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Volltext: Alte und Moderne Kunst IX (1964 / Heft 77)

lbesprechungenT 
n Baume. Rö ischex Kunslgewerbl. 
lardt 8i Biermann. Braun- 
g. Mil 297 Abbildungen und 
iblafeln. 
Band in der Bibliothek für Kunst- 
tiquitalenfreunde erschien heuer das 
ie Kunslgewerbe, dos den zeiiroum 
lrisli Geburl bis elwa 400 n. Chr, 
zma isl nichl nach hislorischer Abfolge 
ell. sondern nach vielen unlerschied- 
Arten von Gegenslanden gegliederl. 
rden in den einzelnen Abschnillen 
len von Gefäßen und Geräten bis zu 
Jralen Darstellungen und den Waffen 
hrl. In jeder dieser Gruppen werden 
slbaren Gestaltungen in Edelmelall 
ieinier rund. Boscoreale u.a.). in 
im Schnitldekor (Komeen, Liber- 
ser, Diatreta) den einfacheren Lösun- 
Ton und Formglösern gegenbber- 
und so der unerhört breite Reichlum 
Vielfall der Gebrauchsgerdle vor 
geführt; Gegenslande aus den rheini- 
(ullurbereichen des römischen Welt- 
werden mit voriiebe iierongezogen. 
xbei wird gezeigt. wie dos weniger 
e Molerial wohl ein Absinken der 
"ischen Qualität mil sich bringen kann. 
Chi muß. Der "Plauderton". für den 
rfcßser glaubt sich entschuldigen zu 
macht die Benützung des Buches 
genehm. In einem lechnischen Detail 
h die Meinung des Autors nicht teilen: 
zierungen bei den kolnischen Faden- 
wurden sicherlich (ohne Zwischen- 
uf die Glaser direkt aufgetragen. 
lgnaz Schlosser 
und Auftakt Wien 1898-1914. 
lr - Bildende Kunsl 7 Muxik. 
gegeben von Otto Breieha und 
Fritsch. Otto Müller Verlag. 
lrg. Z8 Farbbilder. 33 ein- 
e Abbildungen und 51 Texl- 
ationen. 300 Seilen. 
Änlholagie Jieferl oll das. was der 
l der Ausstellung "WIEN um 1900" 
Gänze unterschlagen halle. Es geht 
ll mehr und nicht weniger als um die 
Jng des kullurgeschichllichen Hinler- 
i. vor dem sich die künsllerischen 
ise der ersten fünfzehn Jahre unseres 
lderts abspiellen. Und man siehl. in 
zerfekler Weise Wort. Bild und Ton 
' Zeit eine überraschend dichle Ein- 
leten, wie unauflöslich die Kreuz- und 
rbindungen zwischen den drei Kunst- 
en waren - eine Talsache. die 
chan dadurch zum Ausdruck komml. 
1a ein Schönberg auch malle und ein 
1ka nichl nur als einer der Väter 
lerischen. sondern auch des dichteri- 
Expresionismus angesehen werden 
lnd daß Kriliker wie Allenberg und 
auf einem Niveau standen. das 
sn nur von echlen Dichlern einge- 
n wird. bezeugl die allgemeine 
slimmlheil jener Zeit in qualilaliver 
l. 
l an dieser Stelle nalurgerndß zuersl 
dende Kunsl zu interessieren. Der 
ll wird eingeleilet durch Otlo Wagners 
t "Moderne Architeklur". aus dem 
enden Kernsalz herausgreifen: "Nicht 
cls modern ist. isl schön. wohl aber 
iser Emonnden uns dohin weisen. 
Jle als wirklich schön nur Modernes 
Iann." Ludwig Hevesi berichtet über 
Jahre Secession"; wenn er feslslelll. 
:igentlich nzum Slaunen. wie rasch 
Secession gelong, dem Publikum die 
zu öffnen; einem Publikum. welches 
irholb Europas geblieben war. daß 
zchende Künstler der Neuzeit ihm 
veniger unbekannl erschienen als 
longoneger". so müssen wir Heuligerl 
feslslellen. daß wohl nunmehr die 
eger über die Vorgange des inler- 
en Kunsllebens ldngsl schon besser 
erl sind als unsere Leule . . . 
lefremdllch Allenbergs ekslatische 
Ausbrüche im Katalog zur Xll. Ausstellung 
der Wiener Secession (1902). absolul frisch. 
sponlcln und als Quelle erster Hand zu 
werlen Hevesis Beilräge ..Zur Klimt-Ausstel- 
lung" (1903). von großartiger. zeitloser 
Sachlichkeil und Phrclsenlosigkeit Josef Hoff- 
manns "Arbeitsprogramm der Wiener Werk- 
statte: .Wir gehen vom Zweck aus. die 
Gebrauchsfdhigkeil isl unsere ersle Bedin- 
gung . .  Eindrucksvoll in seiner Schlichtheit 
Ollo Wagners Nachruf aufloseph M. Olbrich 
(190s). hochbedeulsam die Analyse. die 
Hoffmann in seiner ..Rede über Otto Wagner" 
anstellt. Und dann der Laos-Essay narnamenl 
und verbrechen". der heute noch leuchlel 
wie ein unauslüschllches Fanal: ..evolulian 
der kultur isl glelchbedeulend mil dem ent- 
fernen des arnamenles aus dem gebrauchs- 
gegenslande." Wohl nie zuvor hat es auf 
diesem Feld ähnlich revolutionäre Formu- 
lierungen gegeben. Tödlich die Hiebe. die 
Karl Kraus in ..Dos Haus am Michaelerplatz" 
für Loos fiihrle. dunkel die Worte. die Güters- 
loh 1912 über Schiele schrieb. seherisch- 
dlchlerisch Kokoschkas Ausführungen „Von 
der Natur der Gesichte". 
wir Spateren ober müssen angesichls dieser 
Zeugnisse fragen: wo blieb dos Animo. das 
jene Zeit belebte? lsl uns nichls anderes mehr 
geblieben als die Ruhe des Sumpfes und die 
müde Gschöfligkell des Dahinsumperns? 
Isl unsere Endzeil nicht eigentlich erst Jetzt 
gekommen. und sind wir nicht eben dabei. 
sie zu verschlafen? 
Köller 
Elfriede Baum. Giovanni Giuliani. Fatal von 
Eva Riller-Gelinek und Ekkehard Rilllr. 
Verlag Herold. Wien-München (1964). 
S5 Textseilen. 84 Abbildungen in 
eigenem Tafelleil. 4', Ln. 
Die vorliegende Arbeit war wohl eine der 
notigslen. die gelan werden mußte, gehört 
Giuliani doch zur absolulen Ellle der in 
Osleri-eieh im lruhen 19. Jahrhundert tätig 
gewesenen Bildhauer. Darüber brauchl kein 
Worl verloren zu werden. wir belonen dies 
Faklum nur, weil wir mil der Verfasserin 
nichl einer Ansichl sind. wenn sie behauplel. 
daß Giulioni bisher ..nur einem kleineren 
Kreis genauer bekannl und venraul war". 
Jeder. der ln Österreich auch nur am Rande 
als Sammler. Händler. Experle und allge- 
meiner Kunslfreund mit Barockplaslik zu tun 
hal. müßte sich zu Tode schämen. wenn er 
nichl wüßle. wer Giuliani se . 
Die Arbeit. aus einer Disserla an hervor- 
gegangen. hat ihre großen Merilen. Sie 
liegen vornehmlich in der Abfassung des 
Werksverzeichnisses und der Zusammen- 
tragung der einschlägigen Urkunden. Der 
Text beschränkt sich auf einer Heraus- 
arbeitung der künstlerischen Herkunft. der 
stilistischen Merkmale. der Entwicklung (es 
werden sechs Perioden unterschieden) und 
des Einflusses. Die eher langweilige und 
trockene Eiktian enlsprichl reloiiv dürfligen 
Ergebnissen, 
Eine Aussage über Giulianis Kunst als solche 
wurde gar nicht versucht. ebenso fehlt eine 
Einordnung in gesamleuropiiische Zusam- 
menhünge. 
Was dem Text fehlt. den man sich insplrierler. 
lebendiger. einfühlender gewünschl hülle. 
wird durch die Abbildungen reichlich well- 
gemachl. Die Pholographen haben Maximales 
in Wiedergabe und Deutung geleistet und 
sich nicht bloß auf die Reproduktion b:- 
schränkt: es gelang ihnen. Geisligkeil und 
Rang Giulianis in iedem Sinn des Wortes 
anschaulich zu machen. 
  
Köller 
Marcel Brion. Jenseits der wirkllshkeil. 
Phantastische Kunst. Hans Deutsch ver- 
lag, Wien-Slultgart-Basel. 28a Seilen. 
1a Farbtafeln, ss Schwarzweißub- 
blldungen. 
Var rund drei Jahrzehnten brachte der 
Oxforder Lileraturhisloriker Mario Praz ein 
grandioses Buch mit dem Titel ..The Ramanlic 
Agony" heraus. in dem der zerioll der Ver- 
nunil und der Durchbruch des Nachlsellig- 
Bösen und Phanlosllschen in der Literatur 
des 19. Jahrhunderls geschildert und doku- 
mentlerl wird. Seil Praz wissen Wlr also. wie 
die Romantik zu deulen und zu verslehen isl. 
gleichzeitig eröffnete uns dieser Autor aber 
auch eine Syslemclllk des Phanlastischen. die 
bisher nichl ihresgleichen gehabt hatte. 
Marcel Brion. einer der profiliertesten 
Kunslschriflsleller Frankreichs. unlernahm in 
seinem hier zur Diskussion stehenden Buch 
elwas Ähnliches für die bildende Kunst. 
Allerdings beschränkt er sich nichl auf 
einen scharf umrissenen Zeitraum wie Pral. 
sondern greifl bis in das 15. Jahrhunderf. also 
bis zu Bosch. zurück. Er versucht auch nicht. 
eine Enlwicklungsgschichle ds Phantasti- 
schen zu geben. sondern stellt alle nur er- 
denklichen Varianten unbeschadel ihrer 
zeillichen Bindungen als grundsätzliche 
Möglichkeiten hin. Der Aufbau des Werkes 
erfolgt nach Themenkreisen: Abschnill 1 
heißt ..Der Gespenslerwald" und setzt sich 
mit der Deulung des Wald-Erlebnisses seil 
Alldorfer auseinander. Der Wald wird 
grundsätzlich als das Chaolische. " htige. 
Aullermenschliche gesehen. der Ritter. der 
den Wald durchdringt (St. Georg, St. Huber- 
lus) isl der Mensch. der den Kampf mil dem 
Dunkel aufnlmml. die "Burg" wird Zum 
Symbol menschlicher Ordnung. Andere 
Abschnlllstllel sind "Skelelle und Gespenster" 
(wobei die Geisterdarstellungen der loooner 
besonders hervorgehoben werden). ..Ruhe- 
lose Raume" (mit einer Behandlung absurder 
Architekturen) und "Der Fürst der Lüge" 
(der Teufel und sein Gefolge). Das isl selbst- 
verslündlich nur eine mlhlmülE Auswahl aus 
diesem 10 Kapilel umfasenden. mil aller 
nur denkbaren Brillanz geschriebenen Buch. 
Die uberseizung ist vorzüglich. leider er- 
welsl es sich nur. dall die Uberselzer keine 
geelchlen Kunslhistorxker sind, weswegen 
manche Termini schief silzen (so wissen die 
Uberselzer nlchl. daß "Eols-le-Duc" auf 
deulsch ..Herzogenbusch" heißt usw.). Das 
Bildmaterial ist reichlich. lrotzdem aber noch 
längst nicht ausreichend. Sa manches künstle- 
rische Oeuvre wird ausführlich diskutiert. 
ohne daß zugehörige Abbildungen vor- 
handen wären. Außerdem isl die buch- 
graphisch sehr hübsche Bildanordnung der 
praktischen Manipulation des Buches nicht 
gerade förderlich. Vereinzelte Druckfehler 
waren ebenfalls zu vermeiden gewesen. 
Aber diese relativen Kleinigkeifen solllen die 
Freude an einer Leislung und die Genug- 
tuung über die Niederschrifl von Erkennt- 
nissen nicht mindern. die aus der Kunsl- 
geschlchlsschreibung kommender Jahre nicht 
mehr weggedacht werden können. 
 
Köller 
Salvador de Madnriuga. Lob Salzburgs. 
Rede zur Eröffnung der Festspiele 1964. 
Originellexle des Aulors in deul- 
scher. englischer und französischer 
Sprache. Festungsverlag Salzburg 
Sallburger Feslreden 1). Brosch. 
alvador de Madariaga gehört der Genera- 
lion an. die einen Picasso ebenso wie einen 
Kokoschka hervorgebracht hat. Es ist dies 
die lelzte Gerleralion. die - zumindest in 
der bildenden Kunsl - von wirklich mon- 
dialem. universalistischem Format war. und 
an Madariaga erweisl es sich. daß diese 
Feststellung auch für die Tatigkeil des Dichlers. 
Kulturphilosaphen und Historikers gill, Es 
hat wenig Sinn. auf die geislsprühende Rede 
Madariagas. der seil Beginn der Franco- 
Diktatur in Oxford lebt. im einzelnen einzu- 
gehen. in ihrer Gesamtheit isl sie van roma- 
nischern Schwung im allgemeinen und 
spanischer Eindringlichkeit im besonderen 
getragen. Manche Denniiionen, wie etwa 
die Fälslellung, daß die Oper jene Form 
der Kunsl sei. in der der Pfad zwischem dem 
Erhabenen und dem Lacherlichen om engslen 
ist. werden sicherlich in den Wellenschalz 
unvergonglicher Bonmols eingehen, Auch die 
Einleilungs-Exegese über den Begriff ..Salz" 
in spanischer Sichl lieferl inlerösanle. neue 
Aspekle. Ob sich allerdings Mozarts Kunsl 
wirklich mit dem Begriff ..Geschmack" 
(nach Haydn) allein umreißen lassen kann. 
bleibt eine durchaus offene Frage, 
Lobenswert an sich isl die Idee. nunmehr 
die Feslspiele durch Reden berühmter Per- 
sönlichkeilen einbegleilen zu lassen. Sie geht 
auf Max KülHdl-Höhlg. den bekannlen 
Salzburger Publizisten. zurück. der immer 
wieder bemühl isl. einem Cerberus gleich 
die Feslspielidee vor geistiger Verwahrlosung 
zu schützen und auf der anderen Seile durch 
neue Beitrage zu bereichern. An dieser 
Slelle sei ihm für sein Bemühen Dank giszlzlgt. 
o er 
Akos Kocxagh, Moderne unga ische Metall- 
lchmiedekunll. 55 Abb. Piroska Weiner. 
Gelchnilzle Lebkuchenformen in Ungarn. 
66 Abb. Corvina Verlag (Budapest 
1964). L 8', 
Beide Klei publikalionen entstammen einer 
Serie. deren Elemente gelegentlich ihrer 
Veröffenllichung van "Alle und moderne 
  
Kunsl" bereils öfters gewürdigl wurden. 
Koczoghs Büchlein beziehtsich aufeinThema. 
das zur Gänze dem Schaffen der Gegenwart 
entnommen isl. Dementsprechend befaßt sich 
der Texl vorwiegend mil einer Analyse der 
slllislischen Eigenschaften des Werkes der 
einzelnen Künsller. wobei die Schlüssel- 
stellung dei- 1880 in Budapest gegründelen 
Kunslgewerbeschule gebührend hervorge- 
hoben wird. Nach der Aufhebung der Zünfte 
in Ungarn (1872) selzle eine zweiieilung der 
Enlwicklung ein - auf der einen Seite der 
Beginn einer breiten. eher qualitällslosen. 
da handwerklich-funklionallslischen Prinzi- 
pien untreu gewordenen Massenproduklion. 
auf der anderen seiie die Bemühungen einer 
kleinen. eng begrenzlen Schicht ausge- 
sprochener Künstler. die sich um eine Neu- 
erringung dei- Elgengesetzlichkeit ihres 
Schaffenssubslrates bemühen. Mit diesen 
allein beronl sich die kleine Monographie. 
Die allesle Künsllerin. Margil Tevan. isl 1901 
geboren. der jüngsle Künstler, Janos Male. isl 
Jahrgang 193a. Die Produktion isl von 
überraschender Einheitlichkeit und beweist. 
aal) Ungarn, dos alle Kullurland, nach wie 
vor und allem Wandel der Zeiten zum Trotz 
eurooaiseher, welloffener Kullurboden ge- 
blieben isl. Volkskunsthafle oder archai- 
slerende Momente spielen nur eine ganz 
urllergeordnele Rolle. ebenso isl überall das 
Streben zu verspüren, sich von Farmen- 
klischees aus der sogenannlen "Hochkunst" 
zu lasen. 
Plraska weiners Publikalion über Leb- 
kuchenformen wird vor allem für den 
Sammler von Denkmälern der Volkskunsl 
von großer Wichligkell sein. Der Schnilzslil 
der Lebzeltermodel in Ungarn nimmt 
seinen Ausgang von Nürnberg. wo zu Anfang 
des 1a. Jahrhunderts das Lebzelterhandwerk 
einen gewaltigen Aufschwung nahm. Auf 
dem Wege nach Ungarn bereichert sich der 
Nürnberger Slil durch oloenlondisehe. bav- 
risch-öslerreichische Elemenie, Auch Rußland 
und Polen (Thorn) sleuerlen gewisse Fakloren 
zum Formenschalz der ungarischen Model- 
schneider bei. Die ersten ungarischen Leb- 
zellerinnungen zweigen sich Anfang des 
17. lohrhundei-ls von der Wiener lnnung ab, 
Preßburg wurde Mittel- und Ausgangspunkt 
der Lebzelterkunsl in Ungarn. Die schönslen 
und werlvollslen Model slammen aus dem 
17. und frühen 1a. Jahrhunderl: alle Form- 
lradilionen. die bis ins hohe Mitlelalter zu 
verfolgen sind. verbinden sich mil Anregungen 
aus der zeitgenössischen Hochkunst. als 
wichliger Faktor der ungarischen Formen- 
schneider rnuß ein slork entwickelter sinn 
liir Realismus gewei-lel werden. 
Köller 
Hunderlwauer. Vollständiger Oeuvre-Kata- 
leg niii ioo ierbigen Reproduktionen. 
Publiziert aus Anlaß der 100. Aus- 
slellung der Keslner-Gesellschafl seit 
ihrer Wiedereröffnung nach dem 
Kriege. Hannover (1964). Ln. 
Uber die Hunderlwasser-Ausstellung in 
Hannover - warum isl sie nicht wie ange- 
kundigi im Frühherbst nach wien gekom- 
menl -- kannlen wir bereits in der Vor- 
nummer unserer Zeilschrlft berichten. wobei 
auch des kolologwerkss Erwähnung getan 
wurde. das. nunmehr reehl lieblos in grobes 
Leinen gebunden. als ouiononies Buch vor- 
 
' Ieressanl zu wissen. wie ein Sechs- 
unddreißigjahriger dazukomml. ein mil aller 
Akribie geslalleles Oeuvreverzeichnis var- 
zulegen. Werksverzeichnisse dieserArl pflegen 
am Ende einer Künsllerlaufbahn. ia zunieisi 
erst nach dem Tode des Künstlers angelegt 
zu werden. Sleht Hundertwasser etwa gar 
vor einer neuen Wende. blickt er auf sein 
blsherlges Werk zurück wie auf etwas 
Abgeschlossenes. das lelzllich nicht mehr gilll 
Das sind Fragen. die an dieser Slelle nur 
gesielii. nicht aber beantworlel werden 
können. Lobenswert die Einleitung van 
Wieland SChmld. die vor allem sachliche 
lnfarmalionen über Malweise und Technik 
des Künstlers lieferl und Gotl sei Dank 
niemals zu hohlem Geschmuse ausarlel. 
Bedauerlich mlllelmüßig sind allerdings die 
100 Farbreproduklionen. in denen die ganze 
Sublllilöl der Hunderlwasser'schen Farb- 
gebung lolgelrampell isl: Hier war etwas 
Außerordenlliches angestrebt. was heraus- 
kam, isl rein vorn Technischen her nicht 
einmal ordenllich. Unversliindlich. daß sich 
Hunderlwasser. der Poet. nichl gegen eine 
solche Vulgarisierung wehrle. 
Köller 
PERSONALIA: Juni: In diesem Mcnal vcllendele Minislerialral bDr. Gollfried Hohenauer. der Begründer der "Kullurberichle aus Tirol", sein 
70. Lebensiahr. Aus diesem Anlaß geben die Kullurberichle eine luisiidumsreiee und eine Feslgabe mil Graphiken von weiler. Oberhuber. 
Flerd. Ndbl, Dlesner. Klrseiil, Qrexel, Tieienlneler. Prendsleller. R. K. Fiselier, Sllrnpli und Rahm iiereus. - "Alle und muderng Kump- rechne, 
es sich zur Ehre an. Dr. Gullfrled Hohenauar schon lange zu ihren Milclrbeliern zu zählen. Herausgeber. Verlag und Redaklion hcflen. daß 
Dr. Hohenaular auch in den kommenden Jahren rnii der Kunsl so verbunden bleiben möge wie bisher. 
Z3. Juli: Arch. Ing. Josef Wenzel. Milglled der Gesellschafl bildender Künsller Wierls, verslarb im 63. Lebensiahr. 
1. August: Hocnschulprofessor akad. Bildhauer ldser Miillner vollendele des es. Lebensjahr. Der Jubilar war von1926 bis 192a Rekior der Wiener 
Akademie. zu seinen bekannlesierl Werken zählen des Lueger-Denkmal, der Aihlel vor dem Theseus-Tempel und das Heldendenkmcl der 
Wiener UVilVErSHÖl. Der vielfach ausgezeichnele, hochverdienle Künsller lsl seil 53 Jahren Milglied des Wiener Künsllerhauses. 
Z0. August: Prof. Edwin Griencluer. clkad. Bildhauer und_Medallleur, versiarb_im 72. Lebensjahr. Er schuf die melsieri Münzbilder der Doppel- 
scnillinge der Erslen Republik und der 25- und SO-Schilllng-Münzerl der Zwelien Republik. Grienauer war über vier Jahrzehnle Milglied des 
Künsllerhauses. Er war Träger zahlreicher Auszeichnungen sowie des "Goldenen Lorbeers" des Künsllerhauses. 
a1. Äugusl: Prer. Herberl Dimmel. langjähriger Dlreklor der Linzer Kunslschule,_wurde 70 Jahre ell. Dimmel. ein Meisier der neurelen 
Kompdsilion, isi Schöpfer der Sleinschnitle im wiener Heldendenkrvlal sowie zahlreicher Werke der Kirchenkunsl. Er wurde 1930 und ms 
mil Slqalspreisen und 1960 mil dem Preis des Unierrichlsminisleriums ausgezeichnet 
1:. Seplember: Areli. Franz Gssner wurde a5 Jahre ell. Er isl Schüler von Oiio Wagner und seiiul u. d. das "Vorwörlf-Gebäude en der nennen 
Wienzeile und das Eisenbcihnerheim. Zahlreiche lndusirie-. Aussiellungs- und Gewerbebaulen zählen zum umfangreichen Lebenswerk des 
Kiinsilers. der Träger da "Goldenen Lorbeers" des Künsilerheuses isi. 
Anfang Augun verslarb in Berlin. 81 Jahre all, Prof. Dr. Ernsl Kühnel. der Nesier der islamischen Kvnslwissenschall in Deulschland. Von 1911 
bis 1951 gehörie er der islamischen Ableilung der siedilieiien Museen in Berlin dn und war zulelzl deren Direkior. Bis 1sss besorgie Kühne! 
die Neuaufsiellung der in Wesi-Berlin gelegenen lslam-Ableilung der Slaallichen Museen. 
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