istempellc Signatur: Jeansehnc und Imcntarzcichr-n "N"
rucknapf und Hocker
uhl
"mstuhl
ige Details als Merkmale der Spätphase des Stils Charles X. agnosziert werden: die Rücken-
nen der Stühle, die gitterförmig durchbrochenem Lehnen der Kanapees, die Stuhlbeine,
en obere Ansätze als Voluten und deren untere Enden schnabelförmig gebildet sind, und
ließlich die Stützen der Armlehnen des Fauteuils, die einen Delphin darstellen. VUenn wir
1 alle diese Beobachtungen zusammenfassen, so kommen wir zu dem Ergebnis, daß die
ibelgarnitur in der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre, gegen 1830, von Jeanselme hergestellt
rden sein dürfte 6). Zu dieser Zeit war Villa Vicentina im Besitz von Elisa Bacciocchis Tochter,
poleone Elisa, die seit 1825 mit dem Grafen Philipp Camerata vermählt war 4). Die Ver-
tung liegt nahe, daß sie es war, die sich nach ihrer Verehelichung die schönen Möbel von
nselme aus Paris liefern ließ. Vielleicht deutet auch das „N", das mittels einer Schablone
schwarzer Farbe auf die Unterseite der Möbel gemalt (Abb. 3) ist und nur als Inventar-
:hen gedeutet werden kann, auf Gräfin Napoleone Elisa hin. Alle anderen Deutungsversuche
ses „N" führen zu keiner befriedigenden LÖsungV).
weiteren Verlauf der Begebenheiten erweist sich das Schicksal der Möbel als eine einzige
ge Wanderung durch verschiedene Kronländer der alten Österreichisch-ungarischen Mon-
hie, bis sie schließlich in dem heutigen, kleiner gewordenen Österreich an ihr vtirläunges
'l gelangten. In den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, nach dem Tode von
poleone Fulisas einzigem Sohn, Napoleone Camerata, der 1853 in Paris durch Selbstmord
lete, spätestens nach dem Tode der Gräfin, 1859, wurden die Jeanselme-Möbel von Heinrich
iiherrn von Ritter-Zahony zur Ausstattung seines (iörzer Palais erworben4). Von dort
angten sie auf dem Erbweg in den Besitz des Grafen Pälffy nach Preßburg, von wo sie nach
llOß Stübing in der Steiermark übersiedelten. Nach dem Verkauf dieses Besitzes kam die
rnitur nach Schloß Schleinz in Niederösterreich. Hier ereilte nun die Möbel, die auf ihrem
rzehntelangen Weg von Villa Vicentina bis herauf vollständig erhalten geblieben waren,
gleiche Schicksal wie so viele niederösterreichische Schloßeinrichtungen, als sie in der auf
l Krieg folgenden Besatzungszeit bis auf einen geringen Rest dezimiert wurden. Aber auch
se wenigen, übriggebliebenen Stücke vermögen uns eine eindrucksvolle Vorstellung von der
ien Leistungsfähigkeit Jeanselmes und der Pariser Ebenisterie in den ersten Jahrzehnten
19. Jahrhunderts zu geben.
MERKUNGEN :
hbildungcn von Jcansclmc-Möbcln bei: Denisc Lcdoux-Lcbard. Lcs Ehel-nisrcs Parisims (1795-1830), Gründ. Paris 1951,
afcl XXXVI. a c. januezu ni M. iany. (Pierrc Devinoy), u Siägc en Fruncr. Hartmann, Paris 194a, Tafel 300. 305, 312.
n: Ubcrselzung der Angaben bei Dcnisa: Lcdoux-Lehard. a.a.0.. 5.1513.
ina Bnnaparte. vcrlnähll 111i! kitlll konischen Hauptmann Pascha] Felix Bacciocchi, 1s0s Fürstin vun Piombino und Lucca,
106 Herzogin von Mana-canain, 11-209 Großherzngin vun Tnskana. Sie rcgierrc ihr Lann mit Klugheit und Energie. Alle
ne Tin-l nnn Würden, die sie nnmi ihren kaiserlichen BfHLlCf erhalten hatte, wurden iin 1814 nach n U! Sturz Wieder nbcrkmml.
nn Clrn Östcrrcichem gefangen genommen, ein: Zcitlang anr der Fcstung Spiclbcrg in Brünu rriicrl. zog sie sich nach
iua Viccnlina zurütk. das anr östcrrcichisrhem Territorium gclcgtn war. a Li1.: Josef Tür n Lcs soeurs n: Napnienn.
iiuons julcs "Fallandicr, Paris. Zwei Binde, 1. Band Lcs socurs dc Napnienn. s 1-13, Elis: JCCIxKChi, s. 15,110.
i Anplwn verdanke ich n" freundlichen Mitteilung von Wilhelm Gflf Cnronini, Görz.
11i er Lcfucl, Mobiliar (Le Sryl: Charles x) in: Lc XlXc Siiäclc Franqzis, Collcction Connzissnncc 111-5 Ans, Hachcnc.
axis 1957, a7.
ergleiclnbcispiclc von Möbeln des Srylß Charles x. 111.- in manchen Details 111i! dCr Jeanscllnc iarllilur übereinsrimmcxx, bei
vonnc Brunhnmlrltr. Mcubles Cf Eilscmbles Restauration - Louis Philippe, Edition: Charles Massi . Paris o. 1., Tafel 17. so, 31.
iShEt komm: das Zcichcn„N"11ur auf Möbeln feslgcsrcllr werden. die Zllm lnvcntar des Schlosws Ncuilly gehörten 11-1. Lefuel,
Cob-Dcsmnllcr, s. 449). Dieses Schlnß bbrnnn sich aber in jenen Jahren, aus denen die Molwcl stummen, bereits Stil 111011 im
csirz der Familic Orldans. Es 1'511: nicht 1mm. eine klärung dafür zu lindcn, daß Möbel der Ürlöans in das Eigentum
Jn Verwandten der Familie Bonaparte gelangt wircn - Rückfragen bei M. Picm: VCIICC, Cun Välltur en Chef ain Louvre,
rrd bei M. Pmrrc Szhommcr. Direktor des Museums in Scbloß Malmnisun bei Paris. ergaben. daß das "N" weder von
lapolcon sc s! noch Ynn Mitgliedern der Familie Bonaparte als Invenrarzciclien verwcndct wurde. Für die freundlichen
uskünfle 5c) auch an dlßer Stcllc herzlich gedankt.