ERNST KÖLLER
Emil Jakob Schindler
und sein Kreis
in der Galerie
Schebesta
Diese verdienstvolle Ausstellung bringt
neben wichtigen ausgemalten" Haupt-
werken der in ihr vertretenen Kunstler
eine Fülle köstlichster Ölskizzen, die zum
Teil viel stärker als die „otiiziellen"
Arbeiten geeignetsind, das Können ihrer
Urheber im rechten Lichte erscheinen
zu lassen.
Emil Jakob Schindler (184271892),
selbst ein Schüler von Albert Zimmer?
mann. studierte gemeinsam mit Eugen
Jettel (1845 1901) und Rudolf Ribarz
(184871904) an der Wiener Akademie
und war mit der nur wenig ' ngeren
Malerin Tina BlaueLnng 084571916)
eng befreundet; diese wichtige Künste
lerin kann in gewisser Hinsicht bereits
zu seinen Schülerinnen gezählt werden.
ln noch stärkerem Maß gilt das für
Olga WtSIHQBFeFlOFlUH (184471926)
und vor allein von Carl Moll (1861 bis
1945), mit welcher KÜnSlIEFPEFSÖFtIiChe
keit die SchindlereSchule last bis in die
unmittelbare Gegenwart heruberreicht.
Auch Theodor v. Horrnanns Kunst ist
obwohl dieser Maler an lahren der
älteste der hier vertretenen Kunstler
ist ohne die intensive Auseinander-
setzung niit Schindler. bei dem er un-
ermüdlich Rat und Hilfe suchte. kaum
zu denken. Schließlich sind dem Kreis
um Schindler noch die Malerinnen
Marie Egner und Louise Parmentier
zuzurechnen.
Mit Schindler zieht der Hluminismus"
in die österreichische Malerei ein, in
ihm und den Malern um ihn werden
die Pariser Strömungen virulent. han-
delt es sich nun um den Realismus der
Barbizan-Schule oder die lehren des
lrnpressionisrnus die Dinggebundenheit
der Biedermeiermalerei löst sich auf
zugunsten des Bestrebens. die transi-
torische, gleitende, ewig veränderliche
Erscheinung der Welt festzuhalten. Das
spezifisch Österreichische der SChIndlEt"
Schule i:t aber immerhin in einer viel
stärkeren Wahrung, ln einer viel
hettigeren inneren Beziehung zurn Ge-
genstand zu suchen dadurch ist eine
organische Überleitung zu den mehr
oder minder expressionistischen Ten-
denzen iener Malergeneration zu su-
chen. die in Kokaschka, Faistauer.
Kolig, Wiegele und Boeckl ihre Haupte
vertreter hat.
In der Auseinandersetzung mit Paris
wahrten die Maler um Schindler ihre
Eigenständigkeit und werden dadurch
über das Niveau bloßen Epigoncntums
weit ernporgehoben.
Dle Ausstellung in der Galerie Schebesta
umfaßt 57 Exponate, CllC sämtlich in
dem scliim , von UnlVrPFOl. Dr. Bruno
Griinscliitz eingeleiteten Katalog für
produziert sind. Eine sehr erhebliche
Anzahl der Bilder stammt aus der
Verlassenschaft der Künstler, von wo
aus sie unmittelbar in den Besitz der
Galerie Ubergingen.
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