Harnisch, den es gibt. Ob er wohl im Zusam-
menhang mit der geplanten Werbung Karls
um Elisabeth von England rund um das Jahr
1560 entstanden ist?
Von der Wiener goldgeätzten Harnischgarni-
rur mit den Lerchen des Erzherzngtums Öster-
reich, die das Plakat der Ausstellung „Graz
als Residenz" schmückt, läßt sich nach den
letzten Forschungen und nach seiner blendend
gelungenen Restaurierung sehr viel mehr
sagen, als wir bisher Wußten. Sie ist eine der
ganz reichen Garnituren und dazu eine der
elegantesten ihrer Zeit. Sie war ursprünglich
viel stückreicher, nämlich für alle Arten des
Turniers eingerichtet. Viele Einzelteile davon
sind verlorengegangen. Der Gesamteindruck
muß strahlend gewesen sein. Der schlanke
Jüngling kam und trug sie zur ungarischen
Königskrönung seines älteren Bruders Maxi-
milian U. im Jahre 1563. 1564 wird der letzte
Rest der Kaufsumme an den berühmten
Augsburger Plattner Anton Peffenhauset aus-
bezahlt.
Zum selben Anlaß muß auch Karls Prunk-
armbrust mit ihrer aufs feinste geätzten
Wappenreihe und mit ihrem gravierten erz-
herzoglichen Gesamtwappen, mir ihren reizen-
den Turnier- und Jagdszenen hergestellt worden
sein. Die reich in Eisen geschnittene Arm-
brustwinde zum Spannen des Bogens trägt
die Jahreszahl 1563. Feierliche Krönungen
boten den Beteiligten und den Gästen immer
wieder Anlaß zu prunkvoll ausgetragenen
sportlichen Wettkämpfen.
Die schönste und reichste Büchse Karls von
Innerösterreich, bezeichnet mit dem HP seines
Hofbüchsenschäfters Hans Paumgartner und
datiert 1570, konnte im Jahre 1949 glücklich
für Wien zurückerworben werden. Sie war
über eine Pariser Privatsammlung auf aben-
teucrlichen Wegen bis nach London gelangt.