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Kommode, gestempelt: F. Reizell; Paris. um 1764-1770
Signatur von F. Reize]! m der Kommode Abb. 1
Eckschrank (encoignurc) mit Hintcrglasxzzalcrci, gcstcmpv."
M. Criard und a. Licutaud; Paris, um m0
Signatur von A. M. cmm auf dem Eckscluraxxk Abb. 3
Signatur von B. Lieutaud auf dem Eckwchralzk Abb. 3
Während bereits vor mehr als dreißig Jahren
so namhafte Kunsthistoriker wie Adolf Feulner
und Hans Huthl damit begonnen hatten, die
Privatsammlungen Deutschlands, zumal den
ererbten Kunstbesitz adeliger Familien, syste-
matisch auf das Vorhandensein von französi-
schen Möbeln berühmter Meister zu über-
prüfen, ist etwas ähnliches in Österreich bisher
noch nie unternommen worden. Die Folge
dieses Versäumnisses, denn um ein solches
handelt es sich ohne Zweifel, war die allge-
mein verbreitete Meinung, daß hierzulande an
Werken der französischen Möbelkunst des
18. Jahrhunderts mit einer Ausnahme nichts
Nennenswertes vorhanden sei. Diese eine Aus-
nahme bildete die Sammlung des Hauses Roth-
schild, die allerdings an Umfang und an
Qualität so bedeutend war, daß sie sich würdig
den großen ausländischen Privatkollektionen
an die Seite stellen konnte". Doch daneben
gab es, so glaubte man annehmen zu können,
nichts Nennenswertes. Es war wohl immer
schon bekannt, claß sich unter den Möbel-
beständen des Hofes das eine oder andere
Stück französischer Herkunft belindet, doch
ist das neben dem, was München oder andere
Residenzen aufzuweisen haben, wirklich kaum
der Rede wert. Ob derartiges Mobiliar im
Besitz des hohen Adels verwahrt wurde, dessen
Mitglieder doch zu wiederholten Malen in
diplomatischer Mission an den Pariser Hof
entsandt worden waren, davon war in Fach-
kreisen nichts bekannt, oder genauer gesagt,
darüber war, wenn jemand etwas gewußt hätte,
keine eingehende Publikation erfolgt. Die
Inventare der XViener Palais und die Schlösser
auf dem Lande sind, so scheint es, niemals
nach dieser Richtung hin überprüft wordenm.
Um so erfreulicher ist es, daß sich dank dem
Entgegenkommen einer jener historischen
Familien die Gelegenheit ergab, ihre Bestände
an alten Möbeln in Augenschein zu nehmen,
und daß diese Besichtigung ein Ergebnis
ANMERKUNGEN: I? III
I In der Zeitschrift Pamhcon crschicncn urtcr dem Titel:
„Französinchc Mobcl in Deutschland" mehrere Aufsätze von
Adolf Fculncr: IV. julilDczcmbcr 1929, s. 40a; vn, Januar]
Juni 1931, S. 239: VIII. julijlhrzcmbur 1931, '. 490, und von
Haus Huth: VLIuIEIDvzunDcr 1930, 55. r A. Fculrer
erwähnt winlßiteivd, daß der Plan bestanden habe, ähnlich
dcm großcn Werk von Dcnis Radio. Lc Mobilicr Franqaix
en Rustic, Emil: Lövy, Paris l912i1913, 4 Licfcrungen,
100 Tafcln. auch einc Publiktliiou über die französischen
Möbel in Deutschland herauszugeben, doch sei dicscs Vor-
haben durch dzn ersten Wvllkritg vereitelt worden. Er fährt
dann fort: "Wir greifen hicr den Gtdaxikcxi wiedci auf und
bringen in zwangluser Folge Material aus deutschem Be-
sirz . . . in erster Linie sullen d: srhönsren Werke in Privat-
he'd" hrriirlccirhriur umniun 4- Plan: F-lurh nrhrrikl an,"