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Volltext: Alte und Moderne Kunst VIII (1963 / Heft 68)

einheitlicher (irijn-Mallercien, also auch der 'l'ristanfolge, zu 
und vielleicht mit Meister Xlfenzlaus identisch ist. 
Die Aulienwantl des hi vernen Söllers am Obergeschuß des l 
hauses ist mit dreißig farbenprächtigen, iiberlebensgroßen ( 
der im Mittelalter so beliebten Triaden oder Dreiergruppen ( 
drei besten Ritter, stärksten Riesen, besten Zwerge usw.) gesr 
die sich nur in Runkelstein in derart umfangreicher Darstcl 
halten haben. lline lnschrift, die ich am linde der Wandmaler 
deckte, zeigt, daß sich Niculatis Vintler hier in einer damals l 
Spiegelscbrift verewigt hat. Also sind auch die Wandgemälde l 
anderer Meinung noch vnr seinem Tod 1413 vollendet wuri 
Maler der Triaden, des (iarelziiumers und der Kapelle konnte i- 
stilistische Vergleiche den aus Lilm stammenden llans Stocin 
stellen, der sich 1407 in der Pfarrkirche zu Terlan als „ph 
bosann", Maler von Boxen, bezeichnet hat. 
Vum Söller gelangt man in die beiden Kfsergemächer, d 
Herzog Sigmund dem Älünzreicben und Kaiser Maximilian 
gehend als Aufenthalt gedient haben. Der erste Raum ist das 
zimmer mit (iriinrMalereien aus dem höfischen Liebesmman 
und lsnlde. Die Darstellung folgt genau der deutschen, t 
entstandenen Fassung des läpus durch Meister (iottfried vu 
burg und bricht auch dnrt ab, wn der Dichter sein Werk um 
liegenließ. Wahrscheinlich benutzte der Maler Miniaturen, u 
sich aber ein unmittelbares Vorbild nachweisen ließe. Dassi 
auch für die Wandgemälde im anschließenden (iarelzimmer, w: 
nach dem ritterlichen Heldengedicht „(iarel von dem bl 
lal", das ein Salzburger oder lnnviertler namens Pleier t 
verfaßt hat, dargestellt sind. Vom (iarelzykltis am interessant 
das (jemflrle mit König Artus' Tafelrunde. wu die Recker 
hötischen Zaddeltracht der Zeit alle versammelt sind. 
Auch im Ostpalas waren einst heute nicht mehr vorhanden: 
gemälde angebracht. Die alte Burgkapelle ließ Nicolaus Vini 
Hans Stocinger mit zarten, feingliedrigen Gestalten aus der Kat 
legende, die sich von der profanen Malerei um 1400 kaum unters 
ausmalen. 
ln den Runkelsteiner Wandgemälden ist uns der umfangreicl 
vielseitigste Yvklus mittelalterlicher Profanmzilerei erhalten gt 
Die Meister zeigen unabweisbar eine heimische, lokal gefärbt 
T"""V"d"' 1"") "13 und ihre Zuweisung zum Bozcner und Meraner Kunstkreis t 
x Schlnß uimk m bei Unzen. VIIHIUTIXFIIPX Snmmerhaus, Ausschnitt aus der Tnadexigalciic. _ _ _ _ _ _ 
1335 1413 begegnet heute, wie wir sahen, keinen Schwierigkeiten mehi 
 
7 Srlllnß Rililkelsl '11 bei Unzen.Vimlcrisrllvcx Sommerhaus, erste Arkade: Kopf KICK"ASKIUXILYIHLI", 
 

	        
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