läncler angesetzt sind, auffallen. Wieder-
avird dort, wo man mit Lilien allein nicht
Xuslangen findet, mit Streumustern der
ir verdichtet. So an der Älunderlinger
türe mit vierblättrigen Rosetten. ln R015-
linden sich sechsmal DUPPClLillCH, in
chen einmal Schmuckverdichtungen, in
lorf verwendet man Eicheln, in Vormoos
zr, aber auch Disteln werden zugezogen.
Jreiteste Feld nehmen die l.ilientüren mit
ohne „Vogelkopf" ein, im Braunauer
k sind sie am häufigsten. Die Tür von
sberg am östlichsten Punkt des Verbrei-
:gebietes könnte am ehesten in einer
:r Werkstätte entstanden sein, doch hat
in der Stadt selbst nichts erhalten, was
Annahme sichern würde. Die Verwandt-
t mit Aurolzmünster, wo zusätzlich Drei-
ausgestanzt sind, hilft uns nicht viel
r. Die beiden Türen bleiben jedoch vor
in der Dynamik wie auch in der beispiel-
Dichte des Liliendekors, den Geiersberg
zist, weit zurück. Für die Datierung bietet
gut das Jahr der Anschaffung einer neuen
RC, 1512, an. Die an der Tür noch zu-
ch angenagelten gotischen Hufeisen er-
n uns, daß wir in einer Lennhardi-Wall-
sind, die auch den Reichtum der Auszier
indlich macht. Schwandt, llelpfau, Mun-
ig, Schalchen, llöhnhart, ein Beispiel im
zr Schloßmuseum sowie eine Gruppe
ich des lnn W bilden mit ihren Beschlägen
Hauptbestand der Donauschulbeschläge.
lnd die Zeugen für den „lnntalstil", als
n Mittelpunkt Braunau nicht allein geo-
iisch angenommen werden darf.
dort erreicht nun die heimische Werk-
mit den beiden Sakristeitoren ihre
ste Leistung. Sie krönen nicht nur durch
Schmuckfreude die ganze Entwicklung
)onaustils, sondern erreichen auch durch
endung von Schellen in zwei Größen
Dutzend!) -- vielfach als „Frucht-
m" der Lilien vorgeführt - eindrucks-
Lichtwirkungen. Hier ist die Entstehungs-
mn 1515 durch die Bauangaben bestens
roten. Hit den beiden Sakristeitüren ist
der Höhepunkt der Eisenkunst dieser
römung erreicht. Ziemlich gleichzeitig
en auch die Beschläge in Lochen, Ge-
18.111 und Kirchberg entstanden sein. Hier
en an Stelle der Schellen breite Scheiben
ckelt. Die kleinen Pfarren hatten nicht
Geldmittel zur Verfügung wie etwa
iau durch den Opfersinn seiner Zünfte.
haben wir nun keine Vogelköpfe mehr,
:rn die Lilien gabeln von „Aststummeln"
)ie Lilien bleiben in Dreierbündeln. Die
der Lilien wird jeweils zurückgebogen,
eiden anderen liegen parallel zum Band.
gibt eine viel stärkere rhythmische
ing, ja eine geradezu musikalische Note,
arhestimrnter Komposition. Etwas anders
e Gruppe Feldkirch, Helpfau und Schal-
Sie zeigt gleichfalls die Rückbiegung
Band nun schon fast fahrig-scharf, von
Nlusikalität ist trotz der nachbarlichen
nichts mehr vorhanden. Auch Uttendorf
't trotz seiner Lilienvariationen gleich-
zu diesem Typ. Das Ende findet diese
tfaltung in einer „Verdorrung" wie in
den beiden Westtürbeschlägen in Geiersberg
und Kirchberg. Hier sind die Lilien sperrig
geworden, haben ihren Blütencharakter ver-
loren und sind fast zu dürren Kreuzformen
zusammengesunken. Niemand würde daran
denken, daß diese Blume einst den Schmieden
als „Feuerzeichen" bedeutungsvoll war. Wie
prachtvoll hatten sie sich noch vor einem
Jahrzehnt in reichen Variationen über das
Feld gebreitet. Von welcher klassischen Schön-
heit war die gelbe Sumpflilie, die die Herren
von llm aus dem Moor in ihr Wappenschild
aufgenommen hatten und die von den Schmie-
den der Eggelsberger Türen aufgegriffen
wurde. Um 1525 war ihre Zeit vorüber. Die
Beschläge der Nordtüre von Hart gehen gut
mit diesen Daten zusammen.
Wie ließe sich unsere Reihe von 1480 bis 1530
verlängern? Wie steht es um die erste Hälfte
des 15. Jahrhunderts? Vielleicht käme uns hier
die XYallfahrtskirche „Zu unserer lieben Frau
am hlarienberg" unweit Ruprechtsberg (Nord-
bayern) mit ihren kurvigen Astführungen für
eine Datierung um die Mitte des 15. Jahr-
hunderts zu Hilfe. Wir haben in ganz Ober-
österreich keinen Typus dieser Art und da
wir nun die zweite Hälfte etwas besser kennen,
so könnte man diesen Typus versuchsweise in
der ersten Hälfte ansetzen. Das alles bleibt
unsicher, immerhin wäre aus den angrenzen-
den bayrischen Bezirken mehr als nur die
Sicherheit zu gewinnen, claß wir von einer
„lnntalkunst" in der Zeit der Donauschule
beiderseits des lnn sprechen können. ln
Bayern scheinen die Beispiele für die zweite
Hälfte bei weitem zu überwiegen. Die Sakristei-
türe der Salvatorkirche in Reisbach kommt
wieder mit der spröden Ansetzung von Lilien-
stäben, ja erreicht einen gewissen Höhepunkt
dieser Art. Auch das bayrische Hohenwart
wäre hier anzuziehen. Solche in phantasieloser
Art nur noch angesetzten Äste zeigt auch das
Südportal von St. Alban bei Peterskirchen
oder weitere Beispiele in Wonneberg und das
Südtor in St. Elsbeth. Eine Konfrontation mit
den Beschlägen in Stammham und ähnlichen
Beispielen in Bayern ergäbe ohne Zweifel, daß
wir mit Recht von einer „lnntalkunst" spre-
chen dürfen.
Ein Versuch, in den noch immer herrschenden
Sammelbegriff „Spätgotik" auf dem Gebiete
der liisenkunst eine Auflockerung zu brin-
genl", mußte endlich gewagt werden. Wer
überzeugt ist, daß sich ein Stil in allen Kunst-
formen äußert, daß wir in der Donauschule
nicht nur der Malerei die Plastik, sondern
ebensogut die Architektur und das Kunst-
handwerk als gleichwichtig und -wertig an-
schließen müssen, dem wird dieser erste Ver-
such (ohne archivalische llilfen) zwar noch
immer als gewagt. doch verständlich und be-
rechtigt erscheinen dürfen. Der Verfasser ist
der Ansicht, daß eine entsprechende Arbeit im
anschließenden Bayern das Thema zweifellos
noch wesentlich abzurunden erlauben würde.
Doch läßt es sich schon erhärten, daß um
den lnn zur Zeit der Donauschule ein selb-
ständiger überragender inselhafter Kunstkreis
auf dem Gebiet der Eisenkunst bestanden hat,
der im Osten keine Vergleichsstücke aufweist.
7 St. Florian am _lnn. Olweroytrrreich. Pfug.
smturl schlag
Uraunau, Oberöster-
10V
reich. vnnkamic. Westture
9 Aurolzmünstcr. ut-zmt lkied, Oberoster-
reich, Pfarrkirchc. Mumm
10 Schwandr, Bezirk Bruumu, Oberösterreich,
Beschlag