Peu: Fendi. Fanxilienvercinigumg des
österreichischen Kaisethauses im Hubs! 1834. 1835.
Aquarell. 35 X 53 Cm. Privzlbesilz
Peter Fcndi. Todesnachricht (Traurig: Botschaft) 1838. Öl
Hislorischcs Museum der Stadt Wim
13:11:: läenndi. Die Unentschlossene (Ein Nlüdchen an der lir
, 8 ..
Peter Fcndi, Der Müxach (Sitzende: Karthäuscr},
cincm Kricgszugc nachblickend: Karl V. zu Sr. Just. 1839.
01 auf 1-1011. 35.5 x 4a cm. Sammlung Palais Schwarzcnbe
r 5mm,
1, Wie
8. Athanasius, Kunstausstellung, in: Oesterreichisches Morgenblatt, Wien, 29. und
31. Mai 1841:
„Fendi's Darstellungen aus dem Leben und den Verrichtungen der zartesten Kinder-
zeit sind anerkannt gediegen, sowohl die Zeichnung als das genielle Auffassen und
Wiedergeben der Eigenthiimlichkeit des wunderbar zum Herzen sprechenden kind-
lichen Treibens betreffend. Auch seine Gemälde aus der Sphäre der bürgerlichen
ldylle erfreuen sich stets der allgemeinen Theilnahme; denn es spricht sich darin
s0lch' eine Naivetät und tiefe Gemüthlichkeit aus, daß sie Jedem die Seele anregen,
wenn auch die Phantasie nicht allen hohen Schwung genommen. Daher kam es,
daß seine radirten Blätter: ,Kinderscenen' sich fast in jedes Kunslfreundes Porte-
feuille befinden, und seine meisten Genregemälde, vornehmlich die Witwe, die
Lotteriespielerin, in Kupfer gestochen oder lirhographirt, die Wände der Kunst-
liebhaber zieren.
Van sehe die tieferschütternde Szene der Pfändung" mit welcher Wahrheit und
ergreifender Klarheit ist da alles gegeben, . . . daß kaum irgend ein Beschauer un-
gerührt bleibt. Wir wissen wohl, daß mancher Hyperästhetiker Anstoß an dieser
sogenannten liflandiade nahm, und behauptete, des Elends sei im wirklichen Leben
genug, nicht daß man erst durch Kunstgebilde den Jammer zu vervielfältigen brauche.
Nun, diese fein emphndelnden Wesen können vorbeigehen, und derlei nicht an-
sehen, . . . nur mögen sie beachten, daß durch derlei Darstellungen, eben weil sie
aus dem Leben und dessen bittersten Erfahrungen geschöpft sind, mehr des Guten
im noch empfanglichen Herzen, . . . angeregt und bewirkt wird, als durch tausend
klassisch-historische, von Poesien strotzende, den gewöhnlichen Menschen aber oft
unverständliche Kunstgebilde. . . . Wahrlich, ein derlei Kunstwerk ist für das Sozielle
mehr werth, und eine eindringlichere Predigt gegen Hartherzigkeit und herzledernen
Wucher, als tausend gelehrte mit Vernunftgründen durchspickte Aufforderung
zur Mildthätigkeit. Was wir aber, (und wir glauben nicht mit Unrecht), unserm ver-
dienstvollen Meister Fendi verargen, ist die Flüchtigkeit seines Pinsels, das Sich-
bequem-ergehen-lassen in skizzirter Darstellung, ohne zu bedenken, daß derlei, in
den Augen der Kunstjiinger und manches Profanen als gemalt geltende Manier
manch Unheil anrichte, indem es zur Nachahmung verleite, die Schritte junger
Talente hemme und ihren Bildungskreis ungemein beenge. Daß dieß der Fgll,
sehen wir bereits bei vielen, namentlich aber bei Treml und A. Schindler." C