auf Grund der engen Verwandtschaft der Bildstruktur
mit einem dasselbe Thema behandelnden Gemälde
des Begründers der Bogotaner Schule, Gaspar de
Figueroa, das sich im "Museo de Arte Colonial" in
Bogota befindet, diesem Maler der ersten Hälfte des
17. Jahrhunderts zugeschrieben werden kann W
erscheint geHügelt, wie vnn oben kommend, in
prunkvoller antiker Kriegstracht, die rechte lland
wie verzeihend erhoben, einen Palrnzweig in der
Linken, und tritt auf den Leib des hingestreckten,
mit Schuppen bedeckten und mit geknickten Fleder-
mausHügeln dargestellten Satans, der aus breit-
knochigem Indianergesicht wie angstvoll zu dem
vornehm-zarten, mitleidsvoll herabblickenden llrz-
engel emporschaut (wobei daran zu erinnern ist,
daß seit dem Inka Huiracocha das Hinwegschreiten
des lnka über den Leib der besiegten Feinde als
Sieges- und Triurnphzeichen galt) 6); der Hintergrund
zeigt stilisierte, gleichmäßige Wolkenbildungen und
erinnert in seinem gelblichen Ton an eine vergilbte
Manuskriptseite. Das Bild verkörpert also ein M0-
ment des mystischen Kampfes zwischen Gottes- und
Teufelsstaat, wobei der letztere offenbar mit der
indianischen Unterschicht der kolonialen Gesellschaft
identiliziert wird: ein treuer Spiegel der zugleich
theologischen und aristokratischen Geisteshaltung
des spanischen Kolonialstaates. Besonders interessant
sind die Bearbeitungen (xrtsfremder Bildkonzeptionen
vom Standpunkte Bogntaner Geistigkeit. Eine
wahrscheinlich von dem bedeutenden Schüler des
erwähnten Figueroa, Gregorin Vasquez de Arce y
Ceballos (1638W1711), stammende Holztafel stellt.