Älle diese Feststellungen, wie genau und
konkret sie auch sein mögen, reichen nicht
weiter über die thematische Verknüpfung der
Leutschiluer Tafelbilder mit den Vorlagen
hinaus. Die 'l'atsache, daß die Tafelbilder nach
Cranachs und Schäufeleins Holzschnitten ge-
malt worden sind, bringt noch keine Losung
des Komplexes und trägt kaum zur besseren
Einschätzung der künstlerischen Bedeutung
der Werke und der Persönlichkeit ihres
Schräpfers bei.
Doch bereits im thematischen Vergleich der
'l'afellvilrler niit den Vorlagen tritt die Eigenart
des Lcutschauer Malers in äußerst markanten
Zügen zutage: er transponicrt die Themen aus
dem Graphischen in das Malerische mit der
Begabung eines Künstlers, der fähig ist, sie
neu zu gestalten, neue Gefühls- und Bild-
cmorionen hervorzurufen. F.r ist epischer als
(Iraiiacli und emotionaler als Schäufelein. Älit
viel Sinn für das Psychologische der Charak"
tere, aber besonders für die Details, in denen
er nicht mehr an die Vorlagen gebunden ist,
zeigt seine Malweise eine überraschende Breite
des Kolorits, in dem die lokalen Farben rce
gieren. Sein Stil ist jedoch mehr durch die
formale Einheit der Beziehungen zur objekti-
ven Wirklichkeit, durch Spannung der sinn-
lichen Wahrnehmung und lntensität des Aus-
drucks als durch die imaginative Einheit des
Gedankens und der Darstellung gegeben. Die
Grundprinzipien dieser seiner Kunst sind in
der Donauschule zu suchen; aus ihr schöpft
der Lcutschatier Meister die Begeisterung für
die Natur und für das Lyrische in der Gestal-
tung. Und hier, auf dieser Gefühlsebene, knüpft
er eben an Altdorfer an.
Alle Bemühungen, seine Person aus der
Anonymität der Zeit herauszuschälen, sind
bisher ergebnislos verlaufen. Man vermutet in
ihm den Leutschauer Maler Hans", der in
zeitgen sischen Dokumenten öfters erwähnt
wird 15, aber auch den Maler Theophil Stan-
zellh, der mit Meister Paul, dem Schnitzer
des ltarsW, den Quellen nach, in enger
Verbindung standlö. Wer immer auch der
Schöpfer der Leutschauer Tafelbilder gewesen
sein mag, seiner Werkstatt sind in der Ost-
slowakei mehrere Altarrlügelbilder zuzuschrei-
ben 1'). Weitere Forschung wird vielleicht auch
auf diese Frage und das besonders auf
Grund der bereits zugänglichen Leutschauer
Tafelbilder mehr Licht werfen können.
ANMHÄKLJNGEN I4 19
H A... h Hain winit-r geciiaiiiii.
" lii den Protokollen der Bruderschaft Corptiris Christi. Siehe
H. lvanvi- A löcsci Kriszriis Teste rcsrvcrulei iegyz MIHVXC
H31 4. Korlt-ineiiyek Szepes vanmgi. .....i '....'.i_
,l,.;.iii.i..r.r-iu1i.
u s.-i.....i1.. a... n... dem fahre 15:0 ÖJUCITCH und mir dem
Muiirvgi'.iiiiii1 Tll bezeichneten Tafelbilder des jnliaiiiies-
man. n. luitstliiiu (Lt-man.
i" Sithe v Mann-Nr... im Erforschung des Leurscliauei u....,...
.il1.iis. Alic nnri nnnii-int- Kinnr. Nr. 71, November-lhvuinlui,
Jg. a. Wn-i. was.
H hin liiicüfhcrxivliil hiaiizels .iri Meislci Paul aus dem Jahre 152].
Archiv des Miiwiiins in Barrfeld (Bardeinv).
l" 1.. U. die Ulldei des ll Anmiiiiis- s in (icoigeiibin;
rsna '. sann...) lind aii- 's Hauplulla n. Karlasdnil" (H...-
Siehe: I). titsay: A knzepknri Magyaieivfig
iablakervci. lliiilxipesi 1' 33.
n.
Die am i'.....- nnrin. AIIFrIKIeIiIIHLY -
Szene vom aelliild tit-t llaupralwis
derPfarrkirrlieziiht. 1.. vhinLt-uls ..n
Ein Kind n. du e. ßiriinnn-svt-nt-
vom hil-iiniu des Hanniniiais dei
PfüfPhlYfhC zu hijrikixlv in Luiirsrliau