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Volltext: Alte und Moderne Kunst VII (1962 / Heft 60 und 61)

Zentrum aus, sondern wie ein Tafelbild von unten nach oben zu lesen. Die Einzel- 
figur wird noch unwichtiger, geballte Figurengruppen sind das Mittel des Ausdrucks. 
Diese Epoche vertreten am deutlichsten die Ölskizzen zu den Fresken in Brixen, 
Zwettl (Übergabe des Stiftes an die Benediktiner, 1745, Abb. 6) und Preßburg. 
Aber auch die Altarblätter für Baden, 1745 (Abb. 7), die Lllrichskirche in Wien 
(1750), Brixen (1753) und der Entwurf für ein Altarblatt des Hl. Franz Xaver 
(Österreichische Galerie) vertreten denselben Stil. 
Den Höhepunkt der Leinwandmalerei bedeutet das grandiose Abendmahl in 
Zwettl (1748I49, Abb. 8), das den Expressionismus Trogers in einer fast antibarucken 
Gesinnung am stärksten darbietet. Die Versunkenheit der Apostel, die stoßende 
Gebärde Christi, der das Brot austeilt, und die in Abwehr heraustretende Gestalt 
Judas' machen dieses Bild zu einem der bedeutendsten des 18. Jahrhunderts. Dagegen 
laßt sich die Folge von 4 Bildern zum Verlorenen Sohn in Seitenstetten (datiert 
1735) mit ihrer dekorativen Oberflächlichkeit und der für Troger unbekannten 
Behandlung des StoiTlichen nicht in dieses von der Ausdrucksgewalt getragene 
Werk des Künstlers einordnen. Vielleicht Endet sich für die Signatur P. T. F. 
einmal eine andere Auflösung. 
Dieser kurze Abriß mußte aus Raummangel die Fresken und Zeichnungen Trugers 
außerhalb der Betrachtung lassen und sollte nur ein Versuch sein, Trogers eigenartige 
Stellung innerhalb der österreichischen Kunst des 18. Jahrhunderts aufzuzeigen. 
Er stand als eigenwillige Kraft zwischen dem Spätbarock der italienisch bestimmten 
höFischen Wiener Schule und dem großartigen Finale eines Maulbertsch ä ein 
Einzelgänger, aber nicht wegzudenken aus der glanzvollen österreichischen Malerei 
des 18. Jahrhunderts. 
71. 
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