Wilhelm lvlrazek
NEUE BILDTEPPICHE VON FRITZ RlE
Die alte Kunst der Gobelinweberei
erfahrt sell einigen Jahrzehnten einen
neuen Aufschwung. Die modernen
Architekten verwenden wieder ügural
und abstrakt gestaltete Bilclleppiche lur
die Ausstattung repräsentativer lnnene
räume. Eingangshallen, Fest- und Kone
ferenzsaleerhalten auldiese Weise mehr
als durch Jedes andere schmuckende
Detail erst iene Aimosphare, die ihrer
Bestimmung gemäß ist.
In Österreich wird die Bildweberei als
kollektive Manufakturarbeil seit langem
gepflegt. Aber erst seit 15 Jahren lSl sie
auch das Betätigungsfeld junger Künst-
ler, die Entwerfer und Ausführer in
einer Person sind. Für sie ist der van
eigener Hand gewebte Bildleppich eine
selbständige künstlerische Aussage. ein
lildlvldUöllei Kunstwerk. Die farbige
Walle ist fur sie das passende Material
und der Websluhl, trotz seiner hegrenz,
ten Möglichkeiten, das geeignete HllfSe
miltel fur die Realisierung ihrer bild-
nerischen Phantasie. Nur die völlig freie
Verfügung über alle künstlerischen und
technischen Voraussetzungen bis
spontanen Improvisation macht
Arbeitsvorgang zu einem schöi
schen Akt. Das künstlerische Gest
am Webstuhl schließt iede Willkür
es ist einem standigen Mal} und I
halten unterworfen.
Der Maler Fritz Riedl war einer
ersten, der Sl(l'l der Bildwebere
wandte. Seit 1948 entstand in se
Atelier Gobelin auf Cohelin. lm l
1963 erhielt er für seinen großen
belin „Drei Figuren" auf der Biei
in Sao Paulo den Preis fur CIDQEWK
Kunst. ln diesem großzügig, dynar
und in kräftigen Farben gestal
Bildteppich kulminierte die küns
sche Entwicklung Fritz Riedls als C
linweber, der im Anfang einen
IYIGlFISChrkFlSÜGlllUlSClVQFl Bildbau be
zugte und erst stufenweise il(l'l zu di
kraftvoll-bewegten Komponieren
wickelte.
Vor kurzem zeigte Fritz Riedl d.
den letzten lahren geschaffenen Wi
Wer den langwierigen Arbeitsvori