sönlichkeit, der diese Meisterleistung zu ver-
danken war. Daran war nicht zuletzt der im
19. Jahrhundert erbittert geführte Streit
schuld, ob Ried nun tschechischer Herkunft -
Benes z Loun - oder deutscher Abstammung
gewesen sei. Die Dokumente entschieden zu-
letzt eindeutig für Rieds deutsche Abstammung
- ob aus Piesting bei Wiener Neustadt oder
aus einem der Weiler Piesting bei Steyr oder
bei Passau, blieb vorerst unentschieden. Wir
wissen heute, daß Ried um 1454 geboren
wurde und 1534 in Laun in Böhmen starb,
daß er seine Ausbildung im Bereich der Bau-
hütten von Landshut, Passau und wahrschein-
lich auch Wien erhielt und daß er um das
Jahr 1487 von König Wladislaw II. nach Prag
berufen wurde, um den Hradschin neu zu
befestigen. Der Umstand, daß Wladislaw einen
Festungsbaumeister suchte, läßt vermuten,
daß Ried zuletzt in Burghausen an der Salzach
tätig war, wo Herzog Georg der Reiche von
Landshut seit 1480 die größte Fortifikations-
anlage der damaligen Zeit errichtete. Herzog
Georg aber war der Schwager Wladislaws.
Benedikt Ried entledigte sich der umfang-
reichen Befestigungsaufgaben in relativ kurzer
Zeit, Wobei er durch Errichtung von Batterie
türmen der neuen Technik des Artilleri:
kampfes Rechnung trug. Dann aber trat ei
Ereignis ein, das sich für seine künstlerisch
Laufbahn als von entscheidender Bedeutun
erweisen sollte: im Jahre 1490 wurde Köni
Wladislaw überraschend als Nachfolger vo
Matthias Corvinus zum ungarischen Köni
gewählt. Die neue Machtfülle und das gi
steigerte Ansehen veranlaßten Wladislaw, Rie
damit zu beauftragen, den alten Palas auf der
Prager Hradschin zu einer Fürstenresider
nach italienischen Vorbildern auszubauei