te ausführliche Beschreibung der Schätze und Reichtümer Tirols
:r Regimentssekretär Kaiser Ferdinands l. Georg Rösch von
shausen in seinem Tirolischen Landreim von 1558, einem in
lCk gedruckten Lobgedicht, das in originellen und von patrio-
Freude erfüllten Reimen die Herrlichkeiten des Landes besingt.
ideren Lobsprüchen dieser Art unterscheidet sich der Landreim
die geradezu wissenschaftliche Genauigkeit, mit der die Erträg-
les Landes aufgezählt werden: unter anderem enthält er eine
usatnmenstellung der nutzbaren Mineralien und edlen Gesteine,
eine treffliche Schilderung des Bergbaubetriebes, des Forst-
, der Tier- und Pflanzenwelt usw.
riginalität halber zu erwähnen ist eine weitere dichterische Ver-
aung des Landes und seiner Reichtümer, die sich in dem wenige
später entstandenen „Lobspruch des fürstlichen Schießens zu
uck 1569" erhalten hatl). Der Autnr dieses mit zahlreichen
:llen ausgestatteten Buches war der berühmte augsburgische
enmeister Valentin Flexel, ein 0b seiner Späße und seiner
afertigkeit sehr beliebter Gast bei den großen Schützenfesten
Zeit, der Tirol aus eigener Anschauung gut kannte und, wie
erse seines Lobspruches zeigen, auch in bester Erinnerung
weniger wohlgesinnt und informiert ist die Beschreibung, die
74 erschienene fünfte Band des Städtebuches von Braun-flogen-
ibt; sie erscheint wörtlich übernommen auch in anderen gleich-
n Reisewerken. Tirol wird ob seines Reichtums an edlem Metall,
ldbret, Früchten und Wein gepriesen, „derhalben diese Graff-
nicht allein einem Hertzogthumb sonder einem Königreich
ergleichet werden . . ."1). ln einem Kupferstich, der die Titel-
eines im Auftrag Erzherzog Ferdinands von Tirol zusammen-
:en Bilderverzeichnisses der tirolischen Landesfürsten schmückt,
sehr beziehungsreicher Weise die Karte Tirols inmitten eines
gebirges abgebildet, auf dem zwei Bergleute bei ihrer Arbeit
twerden; darüber schweben umgeben von Kränzen aus Ähren
tauben die Xlfappen von Tirol und der österreichische Binden-
i)_
520 verfaßte der tirolische Kanzler Matthias Burgklehner eine
ibeschreibung, die zwar politischer Bedenken wegen nicht
kt wurde, uns aber in einer zwölfbandigen, reich ausgestatteten
chrift erhalten geblieben ist4). Barocke Weitläußgkeit macht
dem umfangreichen Werk bemerkbar, aus dem sich oft nur mit
die wichtigen Angaben herauslesen lassen; der Kanzler, einer
deutendsten und gebildetsten Männer seiner Zeit in Tirol, ist
er Autor der Tiroler Adlerkarte, der Aquila tirolensis von 1609,
r die geographischen Grenzen des Landes in die Form eines
ieres gebracht sind, das in den Fangen die Wlappentiere der
arn hält. ln unserem Zusammenhang interessieren die Darstel-
im unteren Teil der Karte: sie zeigen links ein Bergwerk mit
i und Knappen, Salzfasser und Münzgepräge, rechts einen Wein-
ait Winzern und Winzerinnen und einer großen XXeinkelter, und
urch zwei holprige Disticha erläutert: „Argenti Salis et Cupri
do Umeras f Aere meo Dreier cudo nonosque Daler" und
na vina mihi dant alba rubrique coloris l Leitach, Trammeum,
z, Bozen, Epan".
gen und Fruchtbarkeit des Landes erfahren also hier erstmals
ildliche Wiedergabe. Damit wird eine Bildtradition eingeleitet,
h bis ins 19. Jahrhundert fortsetzt und durch ihre mannigfachen
iipfungen mit kulturhistorischen und künstlerischen Gegeben-
ein gewisses Interesse beanspruchen kann.
ochzeit Erzherzog Leopolds V. mit Claudia von Nledici, der
des Herzogs von Urbino, in Innsbruck im Jahre 1626 wurde
ler Ungunst der Zeiten mit unerhörtcr Pracht gefeiert.
1 Dcckcnfrcsko des Landtagsaales im Landhaus in Innsbruck, von C. D. Asam, 1734
Die Bedeutung dieser Verbindung war in der Tat außerordentlich
groß. Seit dem Tode Erzherzog Ferdinands von Tirol 1595 war die
Regierungsfragc in Tirol praktisch ungelöst geblieben. Erzherzog
Maximilian der Deutschmeister hatte das Land zwar seit 1612 als
Landesfürst regiert, die HoHnung auf eine eigene tirolische Dynastie
sollte aber erst durch diese Ehe des neuernannten Landesherrn Leopold,
der deswegen seine Bischofswürde zurückgelegt hatte, Erfüllung
linden. Vor diesem politischen Hintergrund erklärt sich der Aufwand
des Festes, mit dem der Erzherzog zugleich eine seinem Charakter
durchaus entsprechende Zurschaustellung seiner Würde und seines
Reichtums verband. ln der umfangreichen Niederschrift der sechs
Tage währenden Feierlichkeiten 7 sie erschien zweifach in gedruckter
Form 7 werden auch drei große Triumphbogen ervcähnt, die auf der
zur Hofburg führenden Straße errichtet worden waren. Das Aus-
stattungsprogravnm des ersten Bogens, über das wir durch einen gleich-
zeitigen Kupferstich informiert sind 5), war wieder von Matthias Burgk-
lehner ausgearbeitet worden. Die haushohe Triumphpforte hatte drei
Stockwerke und bildete ein schroffes Gebirge, mit Gebüsch bewachsen.
In zwei Grotten der Seitentore stellte ein wilder Mann mit einem Ruder
und einem Laubkranz auf dem Kopfe den lnn und ein ähnlich gestal-
tetes Weib die Htsch vor. Ober der mittleren Pforte war das österreichi-
i-v