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Volltext: Alte und Moderne Kunst X (1965 / Heft 80)

, wie jener, in einer nur über wenige jahr- 
nte hinziehenden Entwicklung, von Kon- 
tion und Überlieferung los. ja, er vermag 
n jetzt die dienende Eisenkunst zu einer 
idwerkskunst mit der Möglichkeit der 
LSEgC zu steigern. Wie den Maler beherrscht 
h den Schmied eine auffallende Detail- 
digkeit im reichen Aufgebot auf den 
auseiten der Tore. Aus derselben elemen- 
n Gewalt, aus derselben Findung des Art- 
znen, aus derselben neuen Besinnung auf 
Stammliche, wie aus eigenem Ichbewußt- 
den schafft nun der Meister am Amboß aus 
ekümmerter Volkhaftigkeit heraus: die 
rnkunst der Donauschule, die hier geo- 
ahisch richtiger „lnntalkunst" heißen 
ite. 
or wir mit dem Datierungsproblem be- 
ten können, ist die Gruppierung des Ma- 
llS nötig. Selbst unsere wenigen Bild- 
piele machen uns ja deutlich genug, wie 
ichiedene Gruppen herauszuarbeiten wären. 
glaube, man muß aus mehreren Günden 
Eggelsberg beginnen. Seine Türen sind 
)l'l früh und wiederholt herausgestellt wor- 
13. Beim ersten Blick wird klar, daß wir 
lt die Arbeit eines Dorfschmiedes vor uns 
en. Der Baumeister der herrlich gelegenen 
:he, Oswald Bürckl, stammt aus dem nahen 
ghausen, einer Stadt, in der die äußerste 
iche Vorhütte von Straßburg stand. Die 
Beschläge könnten, sind sie auch viel 
ger als der Einsäulenbau, aus Burghausen 
amen. Allein heute linder sich dort ein 
einziges gotisches Stück, ein etwas „teigiger" 
Türklopfer, zu dem die rasant-rassige Aus- 
schrniedung der Eggelsberger Türen unver- 
bindbar bleiben muß. Sie müßte mit dieser 
Eigenheit schon in der ersten spätgotischen 
Barockwelle entstanden sein. Da hätte die Ver- 
bindung mit der vorzüglichen Braunauer Werk- 
statt viel mehr Berechtigung, von der wir 
acht Beispiele in Braunau selbst kennen, ab- 
gesehen von der weiteren Ausstrahlung auch 
westlich des Inns. Um diese Zeit müssen die 
Herrn von IQ: die Kirche von Eggelsberg als 
ihre Grablege ausgebaut habenM. 1481 ent- 
steht in Braunau der Fliigelaltar von demselben 
Meister, der anschließend für Braunau den 
Bäckeraltar SChufl 5. Möglicherweise haben die 
Herren des Geschlechtes der Sonderndorfer 
dort auch die Beschläge um diese Zeit in Be- 
stellung gegeben. ln ihrer urbanen Gekonnt- 
heit brachten sie der Werkstätte alle Ehre und 
es ist verständlich, wenn sie weithin Anklang, 
das heißt Nachahmung fanden. Sie wurden 4 
für diese Stilperiode 7 nicht übertroffen. Die 
Braunauer Werkstatt hat wohl mit Ranshofen 
und mit Eggelsberg ihre führende Stellung 
errungen, die sie weiter in der Stadt selbst voll- 
auf zu wahren verstanden hat bis in das zweite 
Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts. Wie erfreulich 
wäre es, ihren Meister mit Namen zu ken- 
nen 16. 
Bevor wir weitere Beispiele in Braunau be- 
sprechen, wäre wohl auf das schöne Beschlags- 
Werk in Spalttechnik in Haigermoos hinzu- 
weisen, dessen Zustand freilich recht bedauer- 
lich ist. In Weng befindet sich das Geger 
wohl um 1490; es schiebt seine mehrfa 
treppten Lilienstengel unter die Bänd 
Sakristeitorbeschlages. Es ist mit diesi 
fast eine Ausnahme, die aus dem Rahm 
Innviertler Typus' herausspringt. Auß 
des lnnviertels ist dies jedoch die Regel. 
das Südtor der Baunauer Spitalskirche 
hierher; es leitet in der Lilienform zu 
Süd- und Westtor der dortigen Pfari 
über, die die Vorstufe für das Nordtor I 
Dieses greift mit seinen Lilien in arte 
Renaissance auf romanische Spiralen z 
ähnlich wie Hart, wo das Thema in rus 
Art auch an der Nordtüre angeschlagen 
Braunau führt bezeichnenderweise auch 
Löwenkopf, wie ihn die Romanik verw 
als Zier und Türfeldrtxitte ein 17. Die 
spiralen dieser Nordtür sind in Oberösti 
ohne Vergleich. Mit ihnen sind wir 
Zeit um 1500 gekommen, die auch 1 
Eisenkunst viele Möglichkeiten bringt. 
jene Vielfalt, die auch die Plastik diese 
bestimmt. Schließlich haben wir im Inn 
in der Umgebung von Ried Eisenbän 
Rhomben- und Quadratfeldern über da: 
verteilt (Mehrnbach, Uettmach u. a.). 
Gruppen ließen sich leicht zusarnmens 
am kleinsten ist wohl die aus St. Flori 
Schärding, die durch lyraförmig gesf 
und sich verjüngende Bänder charaktc 
ist, die verschiedene Liliengruppen bilder 
durch zu Bündeln zusammengeschrr 
blumenähnliche Gebilde und Eicheln, i
	        
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