no Bushart erkannte in einem Bozzetto
der Darstellung des heiligen Michael (Öl
Leinwand, 71 X38 cm) Rottmayrs Entwurf
das Altarblatt der Schloßkirche von
tmoninglo, das 1697 entstanden ist (Abb. 3
l 4). Der hier zurn ersten Male veröffent-
te Bozzetto ist durch die Übereinstimmung
Komposition und Zeichnung, durch seine
ntane Kraft und durch die für diese Schaf-
lperiode des Meisters charakteristische
benskala als der eigenhändige Entwurf für
Tittmoninger Altarblatt zu bezeichnen.
rlit war in der Frage der Rottmayr-Bozzetti
erstes gesichertes Dokument gegeben. Der
gleich mit den Karlsruher Skizzen recht-
igt zugleich in jeder Hinsicht deren Zu-
feibung durch Hubala. Damit ist uns der
s ]. M. Rottmayr, Entwurf rur
das Deckcnfresko der Sankt-
Manhias-Kirchc in Breslau.
Sammlung Wilhelm Remcll],
München
es J. M. Rottmayr, Glorie des
m. Karl Borromäus, Modell
für das Seitcnaltarblatt der
Kollegienkirclle. Salzburg.
Salzburgcr Rcsidenzgalcric
7 ]. M. Rotlmayr, Glorie des
hl. Karl Borrorlläus, Seiten-
altar der Kollegienkirche in
Salzburg
11 J. M. Rottmayr, Marter der
hl. Agnes, Kumpositionsent-
Wurf für das Seilenallarblatt
des Passauer Domes. Passau,
Oberhausmuscum
12 J. M. Rotlmayr, Enthauptuug
der hl. Barbara. Seitenaltar-
blatt der SL-Johannis-Spitals-
Kirche in Salzburg
13 Paul Tmger, Mnrter des
hl. Maximilian. Hochaltarblatt
der Kajctanerkirche in Salz-
burg
Skizzentypus des Meisters in drei Beispielen
für jene Periode klargeworden, die Günther
Heinz 11 als Rottmayrs zweite Phase zwischen
1697 und 1706 ansetzt und die er als starke
Steigerung der malerischen Effekte und „Be-
tonung des Oberflächenreizes" charakterisiert.
Die Farbenskala. dieser antiplastischen Tendenz,
in der der Meister auf eine eher vorbarocke
Palette zurückgreift, erscheint im Vergleich
mit der vorangegangenen Zeit als völlig neue
Tonart. Starkes Zinnober wird vermieden, be-
vorzugt werden Schwefelgelb bis Ocker, Rosa
bis Lila, Lichtgriin und Dunkelblau. An Stelle
dunkler Schattenkonturen treten häufig helle
Begrenzungen, wodurch ein Hächiger Ein-
druck entsteht.
(Abb. 5).
Im Katalog der Sammlung 13 hat G
Woeckel in einem ausführlichen Artik
Bedeutung dieses Fundes hervorgel
Schon Tintelnot14 hat bei seiner Würr
des Freskos die Steigerung der kolorist
Effekte besonders betont. Der 1706 el
dene Entwurf steht noch am Ende der z
Schaffensperiode.
Als fünften für Rottmayr gesicherten En
der wenigstens teilweise noch skizzenhl
gelegt ist, können wir hier ein bisher '
öifentlichtes Spätwerk hinzufügen.
Das Modell für das 1721 entstandene ö
Seitenaltarblattß der Salzburger Koll
kirche (Öl auf Leinwand, 130 X 58 cm) t
1962 im Londoner Kunsthandel auf u
heute im Besitze der Salzburger Res
galerie 16 (Abb. 6). Die Darstellung zei
Glorie des heiligen Karl Borromäl
Schutzpatron der Pestkranken. Hier lie_
schon ein weitgehend ausgefiihrtes Mod
damals 68jährigen Meisters vor. Der Vei
mit dem Altarblatt (Abb. 7) ergibt
schiede, die beweisen, daß wir die En:
des Entwurfsvorganges vor uns haben, l
Wegs aber ein Modell narb dem Alta
Der oben zur rechten Hand Christi darg:
Cherub erscheint auf dem Modell noch vl
lich feuriger als auf der Ausführung. D:
gilt für die auf dem Modell leuchtenden
und Gewandfalten des Cherubs zur r
Hand des Karl Borromäus. Die im V
grund rechts liegende Frau ist auf dem 1
mit völlig entblößter Brust dargestellt, wi
auf der Ausführung ein Schleier die l
teilweise bedeckt. Hier ist ein typische
griff des Auftraggebers sichtbar. lrn l
grund des Modells erscheinen PIOZ4
Kollegienkirche und Untersberg noc
breiterer Bozzettostufe. Wohl sind 21.11
dem Entwurf ebenso wie auf der Ausfü
Merkmale von Rottmayrs Altersstil Slt
Einzelne Partien wirken vernachlässig
Komposition ist überladen. Unverke
zeigt jedoch das kleine Spatwerk noch
Wechsel zwischen Bozzetto- und Modell.
jene größere Dil-Terenziertheit, jenes Auf;
an Einzelteilen, das die Hand des Meist
Entwurfsstadium kennzeichnet.
Es ist zu bezweifeln, daß Rottmayr in
Spätzeit der zwanziger Jahre noch
temperamentvollen Bozzetti gemalt ha
wir sie heute in eindrucksvollen Beis
kennen. In dieser Periode liegt seine
Vorbereitung wohl schon weitgehend nu-
in der aquarellierten Zeichnung. Seine stä
Jahre sind vorüber, auch in Salzburg
das Neue schon bald repräsentiert durt
jungen Paul Troger, der 1727 Kuppel
HERKUNGEN 10-16:
talog der Ausstellung Johann Michael Roumayr, sein Werk
d Leben. Salzburg 1954, mit Beiträgen von F. Fuhrmann,
Heinz, E. Hubala und w. Mrxzek, Nr. A 31.
inther Heinz, Die Stellung J. M. Rottmayrs m der Ge-
schichte der Bazockmalerei, Katalog der Rom-nayr-Aus- 14 H. Tinrelnot, Die barocke Freskomalerei in Den
Stellung a. a. o. s. 111m. 5.76111.
11 Wilhelm Rausch! m: den Entwurf in der Sammlung Bcnno ß Katalog der Ronmayr-Ausscelluug a. a. o. s. 72.
Geiger, Venedig, entdeckt. 15 Inventar der Salzbulger Rcsidenzgalerie, Nr. 259. ]
13 Wilhelm Reuschl, Die Sammlung Wilhelm Rcuschl, ein fasser dankt Helm Hofrat Dr. Franz Naxobe für d
Beitrag zur Geschichte der Batockmalerei, Nr. 41, S. 90-92. kationserlaubnis.