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Volltext: Alte und Moderne Kunst VII (1962 / Heft 60 und 61)

Älariemtint, die als Residenz der Statthalter der i terreichi. 
Niederlande diente; im schonen Schloli Attre weilten die liry- 
herzogin-Statthalterin iNlaria (Ihristine und ihr (iemahl, Herzog 
Albert von Sachsenifeschen. So war t r _ gden, Feste und 
limpfinge ohne linde gescirgt. r die Schloliherren des Henne- 
gaues _ 1h es im I8. Jahrhundert kein Prcnaizlertlziseiti. 
Einstmals war Belueil berühmt oh seiner ( rten. lm 17 jahr- 
hundert angelegt, gehen sie in erster Linie auf den strengen 
Fürsten (Älatide-lyamoral ll. zurück. ln seinem "Laup d'oeil sur 
Beloeilw, in ue e 1er Schrift es in geradezu komischer XYe . 
hesitzanzeigenden Ftirworten wimmelt, lielS ihm sein Sohn, der 
spatere Feldmarschall, (ierechtigkeit widerfahren: „Der Ruhm 
jenes Belocil geht auf meinen Vater zur ck. .r hat dar ein 
episches i dicht gemacht, so gut es nur gin r Älles w.s groß, 
alles was würdig, vornehm, maiesta isch ist, gehört ihm an " 
Aber dic'es Kind des 18. jahrhunderts korrigiert an anden 
Stelle: „Nach den großen ldeen blieb mir nichts anderes übrig, 
a intere nte und angeneh ie zu hahei zitiliertlem langweilen 
das (iroße und Großartige fast immer." im! so gewährte er 
seiner genialen Phantasie freien l uf W- er ließ Kilnäle g 'ben, 
andere wieder zuschiitten, er Z4 instruierte Knoten- 
punkte, schnitt Lauben und stut' e Her "en vor allem aber 
ließ er allerorts Ra kaden anlegen und opferte der Manie des 
Jahrhunderts, indem er 'l"enipel und Obelisken für die ver- 
. hiedensten Gottheiten und ältesten llelden crric tete. lir war 
eine Mischung aus   Rou au, Butlion und dem Äbbe Delille 
(„Eine Mühle buko 'her Ver. ), ein Dichter ' renger (iarten, 
gesehen durch die Lorgnette aus dem Fenster eine. indlichen 
Pavillons, bis ii . let'. e durchtriinltt ton Virgil. Charles-Joseph 
de Ligne erbaute Tempel der Freundschaft und einen Obelisken 
für seinen Sohn (jharlcs nb d . cn 'l pferlteit gegen die T rken. 
Eigenartigerweise hat die F auf). .che Revolution dieses bei 
wegendste Denkmal von Belueil respektiert. Die.e rten wurden 
vom Stolz eines großen Herren umgestalte , der ganz ohne 
liigensticltt seinen (i. .ten die Scl ner Natur vor wielen 
wollte. Seine Freunde sollten s h bei ihm wie daheim f hlen; 
zwei Drometlare mit einer Kalesche und ein von x er P 
gezogencs XY agelcien („Wurst") trugen die Faulenzer durch die 
Xlleei Furst Claude und sein Sohn beschenkten die Spazier- 
ganger mit den berühmten Plirsiehen xon Beloeil, die groß 
waren wie (iranatapfel, die man sich selbst vom Batune zu ptlüclten 
prlegte und deren Saft dem liurtipa von damals die Kleider und 
jabnts beträufelte. Der (iartenwut gesellte rh die zoologische 
XYut hinzu. Der lirste hiin er der Vereinigten Niederlande 
erwarb ' rei Elefanten, deren Los eines 'I'ages die 'er' veiflung 
der Repräsentanten der niederländischen Republik bilden ' llte: 
iede Reederfamilie von Amsterdam be tzt ihren .tl'en odei 
Papagei, der Doge von Venedig hürdet sich ein Rhinozeros auf 
das Longhi malen würde, und unter schuldiger Älitbeteil 
von lANllS (Äohentzl erstand Kaiser Jr ph ll. in llambtirg „eine 
Art von getreiftem lisel" für den Park von St ion runn. 
ln diesem zauberhaften Rahmen wuchs der Fürst (Qharles-josepl 
de Ligne auf, eine der liehensxx irdigsten, gcistvollsten und leicht- 
fertigsten Gestalten seiner Zeit. Mit gutem Recht n-annte mar 
ihn den „Fürsten des fran schen Etiropit". Seine lirziehtint 
war unter der Fuchtel ein ungerechten und strengen Vaters 
der wer g geneigt schien zur lrforschung und noch wenigei 
zur lfnterstiitzung der em findsamen und doch hlaueri heeli 
des jungen Mannes, dem er .eine Liebe verweigerte, außer 
ordentlich hart. inmitten der il erten Natur des großer 
Parkes von Beloeil und der wilderen Welt des ben hhartei 
Waldes von Baudotir formte das Kind, stirker als unter den 
liiniluß der verschiedenen lirzieher, die (irundlage seines (ie 
schmackes für die Natur und die Mens heit. 
Aber sein Llngliick hinderte ihn daran, in dieser Pastorale seine 
_lugend' -1t, die seiner lipoche so teuer xxa , zu verbleiben; sein 
Freude an (iarten wird sich selbst noch im l il in XY ien zeigen 
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