mentaler wirkt, je weniger sie sich als
Ornament gibt, je mehr sie als architekto=
nisches Glied ihre klar bestimmten Funk=
tionen erfüllt. Auch muß die Bewegung
der Linie sich in diesen Fällen um ein
Bedeutendes beruhigen. Sie darf nicht
mehr wie ein durch die Luft geworfenes
Lasso erscheinen, sie muß, ihrer tragen=
den und stützenden Aufgabe gemäß,
gleichsam ein ern=
steres, gesetzteres
Wesen annehmen,
voller Leiblichkeit
und Arbeitsfreude,
als dienendes Glied
am großen Ganzen.
Aber wenn die Be=
wegung auch eine
langsamere, zweck=
vollere wird und
gleichsam diephan=
tastischen Spiele der
Jugend vergißt, so
wird sie doch dar=
um keineswegs ab=
geschwächt. Sie
zieht sich gewisser=
maßen nach innen zusammen, speichert die Kraft an be=
stimmten Punkten auf und stößt sie an anderen mit der
Energie einer prompt
arbeitenden Maschine
heraus. Auf diese Weise
kommt in die architek=
tonischen und gewerb=
liehen Formen jener
Ausdruck bewußten
Lebens, den wir an der
Antike so sehr bewun=
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