ihrelang stand Otto Freundlichs „Aufstieg" in der Gipsfassung im Pariser Atelier
es Künstlers und war nur einem kleinen Kreis von Kennern bekannt. Das wach-
snde lnteresse an Plastik hat es nun ermöglicht, dieses monumentale Werk gießen
i lassen. Das erste der aufsechs Exemplare berechneten Serie ging an das RllkSr
iuseum KFÖllEFrNlÜllSF in Otterlo. das zweite an das Museum des 20. Jahrhunderts,
ler Bronzeguß bestätigt und übertrifft zugleich den Eindruck des Gipsariginals:
ian könnte von einem Antöus-Motiiz sprechen, wollte man der Formbewegung
ine mythologisch-thematische Rechtfertigung unterschieben. Es geht Jedoch primar
m die langsame, rhythmische Entfaltung von K perballungen, die sich an einem
unkt riskant verengen und dann wieder mächtig ausgreifen, nicht unahnlich
ianchen ,.titanischen" Gestalten Rodins, die eine unsichtbare Last zu tragen
"heinen, Bei näherer Betrachtung gibt dieser Formprozeß physiognomische
lomente frei: man beobachtet Gesichtszüge, die bald dämonisch, bald schalkhafl
erschmilzt anmuten. Vergleichend könnte man auf Picasso und Klee hinweisen.
ier Versuch, Zaclkines ..Denkmal der zerstörten Stadt" zu erwerben. mißlang,
a der Künstler sich nicht von diesem einzigen Gut} trennen will. Dafür wurde eine
Wkubistische Plastik, „Formen und Licht" (W22), erworben, in der die scharfe
antige Sprache eine lyrische. auf Vorderansicht berechnete Milderung erfahrt.
leben dem prallen ..Badenden" von Lipchitz (erwarben 1960) wirkt dieses Werk
an Zadkine nachdenklich und versonnen. Man denkt an die Haltung von lkonene
tadannen,
'an Andre Beaudin wurde das Bildnis des Dichters Paul Eluard (1947) erworben,
ine überaus treffsichere Portrütstudie, deren formaler Reiz ntcht zuletzt dnrin
egt. daß sie die Gesichtszüge gleichsam aus einem Formstrunk hervorgehen ldllt.
'on dem in Nordfrankreich lebenden Eugene Dodeigne gelangte eine mächtige
teinskulplur in die Sammlung: „Die Qual" (1963). Der ..literarische" Titel ver-
eutlicht, was die Form in der Gebörde des l-tockens mitteilt. Es ist aufschlußreich,
iese Versteinerung der menschlichen Gestalt mit der Derains zu vergleichen:
"otz disziplinierter Materialbeh dlung spricht der Stein bei Dodeigne noch
iörker mit. überträgt sich das Ungefüge seiner Struktur auf die Gliedmaßen,
ie von Zeit zu Zeit aus der Materie auftauchen, dann wieder in ihr versinken.
ibschließend ist von zwei wichtigen Bildern zu berichten. die der Gemälde-
ibteilung des Museums hinzugefügt werden konnten. Aus dem Schweizer Kunst?
iandel wurde eine ..Composition" (1927) von Leger erwarben. Es ist ein Stilleben,
n dem tektonische mit organischen Formen ein Gespräch führen. Eine Weinflasche.
ibgeflacht und entzweigeschnitten, gibt die Senkrechten an, der Flaschenhals
tellt den Übergang zu den weichen, kurvigen Farmen der Blätter und Früchte
ier. Das Gefüge der dunklen Balken ordnet die hellen Flächen, von denen die
n der rechten oberen Ecke an eine Palette erinnert. Das Balkengerust ist dem
iiner Staffelei ähnlich,
Die „Rosa Wicken" (1937) von Jawlensky geharen einer anderen Welt an: die
llumen gleichen einem Gefieder, dessen Oberfläche ein sanfter Pinsel geordnet
iat. Das Bild steht halbwegs zwischen den chromatischen Phantasien des späten
vlonet und denen von Sam Francis,
Fernund L6
"Composiaic
Alexe] von
"Rosa Wick
1927
vlensk
. 193
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