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Volltext: Alte und Moderne Kunst VIII (1963 / Heft 69)

S. _]os. Preleuthner, Wiener Kunstausstellung im Jahre 1840, in: Wiener Zeitschrift für 
Kunst, Literatur, Theater und Mode, Wien, 18. April 1840. Er tritt darin für die Genre- 
malerei ein: „Dadurch nemlich, daß diese Schule bloß die Wirklichkeit darzustellen hat, 
werden ihre Hervorbringungen der Fassungsgabe selbst des weniger gebildeten Be- 
schauers näher gebracht, er sieht die Gegenstände nicht im Nimbus der Vergangenheit, 
sondern im hellen Sonnenschein der Wirklichkeit, er sieht sich selbst im Bilde überall 
handelnd, einwirkend, befördetnd oder hemmend. Durch die mannigfaltigen Beziee 
hungen und Deutungen auf sich selbst wird seine Aufmerksamkeit festgehalten, 
gespannt, er fühlt sich heimisch im Bilde, und wird aufgefordert, die tiefere Bedeutung 
desselben einzusehen und aufzusuchen." 
6. Joseph Bergmann, Peter Fendi, in: Wiener Zeitung, Wien, 6. Oktober 1842: 
„Fendi war der Schöpfer der Genre-Mahlerey in der Wienerschule, in so ferne er 
der Erste war, welcher dieser Gattung Gemählde eine poetische Idee unterlegte. 
Sein Genius wußte entweder in der Situation das Poetische zu finden, oder dasselbe 
hineinzulegen, da die Niederländer nicht viel mehr als eine möglichst getreue Copie 
der Natur geben. Daher erfreuten sich auch dessen Schöpfungen des allgemeinen 
Beyfalles in den hiesigen Kunstausstellungen." 
7. F. C.Weidmann, Die Kunstausstellung desjahres 1840, in: Allgemeine Theaterzeitung, 
Originalblatt für Kunst, Literatur, Musik, Mode und geselliges Leben, Wien, Z5. Mai 
1840: „In beiden (Gemälden) ist eine poetische Idee mit wahrhaft tiefer Empfindung 
aufgefaßt. In dem ersten (,Der Mönch') sehen wir einen (wie aus den in der Zelle be- 
findlichen Waffen ersichtlich), einst mit ritterlichem Thun vertrauten Mann, in der 
Abgeschiedenheit klösterlicher Stille ausruhend, und unangefochten von dem Treiben 
der Welt. Die Composition des kleinen Bildes ist äußerst sinnig. ln dem zweiten 
(,Die Witwei) sehen wir eine Officiersfrau, welche ihr Kind auf dem Schoos, so eben 
durch einen riickkehrenden Krieger die Nachricht empfängt, der geliebte Gatte sey 
auf dem Bette der Ehre gestorben. Auch dieses höchst geistvolle Bild kann seines 
Eiridruckes auf das (lcmiith nicht verfehlen." 
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