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9 Franz Sigrist a. A, Orion: 1-0
1d Ariadne. Natinnalgalerk
1. Nationalgalerie Prag
Zugleich mit dieser Studie kam in die Sammlung
der jetzigen Nationalgalerie zu Prag als Geschenk
des berühmten Sammlers Adalbert Lanna im Jahre
1889 eine ganze Gruppe ähnlicher Grisailleskizzen
von Sigrist. Auf einer der prächtigsten hat der
Maler mit dünner grauer Ölfarbe auf einem Papier-
blatt drei Altarentwürfe gezeichnet, die den lJl.
jabazzn ran Nrpamnk, den lJl. Leonharrl und den l1l.
Flvriau vorstellen. lhr Reiz besteht nicht in einer
erfmdungsreichen Komposition 7 die Entwürfe
sind im Gegenteil in dieser Hinsicht recht kone
ventionell w, sondern vielmehr in der Bravour der
geschmeidigen Pinselführung und in der für die
Troger-Schüler typischen Neigung zum Bizarren:
die fast karikierende Expressivität beruht aber nicht
in den verschwommenen Gesichtszügen, sondern
sie strahlt vielmehr aus den klumpigen und teigigen
Körpern aus (lnv. Nr. O 625, Öl, Papier, ZZIwX
41,5 cm). In der etwas nachlässig ausgeführten
111. Cärilia an der Orgel liegt der Nachdruck auf den
flammenartig auflodernden oder in Flächen hart gev
brochenen Draperien (lnv. Nr. O 627, Öl, Papier,
39,8X'l4,5 cm). Zwei Miniaturpendants mit Pullm in
ulrbirzlirlixrben Kärbm (lnv. Nr. O 629, Öl, Papier,
12,6)(7,6 cm) sind zwar liebliche, aber nur neben-
sächliche Marginalien zu Sigrists Werk. ln der
Variation auf das Thema eines Iwmakulalzr-plllur-
bilde: (lnv. Nr. () 2592, Öl, Papier, 35x23cn1;
angekauft 1943) ist die Draperie, selbständig auf
formlosen labilen Körpern auflodernd, zum aus-
schließlichen Träger des Ausdruckes geworden, zum
autonomen Element, das in einem Widerspruch zur
vollkommenen Ausdruckslosigkeit des Antlitzes der
Mutter Gottes und der Engel steht.
Vom starken EinHuß der hinreißenden Kunst Maul?
bertschs auf Sigrist nach seiner Rückkehr nach Wien
am Anfang der sechziger Jahre gibt ein interessantes
Zeugnis das schon mit erscblaifenden Kräften ge-
führte Ringen um die Komposition des Älarlrrlorlzzr
du N. Laurmlillx. Zwischen die zwei bisher bekannten
Bilder zu diesem Thema, die wahrscheinlich erste
Skizze aus der XViener Albertina (Öl, Papier,
27,6)(ZO,S cm) und die Endform, die um alle
Drastik entblößte anmutige Rokokofassting aus