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Der Maler Decleva geht auf Abenteuer aus. Er sturzt sich freilich nicht blindlings in etwas hinein, dessen
Ende er nicht kennt. Er baut und denkt schon vor dem Beginn einer eigentlichen Arbeit und ist von
einem Willen nach Vollkommenheit - in einem neuen Sinn. der nichts mit klassischer Vollendung zu
tun hat i geradezu besessen. Aber das Eigentliche, das Schöpferische vollzieht und erfulltsich erst während
des Nlalprozesses. Während das Bild entsteht, wandelt es sich auch, muf} unter hundert Möglichkeiten
die einzige gefunden werden. die der Realisation einer inneren, nie völlig verfestigten und vorgeformten
Vorstellung entspricht. Aufdiese Weise werden das primäre Konzept und das während der Arbeit wirksam
werdende lngenium eins. Auch in der Gliederung des Bildes, der Form- und Farbteile kann es dann
keine Brüche und Unentschiedenheilen mehr geben. Das eine entwickelt sich aus dem anderen, und in
reicher Orchestrierung treibt alles einer größtmöglichen Einfachheit und Reinheit der Bildsprache
entgegen, die doch nie in der bloßen Perfektion mündet. lhren Gefahren entgeht Decleva durch einen
kritischen Verstand und ein vor iedem Neubeginn wiederholtes Befragen und Untersuchen seiner
Möglichkeiten. Deshalb gibt es in seinem Werk auch Zwischenstadien, nicht nur Lösungen. Er geht dem
Versuch nicht aus dem Weg und gelangt über ihn in strenger, asketischer Arbeit wieder zu neuen Formu-
IICFUHQEFL neuen Obiektivierungen seiner selbst: einer in sich ruhenden. lauteren. atlen möglichen
Versuchungen widersagenden Persönlichkeit, die immer auf dem Weg sein und am Erreichten kein
Genügen finden wird.
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Wo ein malerisches Werk entstehen kann. das so sehr wie bei Decleva einem Bewußtwerden der ih
gegebenen Möglichkeiten entspringt. kann von ihm auch das Erfüllen anderer Aufgaben erwartet werde
Für zahlreiche Kirchen und profane Bauten hat er Glasfenster geschaFfen, die der Entwicklung d
malerischen Werks folgen oder ihm parallel laufen. Die Arbeit an mehreren in Kapfenberg entstanden:
Kirchen. die in enger Verbindung mit dem Architekten Ferdinand Schuster erfolgte. läßt ein zunehmend
Freiwerden der von Beginn an angestrebten Mittel beobachten, die dern Kirchenfenster neue Möglic
keiten erschließen. Auch in Declevas Fensterfronten bedinqen Farbe und Bildgerüst einander wie in dt