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Volltext: Alte und Moderne Kunst IX (1964 / Heft 76)

Älle diese Feststellungen, wie genau und 
konkret sie auch sein mögen, reichen nicht 
weiter über die thematische Verknüpfung der 
Leutschiluer Tafelbilder mit den Vorlagen 
hinaus. Die 'l'atsache, daß die Tafelbilder nach 
Cranachs und Schäufeleins Holzschnitten ge- 
malt worden sind, bringt noch keine Losung 
des Komplexes und trägt kaum zur besseren 
Einschätzung der künstlerischen Bedeutung 
der Werke und der Persönlichkeit ihres 
Schräpfers bei. 
Doch bereits im thematischen Vergleich der 
'l'afellvilrler niit den Vorlagen tritt die Eigenart 
des Lcutschauer Malers in äußerst markanten 
Zügen zutage: er transponicrt die Themen aus 
dem Graphischen in das Malerische mit der 
Begabung eines Künstlers, der fähig ist, sie 
neu zu gestalten, neue Gefühls- und Bild- 
cmorionen hervorzurufen. F.r ist epischer als 
(Iraiiacli und emotionaler als Schäufelein. Älit 
viel Sinn für das Psychologische der Charak" 
tere, aber besonders für die Details, in denen 
er nicht mehr an die Vorlagen gebunden ist, 
zeigt seine Malweise eine überraschende Breite 
des Kolorits, in dem die lokalen Farben rce 
gieren. Sein Stil ist jedoch mehr durch die 
formale Einheit der Beziehungen zur objekti- 
ven Wirklichkeit, durch Spannung der sinn- 
lichen Wahrnehmung und lntensität des Aus- 
drucks als durch die imaginative Einheit des 
Gedankens und der Darstellung gegeben. Die 
Grundprinzipien dieser seiner Kunst sind in 
der Donauschule zu suchen; aus ihr schöpft 
der Lcutschatier Meister die Begeisterung für 
die Natur und für das Lyrische in der Gestal- 
tung. Und hier, auf dieser Gefühlsebene, knüpft 
er eben an Altdorfer an. 
Alle Bemühungen, seine Person aus der 
Anonymität der Zeit herauszuschälen, sind 
bisher ergebnislos verlaufen. Man vermutet in 
ihm den Leutschauer Maler Hans", der in 
zeitgen sischen Dokumenten öfters erwähnt 
wird 15, aber auch den Maler Theophil Stan- 
zellh, der mit Meister Paul, dem Schnitzer 
des ltarsW, den Quellen nach, in enger 
Verbindung standlö. Wer immer auch der 
Schöpfer der Leutschauer Tafelbilder gewesen 
sein mag, seiner Werkstatt sind in der Ost- 
slowakei mehrere Altarrlügelbilder zuzuschrei- 
ben 1'). Weitere Forschung wird vielleicht auch 
auf diese Frage und das besonders auf 
Grund der bereits zugänglichen Leutschauer 
Tafelbilder mehr Licht werfen können. 
 
ANMHÄKLJNGEN I4 19 
H A... h Hain winit-r geciiaiiiii. 
" lii den Protokollen der Bruderschaft Corptiris Christi. Siehe 
H. lvanvi- A löcsci Kriszriis Teste rcsrvcrulei iegyz MIHVXC 
H31 4. Korlt-ineiiyek Szepes vanmgi. .....i '....'.i_ 
,l,.;.iii.i..r.r-iu1i. 
u s.-i.....i1.. a... n... dem fahre 15:0 ÖJUCITCH und mir dem 
Muiirvgi'.iiiiii1 Tll bezeichneten Tafelbilder des jnliaiiiies- 
man. n. luitstliiiu (Lt-man. 
i" Sithe v Mann-Nr... im Erforschung des Leurscliauei u....,... 
.il1.iis. Alic nnri nnnii-int- Kinnr. Nr. 71, November-lhvuinlui, 
Jg. a. Wn-i. was. 
H hin liiicüfhcrxivliil hiaiizels .iri Meislci Paul aus dem Jahre 152]. 
Archiv des Miiwiiins in Barrfeld (Bardeinv). 
l" 1.. U. die Ulldei des ll Anmiiiiis- s in (icoigeiibin; 
rsna '. sann...) lind aii- 's Hauplulla n. Karlasdnil" (H...- 
Siehe: I). titsay: A knzepknri Magyaieivfig 
iablakervci. lliiilxipesi 1' 33. 
  
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PfüfPhlYfhC zu hijrikixlv in Luiirsrliau 
 
  

	        
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