15. 1
uns
0 jzgdw
Tnux
Viclc
den
m Szene. Arms. erste Hälfm
rhundcrl. Paris, Mumie des
comtifs
w, Rch- und Entenjagd.
i. um 1440.Counesy of lhc
1 and Albert Museum, Lon-
Boden und Hintergrund gehen
so völlig rrennungslos ineinander
über, daß auch die Figuren-
gruppierung keinerlei räumliche
Illusion schaiTt.
Den Höhepunkt dieser völlig
Hächenhaften Umsetzung, die aus
der Landschaft eine vegetabile
Folie der Figuren macht, zeigen
Teppiche mit höfischen Darstel-
lungen, wie die „oi-frande du
Coeur" (siehe farbige Titelseite)
(Musee de Cluny) und die Sze-
nen aus einem Roman (Musöe
des arrs decoratifs) (Abb. 9). Hier
wird der Abstand von der gleich-
zeitigen Miniaturmalerei deut-
lich: Mit annähernd denselben
Motiven, den Baumgruppen und
der abschließenden Schloßarchi-
tektur, die in den Miniaturen
der Brüder von Limburg einen
weiten Landschaftseinblick er-
schließen, wird hier eine die
gesamte Bildfläche erfüllende de-
korative Einheit gebildet. ln die-
ser Form der Umsetzung sind die
Figuren der Landschaft ein- und
untergeordnet. Die Entwicklung
am Ende des 1. Viertels des
15. Jh. führt dagegen zu einer
gesteigerten Bedeutung der Fi-
guren gegenüber dem landschaft-
lichen Beiwerk hin. Das eindruck-
vollste und großartigste XVerk
dieser Stilphase sind die beiden
großen Passionsteppiche der
Kathedrale von Zaragoza. Bild-
kompositionen und Landschaft
verbinden sich zu völliger llin-
heit. Diese scheidet zwar die
Szenen von einander, bewirkt
aber zugleich durch die steil
übereinander gestaffelten Bäume
und Felsen, die überall zwischen
den Figuren erscheinen, die ein-
heitliche Flächenprojektion. In
der Gesamtwirkung erhalten je-
doch die Figuren entscheidendes
Übergewicht über alles Beiwerk.
Mit diesen Werken ist bereits
in den 20er Jahren klar die Stil-
richtung eingeschlagen, die in
den Werken aus Tournai von der
Mitte des 15. Jh. an ihren Höhe-
punkt erreicht. Diese Entwick-
lung prägt sich deutlich in dem
Hauptwerk der Tapisseriekunst
aus dem 2. Viertel des 15. Jh.
aus, den 4 riesigen Jagdteppichen
aus dem Besitz des Herzogs von
Devonshire (London, Victuria
and Albert Museum) (Abb. 10
und 11). Die jagdteppiche halten
zeitlich wie stilistisch ziemlich
genau die Mitte zwischen den
Werken von Arras und Tournai
als Ausdruck der regen künst-
09a, .5
7'!" s":
i N Q