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Volltext: Alte und Moderne Kunst X (1965 / Heft 80)

eale in breiteste Schichten des Volkes, 
der Heiligung teilhaben wollte, aber 
r Heiligung ohne Welti-lucht im täg- 
md tätigen Leben. Es entstand eine 
;e Welle einer Laienfrömmigkeit, die 
moderna. Sie gründete in der Mystik, 
r sachlicher und wurde nicht von den 
den, sondern hauptsächlich von den 
ner-Chorherren propagiert und ge- 
In der Kunst schlugen sich diese 
xngen sehr bald nieder: Die Gemälde 
isters von Wittingau nehmen gegen 
les 15. Jahrhunderts schon Form- 
zn der Donaumalerei vorweg. Aus- 
tärke wird durch Übersteigerung und 
ichung gewonnen, Helldunkelmalerei 
das gegenständliche Dasein und in der 
Landschaft agieren die Figiitchen nun 
l realistisch. Ähnliche Werke finden 
:ht nur in Böhmen, sondern auch 
Augustiner-Chorherren-Klöstern von 
über Thüringen bis Schlesien und bis 
ensland. 
zrösterreicher Konrad von Waldhausen 
n aufgehobenen Stifte im Unteren 
vrtel spielte in der jungen Bewegung 
rvorragende Rolle, war er doch von 
'. zum Beichtvater erwählt und nach 
stufen worden, wo er durch seine 
volkstümlichen Predigten frei von dogmati- 
schen Spitzßndigkeiten dem kleinen Manne 
praktisch half. Als Raudnitzer Bewegung 
strömte die Devotio moderna nach Österreich 
zurück und fand Zentren in den beiden 
Augustiner-Stiften Dürnstein und St. Doro- 
thea in Wien. Von hier wurde auch in der 
Mitte des 15. Jahrhunderts die Melker Reform 
der Benediktiner wesentlich beeinflußt. Diese 
Laienfrömmigkeit, für welche in der Frühzeit 
die Armenbibeln zeugen, dürfte bis ins be- 
ginnende 16. Jahrhundert von diesen Donau- 
klöstern besonders gepflegt worden sein. 
Daraus ließe sich zwanglos erklären, warum 
landfremde Maler, die Patres der Donaukunst 
Cranach, Breu und Frueauf, gerade im Dienste 
dieser Klöster stehend, zur Ausbildung der 
neuen Kunst beitrugen. Es scheint nun auch 
weiter nicht mehr verwunderlich, warum 
gerade die Klöster im Donauland noch heute 
die bedeutendsten Bestände der neuen Malerei 
verwahren. Diese Überlegungen sind aus der 
Erkenntnis Alfred Stanges hervorgegangen 
und haben vordringlich die Forschung über 
die Donaukunst zu beschäftigen, wenn diese 
auf ein festes Fundament gestellt werden 
soll. 
Die Frage nach einer Architektur der Donau- 
schule wird bisher von zwei Standpunkten 
aus beantwortet. Der Erforscher der Ma 
beobachtet, daß sich die Meister bis um 
allgemein der Ruinen bedienen, um 
heiligen Geschehen einen Umraum im S 
der Devotio moderna zu geben. Später s 
sich die Szene vor oder in Bauwerken 
deren Elemente gleichfalls aus versunk 
Stilen genommen werden; der Künstler 
wendet sie aber auf der Grundlage der da 
in breiter Front durchbrechenden Renaiss: 
Es entstehen phantastische und kostbare 
lagen, wie sie in Wirklichkeit nie real 
wurden. Trotzdem wurde gefordert, st 
Bauten als der Donaukunst entsprechen: 
zusehen. 
Der entscheidende Abschnitt um 1510 4 
dings wurde dabei übersehen. Das. bCdl 
nun, in wenigen Bauten, wie der „Sch 
Maria" in Regensburg oder der Fug 
Kapelle in Augsburg, die Donauschult 
erkennen. Es handelt sich aber hier um c 
Übergangsstil zur Renaissance, worin 1 
Zweifel ein Niederschlag der Devotio moc 
umsonst gesucht werden kann. Von 
Bauten der beiden Donaumaler Altdorfer 
Huber fehlt außerdem eine genauere Kenr 
Bis um 1510 bedeutete die Ruine das 
mische, Heimelige, aber auch das Ärml 
Bescheidene der Heiligen Geschichte, da
	        
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