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Volltext: Alte und Moderne Kunst VII (1962 / Heft 58 und 59)

  
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slit dem Kinde und seiner Welt, mit dem verlorenen Paradies des Kinderspiclzeuges seit vielen Jahren durch seine Kustndemtrbeit am Historischen 
tluseum der Stadt Wien innig vertraut, kommt Dr. Hubert Kauf zu dem Schluß, daß Spiel und Spielzeug so alt wie die Äleitschheit seien, „ja noch 
lter, denn auch das Tier spielt, mit einem Hulzkliätzchen etxva oder einem Stein, aber auch mit seinesgleichen oder besonders gerne mir Kindern." 
fom magisch-dämonischen Charakter des Spielzeuges in prähistorischer Zeit, von exquisiten Objekten in (österreichischem musealcm__Besitz, wie vom 
naximilianischen Ihrnierspielzeug des Jahres 1510, zwei Rittern aus Bronzcguß und einem erläuternden Holzschnitt Burktnairs d. A. soll hier nicht 
lie Rede sein, sondern von liebenswürdigen Stücken der Zeit von 1790 bis zur Gegenwart. 
iine buntbemalte ovale Spanschachtcl aus dünnstem Holz, wie sie im vormärzlichen Wien unter dem gerade erst von norddeutschen Protestanten 
iach Wien gebrachten Weihnachtsbaum lag: sie war einst das Ziel aller geheimen XVünsche der Kleinen. Ein Pferd, ein Reiter, Bäume, Holzhäuschen 
vurden ihr entnommen, auf den liußbndenbrettern ausgebreitet, die für das Kind noch die xveite Welt bedeuteten. Nach ihr benennt der Homo 
udens des Theodor-Körner-Museums sein bezauberndes Buch (Hubert Kaut: „Alt Wiener Spielzcugschachtel", Wiener Spielzeug aus drei Jahr- 
tunderten", Hans Deutsch Verlag, Wien Stuttgartwßasel 1961, mit vielen Farbbildern und 130 lllustratinneti). 
Zu einer Zeit, da auch das Kinderspielzeug immer mehr von der um sich greifenden Geschmacksvertvilderung bedroht scheint, in seinen Formen 
)FHTlßlS nur allzu deutlich ldeenarmut erkennen läßt, wie auch den unverhüllten Wunsch, durch billige Serienfabrikativwtt den Älarkt zu über! 
tchwemmen, tröstet Hubert Kaut durch seitie Einblicke in die entschwundcne Welt freundlicher Kinderstuben der Vergangenheit. jahrelange 
Turschungsarbeit am Historischen Museum der Stadt Wien, im Österreichischen Museum für angewandte Kunst, im Museum für Volkskunde, in 
Bezirksmuseen hat ihn dazu befähigt, als gründlicher Kenner eine erste Gesamtdarstellung über den bunten Reichtum der Altwiencr Spielzeug- 
"prmen zu geben. 
Jber Kinderscheppern, auch Rndel und Klappern genannt, Puppen und Puppcnstuben, Ankleidepuppen aus Papier, Bausteine und Baukästen, Zinn- 
iguren, geschnitztes Spielzeug aus dem (Jrödnertal und aus Hernals, Bilderbücher, Fibeln und Malbücher, Stecken- und Schaukelpferd, Kutschen 
ind Eisenbahnen, Guckkasten und Laterna magica, Panorama, Diorama und Kinitorama, strnbnsktxpische Wunder- und Zauberschcihen, .ebensrad 
ind Wundertrommel, Stereuskop und Kindcrrheater, Mandelbögen von Trentsensky, Altwiener Gesellschaftsspiele, schließlich über Spielwaren- 
"abrikation und -verkauf wird ausführlichst referiert, mit einer Fülle VOn bunten Farbbildern das Erzählte veranschaulicht. 
als charmanter Erzähler stellt sich auch, über Entstehung und Wachstum seiner einzigartigen Sammlung von Kinderbüchern in einem eigenen 
(apitel berichtcnd, der bekannte Antiquar C. M. lxfelzebgi vor. Eine andere Kennerin des Kindes und seiner Welt, Gabriele Xmj Fnlk, berichtet, wie 
tie ihre weit über den W'iencr Bereich hinaus bekannte Sammlung anlegen konnte, vom wechselvollen Schicksal ihrer Kollektion. Gertrud "mugg 
.pricht von ihrer Forschungsarbeit, vom unnennbaren Reiz der Puppen, vom PUPPCD-SClIÖUhClISiÖCHl des Biedermeier, der iXlakart-Zeit, des Fin de 
yiecle ebenfalls in einem das Buch bereichernden Kapitel. 
(auts bezaubernde Spielzeugschachtel vnll graziiöser, liebenswürdig bunter, naiver und herzerquickender Bilder und Gedanken bringt unschwer die 
Worte des Kulturphilosophen Johan Huizinga in Erinnerung: Wir kommen allmählich zu der Überzeugung, tlaß Kultur in edlem Spiel gegründet 
st, und daß sie, um ihre höchste Qualität in Stil und Würde zu entfalten, diesen Spielgehalt nicht missen kann. 
 
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