1764 entstandenen Roknkomöbel bestätigen
diese Einstellung. Der Umstand, daß ein
Ebenist Wie Joseph Baumhauer 1, genannt
Joseph, der fast ausschließlich dem Stile des
Louis-Quinzc verpflichtet war, bis zum Jahre
1767 in Reizells Werkstatt tätig war und bald
danach Ebeniste privilegie du Roi 7 also
noch Ludwigs XV. -wurde, mag als Weitere
Bestätigung für die konservative Haltung
seines Meisters und Landsmannes gelten. Als
Entstehungszeit dürften die Jahre zwischen
1764 und 1770 in Betracht kommen. - Jean
Nicolay bringt unter den auf Reizell bezüg-
lichen Abbildungen eine kleine Kommode,
die mit dem Wiener Stück bis auf geringfügige
Unterschiede fast als identisch zu bezeichnen
ist 3.
1764 entstandenen läokokoinöbel bestätigen
diese Einstellung. Der Umstand, daß ein
Ebenist wie Joseph Baiimhauer 3, genannt
Joseph, der fast ausschließlich dem Stile des
Louis-Qiiinze verptiichtet war, bis zum Jahre
1767 in Reizells Vfcrkstatt tätig war und bald
danach llibeniste privilögie du Roi 7 also
noch Ludwigs XV. iwurde, mag als weitere
Bestätigung für die konservative Haltung
seines Meisters und lxandsmannes gelten. Als
Entstehungszeit dürften die Jahre zwischen
1764 und 177O in Betracht kommen. W Jean
Nicolay bringt unter den auf Reizell bezüg-
lichen Abbildungen eine kleine Kommode,
die mit dem Wiener Stück bis auf geringfügige
Unterschiede fast als identisch zu bezeichnen
ist J.
Eckschrank, Abbildung 3 5
Unter der Niarmorplatte gestempelt: U,
CRlARD JMF. und B. LIELFTAUD. 7
Datierung: um 1770. 7 Massiv verarbeitetes
Eichenholz, außen schwarz und innen rot
gestrichen; in die 'l'üre und die Lisenen sind
Hinterglasmalereien eingelassen, die
Bronzerahmen gehalten und geschützt wer-
den; Zarge und Füße mit prächtigen Bronze-
beschlägen verziert, das lWäbel steht auf einem
marmorierten Hnlzsoclael; Marmorplatte.
H. 97, B. 67, T. 52 cm.
XYie aus den Signaturen hervorgeht, waren
an der Ausführung des l-lckschrankes zwei
angesehene Pariser Meister beteiligt. Der
Stempel „M. CRIARD" ist die Meistermarke
von Antninc-Mathieu Criard oder Criaerd
(um 1724-1787, Meister 1747), dem Sohn
von Mathieu Criaerd (1689- 1776, Meister
1738), der „lN1(Il{lrXliRD" signierte. Man
beachte den Unterschied der beiden Stempel!
„B. LTFUVFAUD" ist die Signatur von Baltha-
zar Lieutaud (Meister 1749, gest. 1780), der
in der Hauptsache auf die llerstellung von
Bodenstariduhren spezialisiert war.
von
Es dürfte ziemlich sicher als einmalig zu be-
zeichnen sein, daß die ganze Front eines
Möbels mit Hinterglasmalereien verkleidet
ist. Wohl bedeutet die Ausstattung mit kleine-
ren derartigen Malereien, die als zusätzlicher
Schmuck ähnlich den Porzellanplaketten in
die furnierten Flächen eingelassen wurden,
besonders in der zweiten Hälfte des 18. Jahr-
hunderts keine Seltenheit. Was jedoch die
Besonderheit unseres Falles ausmacht, ist die
(iIÜßC der (ilasplatten, zumal der mittleren,
und Prädoininanz malerischen
Schmuckes. Dennoch darf neben dieser gewiß
außergewöhnlichen I)Cli()l21t10i1 nicht die hohe
Qualität der Bronzen übersehen werden. Sie
fassen die Zarge und die Füße kompositionell
zu einer Einheit zusammen und haben mit
ihren Voliiten und muschelartigen Gebilden
noch sehr viel von jenem kraftvollen Schwung
an sich, der gerade für die französischen
Rokoknbronzcn so tvlaisch ist. Aber trotz
dieser Eigenschaften handelt es sich eindeutig
um Beschläge des Louis-Seize. Für die Da-
tierung könnten am ehesten die Bronzen jenes
berühmten Ensembles von Riesenet zum Ver-
gleich herangezogen werden, das er, bestehend
aus einer Kommode und zwei Eckschränken,
im Jahre 1774 für Ludvcig XVI. anfertigte 4.
die dieses
in
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um 1765
Detail der Uruiircbrstlilzigc von Abb. 10
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ANMERKUNGEN: 1 4
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s. Aiiii, Paris im. s. 251i.
Nii. Auch im {it'll ilbrlgcl! "i" bfspruditlittil Meistern Siilkl
mlililitlit ii.".-" lXlKl biographisflic AHgAbCH, wenn "in"
anders VCYIXICKKI, diesem Werk CIIIHOIHYHCH.
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i. M. 11k"? Küiligill w" England.
161. aus Deutschland ZHKUXVJHÜCTI,
29