Pierre Caille, der sich ab 1937 der Keramik zuwandte. ist ein feiner und humorvoller Künstler. Sein Werk ist sehr abwechslungsreich. Es reicht von Slüi
hellen oder lebhaften Glasuren bis zu Steingut, das bei so hohen Temperaturen gebrannt wurde. daß die Farben verblaßten. Er befaßl sich sowohl mit der e
Keramik (Schalen. Schüsseln. Flacons) wie auch mit der rein dekorativen Kunst, die er bevorzugt: Wandflüchen. Phantasietiere, wie jene merkwürdigen lnse
aus einem Albtraum hervorgegangen zu sein scheinen. oder abstrakte Kompositionen. Er verfolgt dabei vielleicht einen elwas zu intellektuellen Weg und gi
zu Konstruktionen, die sich vom reinen Geist der Keramik entfernen. Caille ist nicht nur ein Künstler von reger Geistigkeit. sondern auch ein Lehrmeisl:
superieure d'Architecture et des Arts decoratifs in Brüssel). der sich bemüht, die Talente seiner Schüler zu entwickeln und zu fördern.
Ein anderer großer Künstler ist Olivier Strebelle (1927). Professor an der "Academie", dem ,.Nationalinstitul der schönen Künste" in Antwerpen und ein höch
voller Keramiker. Er hat wuchtige Werke aus Ton-Glas geschaffen: Brunnen. Statuen oder dekorative Wandtafeln, prismatische Mosaikspiele. deren ineina
ßendes Grau und Blau äußerst zart wirken. Aber er befaßt sich auch mit den Problemen der gebräuchlichen Keramik. So hat er für die Manufacture Cera
Formen geschaffen.
Die höchste künstlerische Vollendung erreicht sicherlich Anloine de Vinck, einer unserer besten Keramiker. Seine Versuche mit Email und Glasur. die er
ausführt. führten ihn dazu, Keramiken mit einfachen Linien zu schmücken. die verborgene Schönheit aufweisen. De Vinck ist auch ein erfahrener Töpfer. untc
Händen Formen entstehen. die von seinem feinen Geschmack Zeugnis ablegen.
9 Max Van der Linden. Keramischs Relief
10 Agnbs Leplae. Keramische Wandverkleidung
11 Olivier Slrebelle, Dosen (Sleingul)