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Volltext: Alte und Moderne Kunst X (1965 / Heft 79)

lerüsterreichischen Landhaus zu Wien 
e ein Ofen aus der Werkstatt des 
Zechmeisters Paul Zilpolz, der im 
Habitus wie in der Art der groß- 
;en, buntglasierten Reliefkacheln eine 
ide Ähnlichkeit mit dem Laxenburger 
r Abbildung drei hatte. Gleich diesem 
1m 1580 aus der Werkstatt des Linzer 
leisters hervorgegangen und besaß 
r ganz ähnlichen Giehelbildungen über 
ren (iesimsleiste. Selbst die Bekrönung 
1 ähnlicher Bildung: sie besaß einen 
gedrungenen Zylinderteil, über dem 
m zwei sich kreuzende Giebelbauten 
opf empurwuchsen. Im großen und 
erinnern diese Ofentypen in man- 
Turmhäuser, könnten allerdings auch 
denöfen bezeichnet werden. 
ercr Salzburger Ofen aus dem 16. Jahre 
stammt gleichfalls aus der Franzens- 
Laxenburg und hat eine Höhe von 
Abb. 4). Der Oberofen ist wesentlich 
als der Unterufen, besitzt nur eine 
ale Abdeckung und ein weitaus- 
Kranzgesims. Die außerordentlich 
Reliefkacheln sind buntglasiert und 
tragen unter Rundbögen Szenen religiösen 
Inhalts. Die Kacheln werden durchgehend an 
den Ecken wie auch untereinander von Pilae 
stern mit ornamentalem und tigürlichem 
Schmuck begrenzt. Zahlreiche Schrifttafeln 
tragen mit zur dekorativen Bereicherung des 
Heizkörpers bei. Gerade die letzteren in Ver- 
bindung mit den bildlichen Darstellungen 
haben veranlaßt, daß man diese Öfen mit 
aufgeschlagenen Bilderbüchern oder illu- 
strierten Bibeln verglich. Sie strahlten also 
nicht nur Wärme aus, sondern erweiterten 
auch den geistigen Horizont der Bewohner 
und trugen zu ihrer seelischen und religiösen 
Erbauung bei. Diese Verarbeitungsweise war 
eine Zeitlang sehr beliebt und bestimmte in 
dieser Ära den Dekorationsstil der Mantel- 
Hächen ihrer Heizkörper. 
Ganz anderer Art ist die Aufmachung des 
Barockofens der Abbildung fünf. lir hat eine 
Höhe von 2,70 m und ist vor allem wesentlich 
schlanker als sämtliche vorgenannten Beispiele. 
lir gehört dem Frühbarock an und dürfte dem 
ersten Viertel des 17. Jahrhunderts zuzu- 
ordnen sein. Auch er besitzt außerordentlich 
große Reliefkacheln von hochrechteckigem
	        
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