mit dem dazu gehiärigen Mesnerhäuschen im
Jahre 1582 abgerissen werden mußte. Der
Bischof von Freising, Ernst Herzog von
Bayern (156671612), Kurfürst von Köln (seit
dem 22. 5. 1583), ein Bruder Wilhelms V.,
den man dazu um Erlaubnis bat, verfügte, daß
zum ewigen Gedächtnis an diese Kirche eine
Brunnensäule mit einer entsprechenden ln-
schrifttafel errichtet werden müsse mit der
Bedingung, daß an diesem (einst geweihten)
Platz in Zukunft niemals mehr Märkte und
Geschäfte abgehalten werden dürften3b. Die
Verordnung als Ausgangspunkt dieser Brun-
nenanlage war um so gravierender, als vor der
SL-Niknlaus-Kirche seit Menschengedenken die
traditionelle Nikolausdult (der heutige Christ?
kindl? und Kripplmarkt) jeweils im Dezember
abgehalten wurde, die von diesem Zeitpunkt
ab an eine andere Stelle in der Stadt verlegt
werden mußte.
Vor dem westlichen Seitenflügel des Kollegien?
? 1.
fürstlichen Hauptstadt Vünclweits gestellt durch
Thomas Greill von Steinfeld (Iarinthium." In
ihm steht u. 21.4: nlir sagt mir auch da wohl-
hesunnen [ die Stadt hab 36 Schtlpfbrunnen f
welche da frei scind alle Tag j davon jeder-
mann schöpfen mag." An einer anderen Stelle
heißt es dann weiter: „Auch sieht man in
der Stadt rinnen f Tag und Nacht 18 läiähr-
brunnen."
Da es bis heute weder eine (iesehichre von
den bereits in der Spiitgotik vorhandenen und
zum erstenmal im Jahre 1484 urkundlich
genannten Zierbrunnen Münchens gibt. was
in gleicher Weise auch für die vielen mit
Namen bekannten, themengleichen XYerke der
nachmittelalterlichen Zeit gilt, ganz zu schnei-
gen von einer zusammenfassenden Bearbeitung
der mit ihrer plastischen Verzierung betrauten
Bildhauer wie ihrer Faßnmler (u.a. Gabriel
Mäleßkircher) innerhalb dieser genannten Zeit?
räume, soll an einem konkret durchgeführten
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gebäucles stand, wie wir dem Smiseklschen
Stich weiterhin entnehmen, ein „Gumpp"-
oder „Galgen"-Brunnen. lm Gegensatz zu
dem Zierhrunnen diente er rein praktischen
Zwecken, was die wenige Schritte von ihm
auf dem gleichen Blatt dargestellte Wasser-
trägerin uns recht anschaulich vor Augen
führt. Diesen beiden am Ende des 16. Jahre
hunderts vor dem Jesuitenkloster aufgestellten
Brunnen begegnet man in unveränderter Ge-
stalt noch ein zweitesmal auf einem Stich des
bayerischen Irlofkupferstechers Michael We-
ning (1645 v 1718) in seiner Historio f topo-
graphica Bavariae (1701), woraus man sieht,
daß sie beide das ganze 17. Jahrhundert hin-
durch in Tätigkeit waren. Wie sehr die ihrer
Beispiel i dem Brunnen vur dem Jesuiten-
kloster 7 eine solche nach mehreren Aspekten
hin recht crgebnisreiche Untersuchung hier
erstmalig durchgeführt werden.
ln Abänderung des ersten Programmes -
und als Nachfolger des Löwenbrunnens i
wurde im Jahre 1717 von dem bayerischen
Hnfbildhauer Andreas Faistenberger (1647 bis
1736) eine achteinhalh Fuß hohe Brunnen-
rigur aus Eichenholz geschnitzt (N 2,48 m).
Sie stellte, das Wasser symlmlisierend, einen
Neptun dar5. Als Bezahlung erhielt der Bild-
hauer im gleichen Jahre den Betrag von
115 Gulden. Bedauerlicherweise ist von dieser
spätbarocken Brunnenanlage keine zeitgenös-
sische Ansicht überliefert. Nach der urkund-