gung", der mit ihnen ihre
vichtigsten Persönlichkeiten ver-
gen. Klimt und sein Anhang
l sich alsbald in der Galerie
ein. Carl Moll entfaltete dort
Dorotheergasse rege Aktivität.
ngen Gauguins. Van Goghs und
aren seiner Initiative zu danken.
dachte Schuchs und Romakos
te neue Arbeiten Klimts vor. -
i weitesten Rahmen. der Kunst-
und angewandte Graphik
iloß, gab die Kunstschau des
908, was die Wiener Moderne
i hatte. Auf dieser zusammen-
1 Repräsentation der wirken-
zifte war 7 zusammen mit
Bildern der letzten Jahre e
iemälde „Der Kuß" erstmals
lt, der abschließende Schritt
äoldgrund-Welt dieser so sehr
lnden Zwang geratenen Phase
alerei. Der wichtige Einschnitt,
nach diesem Bild durch das
limts verläuft, wird oft über-
Iwar blieben das Geordnete,
olle und Gleichgewichtige;
n Neues, ein Befreiendes,
tamals mächtig ein. Die auch
Aalerei wiederaufgenommene
ach der Natur erschlof] sich
e Weise den lebendigen Reiz
ndigen Form. Eine vergleichs-
imittelbarkeit beschränkte das
itale im Bildnis zunächst auf
Vorliebe japanisierenden Hin-
und den Verlauf der noch
lleßend-formenden Konturen.
Die Darstellung wurde einer zeich-
nenden Pinselführung übertragen. Un-
getrübte, manchmal geradezu frene-
tische Farbenklänge herrschen vor.
Die Befreiung aus dem ornamenten-
starrenden Pomp des Malmosaiks ließ
auch die ldeen- und Allegarienmalerei
Gustav Klimts zu einem freizügigeren
Spiel der Muster und Formen kommen.
Gerade diese Bildkompositionen be-
stärkten namentlich Schiele sehr auf
seinem Weg. Da wie dort ist es das
Übertriebene in Anlage und Gebärde.
sind es ungewöhnliche Drehungen und
Verrenktheiten. die zu verschärttem
Ausdruck genützt worden sind.
Aber auch die trotzdem gegebene Ver-
schiedenheit ist aufschlußreich: die er-
klärte ldealitüt dieser Bildentwürfe
Klimts wurde ein Durchdringen und
Deuten morbider Scheinbarkeit. Dem
positiven. ja souveränen Lebensgefühl
Klimts steht die bekundete Aus-
drucksnot seiner Nachfolge entgegen;
dem angeregten. kontaktesicheren, aus
sich heraus schönen Ausführen der
leidvolle Drang nach Selbstverwirk-
lichung, ein intuitives Erspüren und
Herausstellen innerster Antriebe. Oder
wie es Gütersloh gesagt hat: .,Die
Künstler begannen, apakolyptisch zu
reden."
Kokoschkas „Traumtragende" waren
die vielbelachte Sensation der Kunst-
schau von 1908. Diese Entwürfe und
die Bebilderung der „Träumenden
Knaben" (Buchausgabe 1908) erstellten
aus wenigen mitteilsamen Hinweisen
einen seltsam-besonderen Erlebensraum.
Schon diese ersten Versuche meinten
ein Geistiges: einen wirkenden Zu-
sammenhang. der sich in Sinnbildern
aussagt.
Die Menschendarstellungen der Jahre
bis 1910 unternahmen einen anderen,
nächsten Vorstoß ins Ausdruckhafte.
Kokoschkas Bildnerei dieser ersten
Zeit. ungewöhnliches Beispiel medialer
Einfühlung, ist im Sinn des Wortes
,.Erguß der Seele in die Gesichte".
Dieses Porträtieren, Aus-sich-Heraus-
stellen und abwehrendes Bannen zu-
gleich, war ein „Strömenlassen und
Gesichtesein", ein seismographisches
Ausführen, das es erwirkte, daB sich
die Dinge in ihrer aufregenden Ein-
maligkeit „von selber eingestehen".
Kokoschkas Entwicklung in diesen Jah-
ren war lebhaft. Nach und nach er-
probte er die Möglichkeit seiner reichen
Anlage. Den so pointierten Bildnissen
der Jahre 1909110 folgte schließlich, am
Ende seiner Wiener Jahre, das barock-
lebhafte Kraftstück der "Windsbraut",
dieses so sehr persönliche und doch
überhöhte Dokument der Begegnung
mit Alma Mahler. Von der Malerei
seiner Anfänge hat sich Kokoschka
damals, 1914, schon beträchtlich ent-
fernt.
Löngerals Kokoschka blieb Egon Schiele
dem Vorbild Klimts verhaftet. Noch
1909 war Schieles Malerei durchaus im
spät-secessionistischen Geschmack ge-
halten, um erst 1910 ihre scharfe Ent-
schiedenheit zu finden: ein Ausführen,
das die Darstellung penetrant und
bedrohlich aussetzt, die Farbe denatu-
riert, die Konturen auszacken läßt und
in Ausdruck und Pose eine äußerste
Intensität aufsucht. Bildnisse entstanden.
die nach den Worten Güterslohs
,.Stellungen einer ihnen eigentümlichen
Willkür einnehmen", weil ..ihr Inneres
anfängt, nach außen zu steigen".
Die Wandlungen, die Schiele durch-
gemacht hat, sind zuvor an den Zeich-
nungen und Aquarellen zu ersehen.
Emotionelles bestimmt auch die male-
rischen, vergleichsweise verfließenden
Blätter der Jahre 1911l1Z. Aus diesen -
nach den zuvor grellen Zusammen-
klängen 7 eher fahlen Farbstimmun-
gen erstand allmählich die linear bin-
dende. elastische Spannungen schaffende
Beschreibung, die um 1914 ein Mali
an Konstruktion erreichte, die sie in
die Nachbarschaft zu ähnlichen Lösun-
gen aus dem frühen Kubismus rückt.
Das stupende Schneiden, Verspreizen
und Umklammern mit kühn geübten
Strichen, erpicht auf die Möglichkeiten
solchen umkreisenden. tastenden. Kon-
traste schaffenden Vollbringens, verblieb
aber bei noch so formalem Bestimmen
auf Schieles bezeichnende Gebärden-
sprache und Motiverfahrung ange-
wandl.
Lag die bildnerische Tat Richard Gerstls
darin, daB er die emotionellen Werte
der Farbe und der malerischen Form
bis zum Äußersten ausführte, bis an
die Grenze zum Abstraktiven hin.
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