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Volltext: Alte und Moderne Kunst X (1965 / Heft 80)

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-EIN BAUMEISTER DER DONAUSC] 
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sstellung „Kunst der Donauschulc", 
:rke der Malerei und Graphik mit 
sen der Plastik und der Architektur 
ienführt, läßt keine Zweifel darüber, 
Donaustil mehr war als eine romantisch 
äte Malweise oder eine zeitbedingte 
künstlerischer Gestaltung. Aus allen 
spricht ein Ergriffensein, dessen una 
.re Wirkung ahnen läßt, daß es das 
Denken und Fühlen der Menschheit 
tmals beherrschte. Das Pathos der 
ng und der Formgebung, die Dramatik 
bildnerischer Darbietung, die Intensität von 
Stimmungen 7 alle diese Eigenschaften zeugen 
von einem machtvoll nach Ausdruck und 
Selbstdarstellungen drängenden Lebensgefühl. 
Nicht allein das in Stilwerte sublimierte Kunst- 
wollen einer Epoche steht in St. Florian und 
in Linz zur Schau, sondern vor allem die 
Vitalität einer heute wie damals durch ihre 
Schönheit und Eigenart dominierenden Land- 
schaft. 
Das Besondere am Donaustil scheint, daß die 
verfeinerte und differenzierte Technik einer 
lllitrg. die bl- 
Silhouette llLT 
Stwlitlrl rJ-Kltche iiii 
Lärliläfllli bild 
Üallmül Tpnrtril. 
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königlichen isiiiimt-i- 
sters BCHCClIlxT Riad. 
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Fftßkülilphlllä. (l!!! 
 
 
Spätphase von einem Geschlecht höchst n: 
naher, nicht selten robuster Künstler ger 
wurde, um ihre Begeisterung für die 
scheinungen dieser Welt kunrlzutun. G1: 
zeitig war für sie Kunst das Mittel, um 
dunkel geahnten Wirklichkeiten eines 114 
Zeitalters in sichtbaren (ileichnissen ei 
fangen, um in Form zu bannen, was der 
stand noch nicht zu erfassen und zu an 
lieren imstande war. Indem vor allem 
Frage nach einer veränderten Stellung 
Menschen in der Welt aufgeworfen 
wurden neue Ortsbestimmungen nötig, 
sich zuerst in räumlichen Ordnungen, alst 
Architektur, ausdrückten. Tatsächlich hat 
der Donaustil am frühesten im Baux 
geoffenbart, wobei die Ausbildung charz 
ristischer Raumtypen (wie der Wandpfc 
halle) und Leitformen (dreidimensional 
bogener (Sewölberippen, in den Raum 
schwingender Portalbaldachine) bis in 
Zeit um 1430 zurückverfolgt werden k 
Für die Raumfurm wie für den forn" 
Apparat gaben llanns von Burghausen, 
nannt Stethaimer (gestorben 1432) ,und Stei 
Krumenauer (gestorben 1461) die 6015i 
denden Impulse. las kann hier keine in Eii 
heiten gehende Darstellung der bauki 
lerischen liintwicklting im Donauraum aL 
zeigt werden. Vielmehr soll das Beispiel r 
einzelnen Künstlerpersönlichkeit den lmf 
einer Kunstgesinnung veranschaulichen, 
höchster architektonischer Leistungen t 
gewesen wäre, wenn ihr die Zeit nicht 
großen Auftraggeber versagt hätte. 
Dieser Baumeister, der als kongenial ei 
Albrecht Altdorfer und Hans Leinberger 
Seite gestellt werden kann, heißt Ben: 
Ried. Er mußte nach Böhmen gehen, ui 
König Wladislaw ll. einen Bauherrn zu rin 
der ihm die Voraussetzungen zu grr: 
Bauen bot. Da Ried als Architekt des K6 
solchermaßen alle seine Werke 7 bis auf 
Ausnahme w in Böhmen errichtete, l 
seine Rolle für die Entwicklung der deuts 
Baukunst lange Zeit hindurch unerkz 
Zwar galt Rieds Wladislaw-Saal auf der Pi 
Burg stets als Wunderwerk xvagemu 
Technik und als großartigster Saalraum 
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