von oben nach unten Abbildungen t -4
KUNSTHISTORISCHES
MUSEUM:
.,EUROPÄISCHE KUNST
UM 1400"
Zunächst sei die nicht gerade erfreu-
liche Tatsache festgehalten, daß mehrere
Wiener Zeitungen dieser so importan-
ten Manifestation weniger Raum wid-
meten als anderen künstlerischen Er-
eignissen des Tages: der Fall ist um so
bedenklicher, als es gerade auch aus-
bildungsmäßig „Berufene" waren, die
sich eine solche Beschränkung auf-
erlegten. Kann wirklich nur noch der
Laie etwas mit alter Kunst anfangen?
Zur Schaustellung selbst: Es war eine
glückliche ldee. die Säle unter einzelne
Devisen und geschlossene Themen-
gruppen zu stellen. Zur Orientierungs-
erleichterung wurde kurz nach Er-
öffnung der Ausstellung ein Übersichts-
plan angebracht, der alles Wesentliche
enthält, denn der an sich großartige
Katalog mußte naturgemäß nach an-
deren Prinzipien angelegt werden und
kann klarerweise die Aufgabe des "Ro-
ten Fadens" nicht erfüllen. Die Anord-
nung und Aufstellung der Obtekte ist
bemüßigt, alles möglichst von der Wand
abzurücken. allseitige Betrachtungsmög-
lichkeil zu gewährleisten und die Besu-
cher gewissermaßen über die Exponate
(optisch) "stolpern" zu lassen: also
keine Paradekompanie, an der man
vorbeischreitet. Die von mancher Seite
nicht eben freundlich aufgenommenen
Vitrinen empfand ihr Berichterstatter
als zweckmäßig. Und letztlich: ist es
unbedingt notwendig, sich angesichts
der gebotenen Herrlichkeilen ausge-
rechnet über solche relativ unter-
geordnete Einzelheiten zu alteriercn?
Die Auswahl der Exponate war natur-
lich den Begrenzungen der Entlehnungs-
möglichkeiten unterworfen. Superken-
ner mogen etwa das Wilton Diptych
vermissen und sich fragen: Wenn schon
der Royal Cup, warum nicht auch das?
Schade ist, daß Angers die Ausstellung
im Stich gelassen hat, schade ist auch,
daß die ltaliener bis praktisch zum
letzten Moment keine Klarheit über die
zur Verfügung stehenden Einzelobiekte
zu geben vermochten. So mag es sich
vielleicht auch erklären, daß die ganze
Monsterschau im Sektor "Kunstge-
werbe" nur mit einem einzigen (l)
Fingerring aufwarten kann. Aber auch
das sind kleine Schatten. die ein großes
Licht nur sehr geringfügig zu dämpfen
vermögen (Abb. l. Blick in die Aus-
slellung).
Notizen aus dem Kunstleben und Kunsthandel
AKADEMIE
DER BILDENDEN KÜNSTE:
GOTlSCHE BAURISSE
Als Parallelveranstallung zur großen
Gotikausstellung im KHM zeigt die
Akademiebibliothek in reizvoller Aut-
machung über achtzig gotische Bau-
risse vornehmlich des 15. Jahrhunderts.
Selbstverständlich stammt ein wesent-
licher Teil der Exponate aus der Wiener
Bauhütte. doch sind auch Blätter nicht
selten, die sich auf andere inner-
und außerösterreichische Orte beziehen
(Steyr, Prag, Straßburg, Konstanz etc).
Der Austausch von Baurissen (zumeist
in Form der Anfertigung von Kopien
an Ort und Stelle) ist eine nicht nur
architekturgeschichtlich hochinteres-
sante Angelegenheit.
Was die Ausstellung, die an dieser
Stelle wissenschaftlich nicht gewürdigt
werden kann, so reizvoll macht. ist
ihre Aktualität für die Gegenwarts-
kunsl. beweist sie doch in ihren Werken
die unwahrscheinliche Kraft zur Ab-
straktion und ornamentalen Umsetzung,
die den Werkleuten des ausklingenden
Mittelalters zu eigen war. Dies gilt
besonders für die Gewölbeprojektionen
und die Schnitte der Lichtsäulen ("Spin-
nerin am Kreuz"), bei welch letzteren
eine teleskopartige lneinanderschiebung
verschiedener Niveaus erfolgte.
Mit viel Recht versucht Prof. Roland
Rainer ähnliche Methoden architek-
tonischer Darstellung unterrichtsmäßig
an der Akademie wiedereinzuführen
im Interesse der Wiederbelebung einer
fast gänzlich verlorengegangenen ima-
ginatianskrafl (Abb. 2. Baldachin).
MUSEUM FÜR VOLKERKUNDE:
MEISTERWERKE
KOREANISCHER KUNST
Diese nicht umfangreiche. von der
Regierung Südkoreas zusammengestellte
Ausstellung zeichnet sich durch hervor-
ragend sorgfältige Auswahl der Obiekte
und weise Beschränkung bei der Be-
rücksichtigung der Themenkreise aus.
Sie trägt viel dazu bei, der Unter-
bewertung der koreanischen Kunst,
die immer noch als bloßes Anhängsel
der chinesischen gilt, ein Ende zu setzen:
in der „ostasiatischen" Familie ist sie
mit China und Japan das dritte voll-
wertige Mitglied: chinesische Voraus-
setzungen werden zwar übernommen
und fortgeführt. erhalten aber bald
genug ihre eigene Note, ihre spezifisch
koreanischen Akzente. Gewisse Schöp-
fungen, wie etwa die in der Technik
des .,sanggam" mit weißem Schticker
„eingelegtem Seladone, sprechen be-
reits reinstes Koreanisch, und das
gleiche kann von den Genremalereien
eines Kim Hongdo oder Sin Yun-bok
gesagt werden.
Von den 152 Nummern der Ausstellung
seien hervorgehoben: Kat. 1. Chine-
sische goldene Gürtelschnalle. l-lan.
Nr. 2, Krone mit Gehängen aus Gold
und Jade (Silla, 5.76. Jh.). Nr. 8.
Gefäß in Reiterform, Graues Steinzeug
(Silla. 5. -6. Jh.), Nr. 19, Mirok (Mai-
treya). Bronze, Höhe 90,8 cm (Silla.
A. 7,Jh,) -eines der Hauptwerke ost-
asiatischer Plastik überhaupt, ferner
praktisch sämtliche Seladon-Keramiken
der Koryö-Zeit (918-1392). bei denen
die immense Ähnlichkeit mit moderner
Tafelkeramik Europas auffällt. Das
vielleicht schönste Gefäß ist eine Vase
für einen Pflaumenblütenzweig (Kat. 96)
der Koryo- oder Yi-Zeit (Ende des
14. Jh.). Von den zahlreichen Roll-
bildern seien nur die zwei Querrollen
mit Landschaften in den vier Jahres-
zeiten (Kat. 140a. b) genannt, die dem
Maler Kim Tu-ryang (1698-1764) zu-
geschrieben werden und allein schon
ob ihrer Ausmaße (8,3x'l82.8 cm) in-
teressieren.
Die Verbringung dieser Ausstellung
nach Wien ist das persönliche Ver-
dienst von Frau Sektionsrat Dr. Adele
Kaindl vom BMfU. (Abb. 3. Gefäß in
Reiterform, grünes Steinzeug, Silta,
s. 6.Jl't.).
GALERIE IM GRIECHENBEISL:
AUSSTELLUNG
DER BILDHAUER DES
EUROPÄISCHEN
SYMPOSIONS
APRIL 1962 (Abb. 4)
von links nach rechts:
Josef Schagerl. Kupfer, 53,5 ciii hoch:
Josef Schagerl. Kupfer, 47,5 cm hoch:
Jaques Moeschal, Gips, 52,5 cm hoch:
Michael Grossert. Blei, 40 cm hoch; Ger-
son Fernbach. Zement, 54,5 cm hoch;
Jasuo Mizui. Stein. 16cm hoch: Jasuo
Mizui. Stein, 24.5 cm hoch; Janez Le-
nasse. Kalkstein, 39,5 cm hoch; Her-
mann Walenta, Zement, 33 cm hoch.
im Vordergrund:
Yoshikuni lloa, Holz. 28 cm hoch;
Yoshikuni lloa, Holz, 30 cm hoch:
Yoshikuni lloa. Holz, Z8 cm hoch,
im Hintergrund:
Ein Foto von KirchheimlWijrzburg mit
einer großen Plastik von l-lermann
Baumcinn.
Ernst Köller
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