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Zu dieser Gruppe von zeitgenössischen. jungen Künstlern gehört Angela Varga. die in Wien geboren ist und hier auch
die Kunstgewerbeschule und die Akademie der bildenden Künste absolvierte.
Seit der frühesten Kindheit drängte es Angela Varga, sich gestaltend zu betätigen. Mit 14 Jahren lernte sie in Metall
zu arbeiten. wandte sich aber später der Bildhauerei, der Malerei. dem Email und der Keramik zu. Im Jahre 1947
ging sie nach Paris an die Ecole des Beaux-Arts. von 1949 bis1952 studierte sie in England. zuerst an der Slade School
of Arts der Londoner Universität. dann an der Central School. In diesen Jahren beeindruckten sie besonders die künstle-
rischen Gestaltungstendenzen ihrer englischen Generationsgenossen. Obwohl sie bereits über eigene Ausdrucksmittel
verfügte. war sie Hoffen" genug. sich mit diesen Anregungen auseinonderzusetzen. Aufgraphischem und bildhauerischem
Gebiete entstanden in diesen Jahren Arbeiten. die ohne die elementaren Bildungen eines Henry Moore nicht zu denken
sind und die Kenneth Armitages Welt mit den humanen Gstaltungstendenzen eines der kontinentalen Tradition ver-
pflichteten Erbes durchdringen. lnsulare und kontinentale Wertvorstellungen und Gestaltungsmöglichkeiten ließen
eine neue Welt erstehen. die innerhalb des zeitgenössischen künstlerischen Schaffens in Österreich ein Einzelfall ist.
So wiederholt sich im Schaffen Angela Vargas in der Begegnung und Verschmelzung insularer und kontinentaler
Möglichkeiten ein Vorgang. der innerhalb der österreichischen Kunst zuletzt am Beginn unseres Jahrhunderts statt-
gefunden hafte. wo gerade für die kunsthandwerkliche Erneuerungsbewegung die englischen Leistungen Vorbild und
Anregung gewesen sind. Wie fruchtbar jedoch die englischen Anregungen gerade auf dem Gebiet der Metallarbeiten
für Angela Varga waren. zu welcher ganz und gar persönlichen Sprache sie Anlaß gaben. glauben wir in den Arbeiten
aus den Jahren 1960-1962 zu erkennen. von denen wir einige abbilden. Obwohl alle diese Gebilde. Ketten. Anhänger.
Serviettenringe. zweckgebunden sind. erschöpfen sie sich nicht als eine nur ..angewandte Kunst". Obwohl sie ..schmük-
kende" Gebildesind. ist ihre Funktion nicht auf Nur-Ästhetisches. aufdie Attributwirkung für die menschliche Erscheinung.
für die festliche Tafeldekoration. für die moderne Raumgestaltung, beschränkt. Die innige Beziehung zum Material,
im vorliegenden Falle zu Bronze, Silber, Gold. Kupfer und Haibedelsteinen. ließ freie Figurationen entstehen. die ihre
Anregung den immanenten Gestaltungskröften des Materials verdanken. Ein kraftvolles künstlerisches Urgefühl ge-
staltete sie zu Strukturen und Abstraktionen. deren ordnende Prinzipien schöpferische Phantasie und spielerische Lebendig-
keit sind. Wesenszüge. die Angela Vargas Arbeiten in die Kontinuität. in den lebendigen Strom einordnen lassen. der
seit der Wiener Erneuerungsbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch immer als kräftige Unterströmung wirk-
sam ist.
1 Halskette mil A
Gold mit Opalew
sleinen. 1961
2 Servieilenring au
Wiener Frivuibes
3 Detail von eine
Silber. 1961
4 Enlwurf für eh
5 Anhänger aus
Silber. 1954
6 Bronzegüsse, 19A