Slranb - ein Kiir1.rllez' der Jlmrenixrlßeu Älfeiermark
ildhauerfamilie Straub aus Wiesensteig
irttemberg hat der mitteleuropäischen
ein außerordentlich reiches Erbe hinter-
Am entscheidendsten hat sich in diese
das Schaffen des Münchner Bildhauers
1 Baptist Straub (1704-1784) einge-
ln Graz erwarb sich sein Bruder Philipp
Straub (170671774) bedeutenden Ruhm.
vor einigen Jahren wußte man jedoch
enig vom Schaffen der beiden jüngeren
.- Josef und Johann Georg Straub. Ver-
h führte beide der Weg vorerst nach
md später weiter gegen Süden: Johann
Straub (1721-1773) nach Radkersburg,
Straub (1712-1756) nach Laibach
ana) und später nach Marburg (Mari-
orschungen der letzten zehn Jahre ver-
1 wir, daß sich unser Wissen über beide
uer erheblich erweitert hat. Sn konnte
eressanter Einblick in das Leben Johann
s gewonnen werdenl. Es gelang aber
mehr Lieht in das Leben und Werk des
mischen" Straub - Josefs i zu brin-
'm folgenden versuche ich, Josef Straub
:nschen und Künstler Sloweniens, wo
nnzig Jahre gelebt und geschaffen hat,
tellen.
drei Straubs wirkten zur selben Zeit
r Steiermark. Nachdem sich Philipp
1733 in Graz niederließ, erwarb er sich
en Titel eines „Landschaftlichen Bild-
", 1752 wurde er auch zum Patron und
her der Knnfraternität gewählt. Es steht
außer Zweifel, daß die beiden jüngeren
' durch Philipp Jakobs Vermittlung und
und seiner einflußreichen Position nach
teiermark einwanderten. Für Johann
ist archivalisch bestätigt, daß er seine
znzeit beim Bruder in Graz verbrachte.
lärt ist es zwar, 0b auch Josef in der-
selben Werkstatt eine Zeitlang arbeitete,
außerordentlich starke gemeinsame Wesens-
und Schaffenszüge in den Werken Philipp
Jakobs und Josefs sprechen jedenfalls für eine
solche Vermutung. Um 1736 scheint Josef
Straub zum erstenmal in Slowenien auf, und
zwar in Laibach, wo er als Geselle beim Bild-
hauer Heinrich Michael Löhr tätig ist. Aus
den Laibacher Jahren sind über Straub nur
spärliche Notizen erhalten. Es ist anzunehmen,
daß nach 1736 und bis in die Mitte der vier-
ziger Jahre des 18. Jahrhunderts Straubs
Werke an verschiedenen Orten Sloweniens
entstanden sind. Obwohl nur Geselle, scheute
sich Straub anscheinend nicht, Arbeitsverträge
auf eigene Faust abzuschließen. Das war aber
auch der (irund, daß er in langwierige Streitig-
keiten mit seiner Zunft geriet und schließlich
Laibach ganz verließ.
lm Jahre 1743 ist sein erstes Auftreten in
Marburg zu verzeichnen. Vermutlich arbeitete
er damals noch als Gast. Ungeklärt ist es,
wann er in der Draustadt seinen Posten als
„statuarius civitatis" bezog. Im Jahre 1746
ehelichte er Maria Josefa Cowalterin, die
Tochter eines Marburger Kaufmanns. Drei-
zehn Jahre seines Lebens in Marburg sind
nur durch Angaben aus den Tauf- und Sterbe-
büchern der Stadtpfarre zu ersehen. Dem
Bildhauer wurden sieben Kinder geboren,
das letzte erblickte die Welt erst nach dem
Tode des Vaters. Josef Straub starb im vier-
undvierzigsten Lebensjahr; am 25. März 1756
wurde er am Stadtfriedhof in Marburg be-
graben. Nach seinem Tode scheint ein schwe-
rer Schicksalschlag - wahrscheinlich eine
Epidemie - seine Sippe ausgelöscht zu
haben. Allein die Witwe Maria Josefa, später
mit dem „Barockmachef Wollmacher ver-
heiratet, lebte noch bis 1805.
S0 knapp uns auch die Archivalien über den
Lebensgang Josef Straubs zu berichten wissen,
ANMERKUNGEN
l Rochus Kohlbarh: Swirixche Bildhauer, Graz 1956, S. 417.
Mariborski haroeni ldparji, Zbomik za
umelnostno zgodovino lV[1957. e Scrgej Vriser: Baroöno
kipnrstvo im slovcnskcixi Stajcrskciti. Maribnr 1963.
2 Sergej Vriser: