MAK

Volltext: Alte und Moderne Kunst X (1965 / Heft 80)

waren sie Söhne des bayerischen 
es, öfter müssen sie einander begegnet 
nd sie konnten sich über vielen anderen 
eichen als ebenbürtig empfinden, auch 
inder verwandt im Wollen und Streben, 
schten sie sich aus, regten einer den 
n an, und es ist nicht zu sagen, ob der 
dem Bildhauer oder dieser jenem mehr 
:n hat. 
ht Altdorfer, kurz vor 1480 geboren, 
n wenig alter, Hans Leinberger, in den 
danach geboren, ein wenig jünger, 
ls fünfjahre können kaum ihre Geburts- 
getrennt haben. Zur Generation von 
ehörten sie also wie Wolf Huber, Hans 
lulmbach, Hans Baldung Grien, Hans 
elein, Hans Daucher, und nimmt man 
Huber aus, rücken sie sogleich als 
r verwandter Sprache gegenüber den 
n eng zusammen. Wo sie gelernt und 
re ersten Wege als Maler, als Bildhauer 
:n sind, bleibt uns verborgen im Dunkel 
eschichte, und nur vermuten läßt sich, 
ltdorfer in Tirol bei Marx Reichlich, 
:ht auch bei Mair von Landshut, Lein- 
in niederösterreichischen Werkstätten 
gelernt hat, mehr als das Handwerkszeug 
haben sie von ihnen nicht empfangen. Es 
scheint sich ähnlich wie bei Dürer in der 
Werkstatt von Michel Wolgemut verhalten 
zu haben. 1505 erhielt Altdorfer das Regens- 
burger Bürgerrecht und trat merkwürdig 
unfertig-fertig mit ersten Arbeiten hervor, 
seit 1511 ist Hans Leinberger in Landshut 
nachweisbar als selbständiger und erprobter 
Meister. Wann aber sind sie zuerst einander 
nahe gekommen? 
Folgt man den Nachrichten, scheinen nochmals 
zehn Jahre vergangen zu sein. 1519 war die 
alte Synagoge in Regensburg zerstört und an 
ihrer Stelle eine hölzerne Kapelle „Zur Schö- 
nen Maria" errichtet worden. Am 25. März 
bereits wurde der Altar geweiht, und zugleich 
wurde in sie ein Marienbild übertragen, das 
Albrecht Altdorfer in Anlehnung an ein altes 
Gnadenbild gemalt und das bislang in einer 
unscheinbaren Kapelle im Grauwinkel an der 
Kreuzgasse gestanden hatte. Auch eine Fahne 
mit dem Bild der „Schönen Maria" und den 
gekreuzten Schlüsseln aus den Wappen der 
Stadt hat er geliefert. Altdorfer war also, zu- 
mal Mitglied des äußeren Rates, sehr un- 
mittelbar an den Unternehmungen der „Schö- 
nen Maria" beteiligt. Wir dürfen annehmen, 
daß sein Wort auch beim Bau der endgültigen 
Kirche, der, da die „Schöne Maria" über- 
raschend schnell zu einer beliebten Wallfahrt 
wurde i Michael Ostendorfer hat uns das 
erregte Treiben der Wallfahrer und Heilung- 
suchenden vor dem provisorischen Holzbau 
und der Marienfigur des Dombaumeisters 
Erhard Heidenreich in einem großen Holz- 
schnitt geschildert -, bereits im Juli 1519 
begonnen wurde, entscheidendes Gewicht 
gehabt hat. Es wurde ein kleiner Wettbewerb 
ausgeschrieben, der Augsburger Hans Hieber 
erhielt den Auftragl. Er hatte zweifellos den 
eigenwilligsten und modernsten Entwurf ge- 
liefert; Anregungen verschiedenster Art, Altes 
und Neues, Italienisches und Heimisches, 
Augsburgisches und Donauländisches, hatte 
er phantasievoll verarbeitet. Und zugleich 
überrascht das erhaltene Modell, wie wenig es 
insgesamt, wenn auch Wohl in den Einzel- 
formen, augsburgisch, wie vielmehr es da- 
gegen donauländisch, genauer gesagt alt- 
dorferisch ist. Bauwerke aus lokalen Über- 
lieferungen und oberitalienisch-venezianischen 
Anregungen fanden gleichzeitig auch in Augs- 
15
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.