BRUNO GRIMSCHITZ
joxrpl) und Frailg Jlnlzgegellzzrtx
Pläne für die Äizffxkirrlie
von Hergogezzlßurg
-end der Drucklegung des Heftes erreicht uns
Qachricht, daß Prof. Dr. Bruno Grimschitz am
uni 196Ä in Wien plötzlich gestorben ist. Das
itige Wirken dieses bedeutenden österreichischen
irten, den wir seit Jahren zu den Mitarbeitern
er Zeitschrift zählen durften. wird an anderer
in geeigneter Form seine Würdigung erfahren.
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Am 2. März 1714 lieferte Jacob Prandtauer
dem Propst von Herzogenburg Wilhelm
Schmerling einen „Beileiffigen Yberschlag der
Mädteriallien zu Erbauung eines ganz Neien
Closter, doch aner khirchen oter Verenderung
derselben". Da Prandtauer von den vor-
barocken Gebäuden des Stiftes - im Gegen!
satz zu anderen Klöstern - nichts für seinen
Neubau verwenden konnte, erscheint die
Summe von 54.000 H. im Voranschlag für das
neue Kloster erstaunlich gering. Die Er-
neuerung der Stiftskirche mußte wegen der
begrenzten Hnanziellen Mittel, die aufgewendet
werden konnten, auf die Zeit nach der Voll-
endung der Stiftsbauten zurückgestellt werden.
Aus diesem Grunde hat Prandtauer für den
Umbau der Stiftskirche kein eigenes Projekt
ausgearbeitet und auf dem entscheidenden
Plan, der zum erstenmal die Stiftsanlage mit
zwei Höfen darstellt (Stiftsarchiv Nr. 55), nur
die alte Kirche mit ihren Umfassungsmauern
übernommen. In seinen anderen Plänen er-
scheinen die Pfeilerreihen der vorbarocken
Kirche entfernt, um ein einschiffiges Langhaus
mit seichten Seitenkapellen zu erhalten, das
in seiner Ausführung der Stiftskirche von
Melk und der Wallfahrtskirche am Sonntag-
berg nahegekomrnen wäre. Gegensätzlich zu
diesen Bauten traten in Herzogenburg die
Querhausarme weit über das Langhaus vor.
Prandtauer hat auf dem Plan Nr. 10 des
Stiftsarchives über der Vierung eine querovale
Kuppel mit einer Laterne eingezeichnet. Sosehr
Propst Schmerling mit Prandtauer auch die
Erneuerung der Stiftskirche in Aussicht ge-
nommen haben mag, blieben alle Planungen
unausgeführt. Nach dem Tode Prandtauers
im Jahre 1726 führte Joseph Munggcnast den
Stiftsbau bis zum Jahre 1740 fort. In diesem
Jahre starb auch Propst Leopold a Planta,
der dem Abt Schmerling 1721 gefolgt war.
Joseph Munggenast verwirklichte nicht nur
die Planung Prandtauers und brachte den
Stiftsbau zur Vollendung, sondern bereichc
diesen auch durch eigene Schöpfungen. 1
20. Mai 1730 erhielt Munggenast für ein Hr
modell zum Tor im östlichen Risalit
Nordflügels 6d. In den beiden folgem
Jahren wurde der reiche Portalbau ausgefül
der die Torformen Prandtauers persönl
weiterentwickelte. Von 1736 bis 1738 entstz
der durch Mauern, Eckpavillons und ein
Torbau umschlossene Vorhof vor dem b:
entfalteten Risalit der Stiftsfront. In (
Jahren von 1727 bis 1735 führte Mungger
die Errichtung des großen Meierhofes du
und war zur gleichen Zeit mit der inne
Ausgestaltung der Stiftsräume beschäftigt.
erscheint naheliegend, daß in den Jahren,
denen die großen Stiftsbauten der Vollendu
entgegengingen, die Erneuerung der Sti
kirche wieder in den Vordergrund trat. All
dings standen für einen völligen Neubau ni
ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügui
so daß nur eine umgestaltende Erneueru
der alten Kirche in Frage kam. Munggen
hat, wohl im Einvernehmen mit Pro
Leopold a Planta, Pläne für einen barncl-
Ausbau der alten Langhausanlage geschaH
Fünf Grundrisse sind im Stiftsarchiv nel
einem Grundriß der Stiftskirche von Alti
burg erhalten. Daß die Pläne von der Ha
Joseph Munggenasts stammen, erweist nii
nur die dem Entwurf für die Altenbur;
Stiftskirche völlig gleiche Zeichentechr
nicht nur die Tatsache, daß in den Jahr
von 1726 bis 1740 kein anderer Baumeister
Pläne in Frage kam, sondern vor allem
künstlerische Form, in der Munggenast
Umwandlung des Baues unternahm. Für :
entstand das Problem, aus dem dreischiffi;
Langhaus, dem weit vorspringenden Querh:
und dem in fünf Seiten des Achteckes _
schlossenen Chorraum einen einheitlicl
Kirchenraum zu schaffen. Der älteste P
(Stiftsarchiv Nr. 23), der noch die vier w: