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zahlreiche wichtige Fassadenaufrisse, auch für die
Nebengebäude, und genaue Grundrisse sind. In der
Albertina 2) befinden sich drei Blätter, die als Ent-
würfe zur Hermesvilla gelten, und zwar ein Auf-
und ein (jrundriß, die beide zu ein und demselben
Objekt gehören, sowie ein Ornamentdetail. Der
Aufriß und der Grundriß sind beide von ihrem
Urheber Hasenauer auf den 9. Oktober 1872 datiert.
Trotzdem die dargestellte Villenanlage in der
Gruppierung der Bauteile eine ganz allgemeine
Ähnlichkeit mit der Hermesvilla hat, konnte ich
weder eruieren, worauf sich die Zuordnung zu
diesem Bau stützt, noch überhaupt etwas von einem
Vorprojekt zur Hermesvilla in Erfahrung bringen.
Die Kaiserin nahm in der Villa noch 1886 Aufenthalt,
und zwar nach llasenauer nicht vor dem 4. Oktober.
Ihre nächsten Sejours waren im Mai und Juni 1887.
Die Villa wurde ihr Lieblingsaufenthalt in den
Erblanden; noch in der zweiten junihälfte 1898,
also wenige Monate vor der Ermordung, weilte
sie dort.
Zwischen dem 22. Februar und dem 3. Oktober 1888
wurde in der Mittelachse des Gartenparterres vor
der Hauptfront der Villa die weiße Marmorstatue
des Hermes von dem Berliner Bildhauer Ernst
Herter (1846-1917) aufgestellt, nach der die Villa
fortan benannt wurde 7 in den Akten erstmals am
23. November 1888 (Abb. 2).
Am 12. Mai 1889 beziffert Hasenauer die Gesamt-
kosten mit 1,547.514 fl.
Die Hermesvilla liegt auf ansteigendem, in ihrer
nächsten Umgebung terrassiertem Gelände. Die
Anlage besteht aus der eigentlichen Villa, Flankiert
von Gebäuden für Bedienstete, Küche, Reitschule
und Stallungen; ihr gegenüber steht ein Wohnhaus
für Hofheamte. Diese Gebäude schließen einen
rechtwinkligen Hof ein. Auf der anderen Seit
steht die schon erwähnte Hermesstatue. lhr Schöpfe
hatte schon vorher für die Kaiserin die Marmor
statue „Der sterbende Achilles" ausgeführt, die b:
dem anderen Buen Retiro der Kaiserin, der
Achilleion auf Korfu, aufgestellt wurde, abe
möglicherweise für die Hermesvilla bestimmt wai
da ihre Entstehungsgeschichte bei den auf letzter
bezüglichen Archivalien liegt. Am 15. Juli 188
ersucht der Obersthofmeister der Kaiserin, Freiher
von Nopcsa, den Direktor der Ah. Fonds ur
Vergütung des Betrages von 17.397,85 Mark fü
die Achillesstatue, worin die Herstellungskoste
inbegriffen sind, woraus hervorgeht, daß erst a1;
Bestellung der Kaiserin die Statue überhaupt a]
solche ausgeführt wurde. Ähnlich wurde Herte
die l-lermesstatue in Laaser Marmor erster Qualitä
auf Grund einer von ihm in Vorlage gebrachte
Skizze in Auftrag gegeben, und zwar auf seine
Wunsch überlebensgroß. Die Kosten betruge
15.730 H. 11 kr.
Leiter der Gartenanlagen war Hofgarteninspektc
Franz Rauch, Laxenburg.
im folgenden wird versucht, auf die wesentlich
Problematik der Hermesvilla hinzuweisen. Eir
Beschreibung veröffentlichte Wilhelm Beetz 3). D:
Außenbau ist sparsam betont rechtwinklig gi
gliedert; die Gliederung tritt nur wenig aus dt
WandHäche hervor, die weitgehend sichtbar bleib
Diese Wandflächen sind mit glasierten Ziegelplatte
bekleidet, deren Muster im wesentlichen als rech
Winklige Linienkontiguration auf glatter Fläcl
wirkt.
Diese Flächigkeit, Geradlinigkeit und Rechtwinl
ligkeit sind für Karl von Hasenauer bezeichneni
Starke Räumlichkeit und starke Plastizität lagen ihi