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Volltext: Alte und Moderne Kunst IX (1964 / Heft 77)

verwenden. 
Es handelt sich dabei in Seckau nicht um eine 
kilrtiche Vermengung von Stilmittetn. sondern 
die bewußte Anwendung von verschiedenen 
drucksniodi, dte heute dem modernen Künstler 
Verfügung stehen oder stehen sollten, um durcl 
wieder aufdcis Wesentliche des lnhaltes der Freak: 
die Apokalypse als Aufhebung der Zeit e und a 
schon durch die verschiedene Form auf eine gei 
Hierarchie des Dargestellten innerhalb der l 
stellung hinzuweisen. Diesem Verfahren entspre 
auch die Zitate aus Tahull, Kreta und Ägypten. 
sie von einem bestimmten interpretativen Wo 
das im Gesamtplan aufscheint, getragen wer 
sind sie gerechtfertigt, und nicht nur das. sie wi 
als eine entscheidende Bereicherung der Bedeui 
als eminent künstlerisches Mittel. Im großen Fres 
werk von Seckau wurde mit Hilfe einer glüCklll 
Synthese ein sakrales Kunstwerk geschaften, das g 
neue Möglichkeiten der Darstellung und der ti 
pretation durch dic künstlerische Form beinhaltet 
Als Ganzes und in sich geschlossen gesehen, g 
dasgroße Lebenswerkt-terbertBoeckls,dasimheur 
Jahr bereichert um viele neue Bilder auf der Bien 
zu sehen war, aut einer neuen Ebene weit in 
österreichische Tradition zurück. Es knüpft die 
bindung zu einer Epoche, in der sich gewisse We: 
züge unserer Landschatt in der Malerei noch re 
ausdrückten als spater - zur Kunst der Gotik, 
hier gegen den deutschen Raum eine spezielle Gr 
und Poesie, einen eigenartigen Farbklang von 
haltenheit und Traum besaß. auch eine eigentüml 
Wildheit, die der Anmut gepaart war. Anders als 
etl wird dabei die Erkenntnis von den Ver- 
ien. dem Wechsel, den Metamorphosen, die 
igen innewohnen, und der tiefe Glaube, 
- Verwandlungen den Sinn des Lebens bei 
)abei stellt das Seckauer Freskenwerk irn 
derbert Boeckls einen absoluten Höhepunkt 
it nur daß sich seine interpretative Veran- 
ihrn am reinsten aussprechen kannte, sane 
i der ganze Reichtum seiner Varstellungswelt 
l zutiefst religiöse Natur. In seiner ganzen 
zr Herausforderung gab es dem Künstler 
genheil. die neu errungenen Formen und 
lichkeiten immer erneuten und rigorosen 
i zu unterziehen. Betrachtet man diese von 
wtstandenen Fresken in ihrer chronologischen 
die mit den Gruppen an der Ldngswand 
innen, dann kann man die ganze Freiheit 
zu der sich der Maler durchrang. Schließen 
liese Gestalten noch teilweise an das große 
xchon an. so lSl bereits auf der Hauplwand 
MGXITÜUFH einer Darstellung erreicht. die 
ge Farbe und die scharf zugreifcndc Zeich- 
einer intensiven Einheit vereint. Gesamtheit 
l stehen in ausgeglichener Wechselbeziehung 
inung. Die Gesichter, die Hände und die 
:r Gestalten sind mit expressiver Energie 
aber doch vollkommen eingebunden in die 
zte Komposition des Ganzen. Auf der Lönqs- 

	        
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