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Volltext: Alte und Moderne Kunst IX (1964 / Heft 75)

len Wandmalereien der Antike ist der 
n in verschiedenster Weise, unterschied- 
:r Bedeutung und Ausdeutung Thema 
vlalerei. HäuHg nur als Kulisse und 
ge benützt, tritt der Garten in manchen 
ien, so in der niederländischen Malerei 
'. Jahrhunderts, in den Vordergrund und 
selbst darstellungswürdig. Auffallend ist 
ifmität zur Genremalerei und damit zu 
l bürgerlichen Charakters. Hier kann 
n, daß bei dem allgemeinen Verlangen 
Intimität und Echtheit der Garten 
ertreter der Landschaft wird und auf 
m Bereich „lnterieur" und Natur ist. 
r Malerei tritt neben die Landschaft 
egetationsreiche Garten- oder Parkaus- 
I. 
um abgeschlossen, kontrastiert der Garten 
ner bunten Vegetation, seinen Blumen, 
:hern und laubreichen Bäurnen, den 
bögen und eingetopften Pflanzen mit 
eien, häulig betont leer und öde gegebe- 
andschaft. 
Einzelformen und Gartenrequisiten ge- 
ahlreiche Bilder Aufschluß: Zäune und 
tn, die den Garten umgeben, Spring- 
en, „Blumentheatefß Plastiken und Ge- 
wächshäuser. Besonders die architekturnahen 
Bezirke oder die der Wohnlichkeit und dem 
angenehmen Garrenaufenthalt dienenden Re- 
quisiten sind beliebte Motive der Malerei. 
Vor dichten Baum- und Strauchkulissen stehen 
Bänke und Tische, und an verschiedenen 
Orten des Gartens sind Lauben und Garten- 
häuser aufgestellt. In unmittelbarer Nähe des 
Hauses ist durch akzentuierte Vegetation, 
regelmäßige Anlageweise, Terrassen und Bal- 
kone mit zahlreichen Topfpflanzen, Traillagen, 
Rankenwerk und [lberdachungen sowohl die 
besondere Wohnqualität dieses Bezirks als 
auch die mähliche Überleitung vom Haus zum 
Garten bedacht. Dieses Korrespondieren führt 
schließlich zu einer Verschmelzung von Ar- 
chitektur und Vegetation in der dekorativen 
Malerei, wo die einzelnen Glieder der verschie- 
denen Elemente nicht mehr zu trennen sind. 
Die Maler schildern das reiche und viel- 
gestaltige Leben in diesen Gärten, und Rvir 
finden manches Thema der Malerei, wie z. B. 
das Familienbild und das Porträt, häufig mit 
dem Garten oder seinen Requisiten stafliert. 
Der Mensch wird dargestellt wie in der 
lnterieurmalerei, jedoch umgeben von einem 
naturhaften Gartenraum. 
Losgelöst von seiner Erscheinung als H 
lungsbühne besitzt der Garten eigene V 
als Bedeutungsträger und kompositior 
Mittel. Dieser Eigencharakter wird we 
lich durch Art und Weise der in ihm lebe 
Menschen beeinilußt und ausdrücklich 
stimmt. 
Die schattenden Baume, die Buntheit 
Blumen, die Darstellung der Fülle und 
Glitzern der plätschetnden Brunnen sind 
jeher eine Gelegenheit der Malerei, mit gi 
Palette zu spielen, Atmosphäre in einen F 
zu zaubern und den Reichtum, die Fr 
und Kühle eines Ortes zu schildern. Von 
geht der Blick in eine an Vegetation und W 
lichkeit ärmere Umgebung, die durch d 
Charakter noch einmal auf Reichtum 
Gestalt des Gartens weist. 
ln Richtung auf das Haus rankt die r4 
Vegetation des Gartens über Terrassen 
Balkone und setzt sich mit Laub und Blu 
töpfen bis in die Wohngemächer fort. 
schattigen Lauben weht die kühle Luft d 
geöffnete Türen und Fenster in die Zim 
und der Duft der vor allem in unmittell 
Nähe des Hauses so reich wachsenden Bll 
steigt in die dem Garten sich öffnenden 

	        
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