Yie i kaum in einem anderen Zeitab-
und sonstwo rdie Eisenkunst unein-
1 und hintergründig wurde. Nie wieder
von geradezu drohend-nordischer Art,
rgendwo so weit entfernt von der Schön-
lienischer Eisenkunst. Unsere arteigene
sance in der Eisenkunst ist eben jetzt so
ießendes Leben, so sehr Unruhe und
nde Fülle, von so dichter Lebenskraft
die sich in wilder Pracht und erregender
astärke äußertli. In den Stengeln dieser
braust uns etwas Unheimliches, Wildes
en, diese Stengel winden sich vielfach wie
gen, scheinen sich den Netzen der
schulgotischen Kirchenräume entspre-
zu überkreuzen und überziehen in rei-
hantasie die Schauseiten der Tore. Die
an Bändern absprossenden Gabelungen
sich auf wie Vogelköpfe auf Wikinger-
n und entlassen aus ihren abermals zu-
:worfenen Schnäbeln zu dreien gebün-
bilien. Diese „Lilien" bringen etwas so
endes zum Ausdruck, daß man meint,
n zu begegnen, die im Überdruck zer-
x. Doch damit noch nicht genug: Zahl-
reiche, runde, glatte, gleichsam als Lichtträger
verwendete Nägelköpfe halten Bänder und
Lilien nieder, verschwenderisch Üerwendet, in
den „Vogelköpfen" deren „Augen" bildend.
Diese fließende, in ihrer Formensprache schwer
faßbare Kunst, die in ewiger Wandelform uns
stets neuerlich entschlüpft, widersetzt sich
jedem Vergleich. Und am Nordtor von Gilgen-
berg könnte man, um beim Bild zu bleiben,
wirklich keinen besseren Vergleich finden als
ein dunkles, fast nächtliches, von Unheimlich-
keit und Glitzerlicht erfülltes Meer, über dessen
Wellenkämme die Drachenschiffe fahren. Ein
Vergleich, der sich vergeblich bemüht, die
völlige Abstraktion in ihrer inneren Bewegt-
heit und mit ihrer unwahrscheinlichen Raum-
dynatnik begreifbar zu machen. Wer will, kann
von hier zu Tafeln Altdorfers hinüberdenken.
Damit sind wir zu dem Vergleich des Hand-
werks mit der hohen Kunst gekommen.
Zweifellos ist für die Donauschule die Ent-
deckung des Raumes primär. Dies gilt sowohl
für die Landschaft wie für das Interieur. Er-
reicht wird dies durch kühne perspektivische
Mittel, die erlauben, neue, ungewohnte Span-
nung zu erreichen. Tatsächlich bringt a1
der Beschlag mit völlig neuen und kühi
Mitteln einen „Neuen Raum" und ertei
eine auffallende, ia beunruhigende Spannu
Viele Künstler der Donauschule sind du
ihre Vollsaftigkeit, durch ihr Zupacken, du
ihre ungehemmte landnahe Vitalität, die
Bayer auch in der Stadt noch so gerne beh
zu typischen Sprechern dieser Strömung
Sich-selbst-Bewußtwerdens geworden. D.
Voraussetzungen gelten auch für die narr
losen Schmiede, die die Inntal-Kunst schui
Von den Bildern des neuen Stiles verlangt r
Atmosphäre und immer wieder das Gehein
des Lichts. In Himmeln, in Wassern,
Bäumen, auf Waffen, bis zum Glühen im Fö
Die Schmiedemeister setzen ihre rundköpFi
Nägel, dem Flimmerlicht Altdorfers i
gleichbar, in das Furioso des Liliendekors 1
bringen durch zusätzliche Schellenverwendv
so tatsächlich eine Atmosphäre, die man öst
der Traun vergeblich suchen würde. Wie s
Kamerad aus der Malerzunft schallt
Schmied aus derselben Pathetik, aus r
„zweiten Barock der Spätgotik", und m2