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Volltext: Alte und Moderne Kunst VIII (1963 / Heft 69)

größeren Beherrschung der materiellen Kräfte, nicht um ihre Erfassung geht. sondern um geistige Elemente, mul} man als selbstverständlich annehmen. 
muß man sich in diesem Zusammenhang klar sein, daß unter Geist nicht die Ratio zu verstehen ist, sondern alles bewußte Denken, Fühlen und Wollen nur eine 
re für jene im Unterbewußtsein liegende, eigentliche Geistigkeit ist. Um aber zu dieser im seelischen Bereich seienden vorzudringen. bedarf es einer gewissen 
ng von jenen noch mit den verstandesmäßigen Denken arbeitenden Leitern des Geistes. Schon von altersher wird die Meditation als bester Weg erachtet. um 
rreichen zu können, 
rantl hat diesen Weg gefunden, und in den Jahren, in denen er die ersten großen Sandsteinstelen schafft, bildet er eine ganze Reihe, ungefähr dreißig Stück. 
er Werke. meist aus Bronze, vereinzelt aus Serpentin, die er als Meditutinnsobjekte denkt. 
finden wir die kubischen Körper mit Löchern und Mulden vorherrschend. wieder gibt es einige mit der Fünfzahl, aber auch solche mit zehn Zeichen. Einmal sind 
n Löcher vom oberen und unteren Rand etwas weiter entfernt, wodurch eine in sich geschlossene Reihe entsteht, die beim Betrachter eine Konzentration des lchs 
'ufen soll, einmal sind die Abstände vom oberen und unteren Rand genauso groß wie die der einzelnen Löcher untereinander, so daß dem Meditierenden eine 
ieboten wird, die ihn von Stufe zu Stufe weitergehen läßt, ins Unermeßliche, ins All, ins Über-All, Wir finden auch fast würfelförmige Gebilde mit einer Vielzahl 
llden, die uns ähnlich wie die Anrufungen einer Litanei oder die ständig sich wiederholenden Sätze des Rosenkranzgebetes zu einem inneren Rhythmus 
an wollen. Ebenso verhält es sich mit einem Würfel, dessen Oberfläche abwechselnd mit Längs- und Querriefelungen bedeckt ist. Weiters mit einer gewellten 
ien Form und mit einem Würfel, der auf einer Seite eine Mulde hat. während auf der anderen ein vorkragendes Band ist. 
zterwähnten Hervarbringungen wären allein als Betrachtungsobiekte an und für sich problematisch, vielleicht auch wegen ihrer geringen Dimension zu wenig 
g. Sie sind jedoch auch als Tastgegenstände gedacht, über die die Finger langsam suchend und erkennend gleiten. Hier sollen Impulse zu einer Transsub- 
ion gegeben werden, die jeden zu einem eigenen Sein zwingen. Oder er weicht aus, gibt sich damit überhaupt nicht ab. wenn aber, dann findet er keinerlei 
ung auf ein von anderen vorgebildetes Sein, sondern nur die Hinführung zur eigenen Substanz. Zwang zur Klärung für sich und damit auch für die anderen. 
glaubt in einer pfingstlichen Zeit zu leben. Er glaubt. allein ein Zeitalter des Heiligen Geistes 7 wozu wurde er uns geschickt. wenn wir ihn nicht aufnehmen, 
vir einen anderen Geist beherbergen? i kann diese Welt aus der gewaltigen Umklammerung des Materiatismus retten! Aus diesem Grunde wendet sich der 
Ier an die geistigen Kräfte des Menschen. Seine Schaffungen wollen etwas bewirken. wollen den Menschen umgestalten. neu machen, die Impulse seiner Zeichen, 
Vleditationsobjekte. sollen die für den heutigen Menschen so bezeichnende Sucht nach Zerstreuung bannen. die Materie. die schwere Masse des Steins, der 
nen Bronze oder des polierten Stahls soll sich in den Herzen der Menschen verwandeln. in Energie umsetzen, die Menschen durch ganz karg markierte 
;en, auf wenige Punkte hin. zum Wesentlichen führen. 
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